Entrepreneurship Education

Sage nicht "Fang an!", sondern "Mach mit!", wenn du etwas erledigt haben willst. Eine verantwortungsvolle Marktwirtschaft braucht selbstbewusste Entrepreneure und m?ndige B?rgerInnen, die ihre eigene Zukunft und die der Gesellschaft (mit)gestalten. Ohne die Tr?umereien von Vision?ren und Menschen, die Ideen aktiv umsetzen, lebten wir heute in einer ganz anderen Realit?t. Es g?be keine Kunst und keine Schulen, keine Autos und keine Medikamente, keinen Rechtsstaat und auch keinen Konsumentenschutz, wenn sich Menschen nicht immer und immer wieder f?r Ideen einsetzen und gesellschaftliche Spielregeln mit Zivilcourage ver?ndern w?rden.

"Wirtschaft(en)" muss erlernt werden ? und zwar von jeder Generation aufs Neue. Jede Generation ist herausgefordert, ihre Kompetenzen, Ideen und Werte zu entwickeln, die f?r ihr Leben und ihre Gesellschaft wichtig sind. Die Wirtschaftskrise war daher nicht nur eine Krise des Finanzsektors, sondern eine Werte- und Innovationskrise einer Generation.

Alle ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen der Zukunft sind heute in der Schule, die Art ihrer Ausbildung wird ihr Gesellschafts- und Wirtschaftsverst?ndnis pr?gen. Entrepreneurship Education bietet als ?konomische Ausbildungsphilosophie einen emanzipatorischen Zugang, der Kreativit?t, Verantwortungs-, Einsatz- und Risikobereitschaft ebenso f?rdert wie die Einsicht in die Bedeutung von unternehmerischen Entscheidungen f?r die gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamik sowie f?r den sozialen Ausgleich. In 10 Anmerkungen m?chte ich Sie f?r Entrepreneurship Education begeistern, es ist ein transversaler Ansatz der f?r viele unterschiedliche Lerngebiete M?glichkeiten bietet:

TOP 1: Im Zentrum steht die F?rderung eines Entrepreneurial Mindset, die eine Denkweise und Haltung f?r die Entwicklung und Umsetzung von neuen Ideen f?rdert. Entrepreneurship Education f?r Jugendliche st?rkt einen Entrepreneurial Mindset, eine Einstellung, die das Verhalten in vielen Arbeitsaktivit?ten und im Alltagsleben pr?gen kann. Das TRIO-Modell der Entrepreneurship Education zeigt die Reichweite auf:

• Ebene 1 / Entrepreneurial Core Education: Entwicklung und Umsetzung eigener Ideen f?r die unternehmerische und berufliche Selbst?ndigkeit, aber auch f?r private Herausforderungen
• Ebene 2 / Entrepreneurial Culture: St?rkung einer Kultur der Selbstst?ndigkeit und Offenheit im t?glichen Umgang
• Ebene 3 / Entrepreneurial Civic Education: F?rderung der Teilnahme an der Zivilgesellschaft mit Engagement und Diskursf?higkeit als kritische/r m?ndige/r B?rgerIn.

TOP 2: Die Gesellschaft braucht eine Kultur der Selbst?ndigkeit und Verantwortung, deren Wurzeln in Erziehung und Bildung liegen. Entrepreneurship ist der elementare "Spirit" f?r eine dynamische Marktwirtschaft. Es sind dynamische Menschen, "sch?pferische Zerst?rer", die die Marktwirtschaft und die Gesellschaft in Schwung halten.

TOP 3: "Entrepreneurial Tugenden" wie Eigenverantwortung, Eigeninitiative, Innovationsfreude, kontrollierte Risikobereitschaft und Selbstvertrauen sind nicht nur f?r eine funktionierende Marktwirtschaft unverzichtbar, sondern ebenso f?r eine lebendige Zivilgesellschaft.

TOP 4: Entrepreneurship Education f?r Jugendliche beschr?nkt sich nicht auf ein Konzept der "JungunternehmerInnen-Kaderschmiede", sondern steht f?r eine ?konomische Ausbildungsphilosophie, die ?konomische Kreativit?t, Eigenverantwortung und Entscheidungsf?higkeit ebenso f?rdert, wie die Einsicht in die Bedeutung von unternehmerischen Entscheidungen f?r die gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamik sowie f?r den sozialen Ausgleich.

TOP 5: Unternehmerische Haltungen entstehen nicht erst im Berufsleben, sondern entwickeln sich bereits in fr?heren Phasen der Sozialisation. Der Bildung kommt daher eine prozessverst?rkende bzw. ausl?sende Position zu. Unternehmerisches Denken und Handeln muss in einem l?ngerfristigen Prozess entwickelt werden.

TOP 6: Entrepreneurship Education ben?tigt einen Methodenpluralismus mit einem starken Fokus auf Erfahrungslernen und keinen neuen Methodenmonismus. Sie weist einen starken Bezug zur Wirtschaftsbildung auf, ist aber eine Querschnittsaufgabe f?r verschiedene Unterrichtsf?cher und zus?tzliche pers?nlichkeitsorientierte Angebote (z.B. Coaching, extracurriculare Arbeitsgemeinschaft, Portfolioordner).

TOP 7: Entrepreneurship Education steht f?r eine dialogische Kommunikationsform zwischen LehrerInnen und Sch?lerInnen, die von Respekt und Ermutigung gepr?gt ist.

TOP 8: F?r die F?rderung eines Entrepreneurial Mindset sind Prozesse von gro?er Bedeutung, da durch das Bew?ltigen von Herausforderungen Lernenden die M?glichkeit gegeben wird, ihr eigenes "Entrepreneurship-Potenzial" kennenzulernen, zu bewerten und dementsprechend weiterzuentwicklen. In diesem Sinne ist ein Entrepreneurial Mindset kein pr?disponiertes Ph?nomen. Es ist ein dynamisches Bewusstsein, das man erlernen kann.

TOP 9: Der Ansatz "Lernen durch Herausforderungen" bzw. "Entrepreneurial Challenge based Learning" stellt die Handlungskompetenzen ins Zentrum, da er kognitive, personale und soziale Kompetenzen mit inhaltlichen und situativen Komponenten von Entrepreneurship verkn?pft. Mit dem "Youth Start Entrepeneurial Challenge Programme" besteht die M?glichkeit von der Grundschule bis zum Abitur durch kleinere und gr??ere entrepreneurial Herausforderungen erfahrungsorientierter Lernwege anzubieten (siehe www.youthstart.eu).

TOP 10: Entrepreneurship Education bietet eine sozialp?dagogische Perspektive. Sie ist ein Ansatz, der ein Chancen?ffner f?r benachteiligte Gruppen der Gesellschaft sein kann. Durch Entrepreneurship wird gelernt, wie an der Gesellschaft partizipiert wird ? es ist ein Aufzeigen von Lebensperspektiven.