Wer bin ich und wenn ja, der einzige?

Wozu auch kleine Unternehmen eine Arbeitgebermarke brauchen

Wagen Sie den Blick in den Spiegel: Welche drei Adjektive fallen Ihnen spontan ein, wenn Sie Ihr Unternehmen als Arbeitgeber beschreiben sollten? Ist das Bild klar oder eher wie Ihr Spiegelbild nach einer Dusche etwas beschlagen? Wir m?chten mit diesem Leitfaden zur Kl?rung beitragen. Und zun?chst mit einem Missverst?ndnis aufr?umen: Es geht nicht um das Sch?nen von Stellenanzeigen ? die werden sowieso ganz anders aussehen, wenn Sie Ihre Identit?t als Arbeitgeber definiert haben. Es geht um Werte und Glaubw?rdigkeit mit dem Ziel, f?r die passenden Personen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

Die meisten kleinen Unternehmen stellen pro Jahr nur wenige neue Mitarbeiter ein, aber wenn, suchen sie h?nderingend nach den passenden Kandidaten. Genau darum brauchen auch sie eine Arbeitgebermarke: Denn sie hilft, sich klar von Wettbewerbern abzugrenzen und zu verdeutlichen, warum dieser einzigartige Arbeitgeber der passende ist.

Arbeitgebermarke oder Employer Branding ist ein gro?es Wort, f?r manch einen sogar zum F?rchten, weil oft einfach der rote Faden fehlt. Wo anfangen, wo aufh?ren?

Zu allererst mit dem Blick in den Spiegel. Das Bild, das Sie sehen, ist Ihre Wahrnehmung. Interessant ist die Frage, ob Ihre Mitarbeiter und m?gliche Bewerber dasselbe sehen oder etwas anderes wahrnehmen. So wie es auf Jahrm?rkten Labyrinthe mit Zerrspiegeln gibt, kann auch das Image Ihres Unternehmen ?verzerrt? sein: Sie haben ein anderes Bild von sich als Au?enstehende. In Schritt 1 des RKW-Wegs zur Arbeitgebermarke bekommen Sie Tipps, wie Sie herausfinden, was Arbeitnehmer von Ihnen erwarten und welches Image Sie aktuell als Arbeitgeber haben.

Wischen Sie den Spiegel klarer: Was finden Sie an sich selbst besonders und was sehen andere als Ihr Alleinstellungsmerkmal? Irgendetwas muss es ja geben, warum Ihre Mitarbeiter bei Ihnen bleiben. Sie haben vermutlich im Unternehmen schon viele Informationen dazu, die Sie sich unter dem Aspekt ?Arbeitszufriedenheit? ansehen k?nnen. M?glicherweise finden Sie Indizien daf?r, dass die Identifikation der Mitarbeiter mit Ihnen als Arbeitgeber eher niedrig ist. Beispielsweise k?nnten Sie das Gef?hl haben, dass Ihre Ma?nahmen f?r eine gr??ere Arbeitszufriedenheit gar nicht (genug) wertgesch?tzt werden. Genau solche Indizien sollten Sie bewegen, sich mit Ihrer Arbeitgeberpositionierung zu besch?ftigen. Es geht also keineswegs nur um Bewerber und die Sicht von au?en. Es geht ganz wesentlich um die Mitarbeiterbindung und um die Wettbewerbsf?higkeit Ihres Unternehmens. Sie profitieren alle, wenn effizient und gut gearbeitet wird. Der zweite Schritt unseres RKW-Wegs gibt Ihnen daf?r Hilfestellungen.

Wenn Sie sich klar im Spiegel sehen, sehen Sie vielleicht ?Sch?nheitsfehler?, die Sie ver?ndern wollen. Kosmetik hilft dabei nicht: Ein ?bermaltes Muttermal kommt beim n?chsten Duschen wieder zum Vorschein. Gehen Sie also grunds?tzlich an ?Sch?nheitsfehler? als Arbeitgeber heran. Ihre Arbeitgebermarke ist nur dann glaubw?rdig, wenn dahinter Werte und Nutzen stehen. Werte, die Ihnen als Arbeitgeber, als Unternehmen und als Menschen wichtig sind und die die Mitarbeiter im Unternehmen teilen. Dabei geht es nicht um puren Idealismus (etwas kann nie schaden, auch im Wirtschaftsleben nicht), sondern es geht auch um Nutzen. Haben Sie beide, Arbeitgeber und jeder Mitarbeiter, einen Nutzen von der Zusammenarbeit, k?nnen Sie leichter mit den Besch?ftigten in eine Richtung laufen. Allerdings: Sie sollten genau wissen, wohin Sie wollen, und das sollten auch Ihre Mitarbeiter wissen. Um diese interne Umsetzung der Arbeitgebermarke geht es in Schritt 3.

Sind intern die Weichen richtig gestellt, m?ssen m?gliche Bewerber ?berzeugt werden. Bewerber informieren sich ?ber viele Kan?le: ?ber das Internet, Ihre Firmenwebsite und Arbeitgeberbewertungsportale. Sie fragen herum ? und erfahren sie nur Gutes, k?nnen Sie sich teure Werbekampagnen als Arbeitgeber sparen. Welche Kan?le Sie im Personalmarketing nutzen k?nnen, ist Gegenstand von Schritt 4 des RKW-Wegs zur Arbeitgebermarke.

Verlassen wir das Bad mit dem Spiegel und stellen uns vor den Kleiderschrank. Ihre Arbeitgebermarke ist der Ma?anzug, nicht das Teil von der Stange. Darum finden Sie in diesem Leitfaden auch keine ?Schnittmuster?, die Sie nur kopieren brauchen. Eine gute Arbeitgebermarke braucht vor allem sorgf?ltiges Ma?nehmen und Ausprobieren. Wir wollen Sie als Gesch?ftsf?hrer oder Inhaber eines kleinen oder mittleren Unternehmens mit diesem Leitfaden motivieren, sich darauf einzulassen. Sie werden in vier Bereichen profitieren: bei der Mitarbeiterbindung, der Mitarbeitergewinnung, bei Leistung und Ergebnis und in Bezug auf Unternehmenskultur und F?hrung. Sie brauchen etwas Mut und Zeit, dann wird es Ihnen gelingen!

Wir w?nschen Ihnen dabei viel Erfolg und w?rden uns sehr freuen, wenn Sie uns von Ihren Erfahrungen berichten k?nnten.