Praxisbeispiel: Zimmermann Bedachungen GmbH

Neue Wege bei der Azubisuche mit Unterst?tzung der Innung oder Kammer

Welche Wege gehen Sie bei der Azubigewinnung?
Wir unterst?tzen aktiv die Organisation unseres Landesverbandes ?Zukunft Dachdecker? ? /www.facebook.com/ ZukunftDachdecker. Mein Sohn ist auch Mitglied in dieser Jugendgruppe. Unter anderem besuchen wir die einschl?gigen Ausbildungsmessen, Berufsinformationsveranstaltungen und Schulen in unserer Region. Dabei stellen wir unser Handwerk und auch die M?glichkeiten einer Ausbildung mit den Aufstiegsm?glichkeiten im DDH vor. Wir haben einen Informationsflyer f?r Interessenten, Eltern und Lehrer.

Der Landesinnungsverband plant eine ?Landingpage? f?r diese Zielgruppe mit aktuellen Informationen und f?r die schnelle und unkomplizierte Kontaktaufnahme.

Au?erdem versuchen wir, unseren Beruf und unser Unternehmen f?r weibliche Auszubildende attraktiver zu machen.

Warum engagieren Sie sich besonders im Bereich Ausbildung?
Die Auszubildenden von heute sind unsere Fachkr?fte von morgen. Darum ist auch der Kontakt zu den Eltern so entscheidend. Nach Meinung vieler Eltern sind die beruflichen Chancen ihrer Kinder besser, wenn diese den Weg des Studiums gehen. Da hat es das Handwerk schwer. Darum nutzt Zimmermann Bedachungen verschiedene Wege, um den Betrieb und auch das Handwerk in ein besseres Licht zu r?cken.

Was versprechen Sie sich davon?
Mit den Aktionen wollen wir Werbung f?r unser Dachdeckerhandwerk und nat?rlich auch f?r unser Unternehmen machen. Auch wenn ein Kollege dadurch einen Auszubildenden gewinnt, ist das eine Bereicherung f?r unser Handwerk. M?glicherweise wird das der Geselle oder Meister der Zukunft f?r unser Unternehmen.

Welche Erfahrungen konnten Sie bisher sammeln?
Viele wissen nicht, wie vielseitig unser Handwerk ist. Damit meine ich auch Eltern, Lehrer und nat?rlich auch die eigentliche Zielgruppe der potentiellen Auszubildenden. Mit gezielten Informationsveranstaltungen pr?sentieren wir auch gleichzeitig unser Dachdecker-Handwerk und stellen dieses als innovatives und attraktives Handwerk vor.

Jeder Auftritt unser Jugendgruppe ?Zukunft Dachdecker? ist ein voller Erfolg. Zum einen nat?rlich f?r die Nachwuchsgewinnung, aber auch zur Pr?sentation unseres Handwerks. Das steht in einem unmittelbaren Zusammenhang. Die Auszubildenden von heute haben die freie Auswahl und werden sich nur f?r einen Beruf entscheiden, mit dem sie sich identifizieren k?nnen und den sie auch attraktiv finden. Auch die Entscheidungstr?ger, Eltern und Lehrer, m?ssen von unserem Handwerk ?berzeugt werden.

Welche R?ckschl?sse ziehen Sie aus Ihren Erfahrungen?
Wir werden die M?glichkeiten unseres Netzwerks im DDH nutzen und noch enger mit unserer Berufsorganisation zusammen arbeiten und die Synergien zu anderen Institutionen unseres Handwerks nutzen. Damit meine ich in erster Linie den Landesverband des Dachdeckerhandwerk RLP sowie auch den Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks.

Etwas Augenmerk sollten Sie auf die Bilder lenken, wenn Sie auf der Firmenwebsite oder in Prospekten damit arbeiten. Sie wirken sehr viel glaubw?rdiger, wenn Sie Menschen aus Ihrem Betrieb zeigen und keine Models. Gerade f?r diejenigen, die sich f?r eine Ausbildung bei Ihnen interessieren, ist es wertvoll zu sehen, wo und mit wem sie arbeiten w?rden. Auch Sie selber als Inhaber d?rfen auf der Website erscheinen ? Sie sind schlie?lich das Gesicht Ihres Bauunternehmens.

TIPP:
Lassen Sie sich von abgebildeten Mitarbeitern schriftlich best?tigen, dass sie mit der Ver?ffentlichung ihrer Bilder in Druckerzeugnissen und auf der Website einverstanden sind. Das gilt auch f?r Videos.

Jugendliche nicht ?berfordern
Versetzen Sie sich in die Rolle eines Sch?lers, der ziemlich wenig Ahnung vom Arbeitsalltag und erst recht nicht vom Alltag auf der Baustelle hat, gar nicht genau wei?, was man in Ihrem Beruf den ganzen Tag macht. Er oder sie kann vielleicht sagen ?Mit Holz zu arbeiten macht mir Spaߓ oder ?Ich finde es spannend, mit besonderen Maschinen zu arbeiten?. Aber wie aus Holz ein Sparren wird, welche Funktion er hat und eingebaut wird, oder wie die Abl?ufe auf der Baustelle sind ? das wei? ein Sch?ler in der Regel nicht. Zudem sind manche Berufsbezeichnungen wenig erhellend und beschreiben die tats?chlich anfallenden T?tigkeiten nur ansatzweise. Wer kennt schon die genauen Unterschiede zwischen einem Stra?en- und einem Gleisbauer, wenn er nicht in der Baubranche t?tig ist?

Vor allem in der fr?hen Phase der Berufsorientierung sollten Sie daher eher eine ?Geschichte? ?ber Ihren Bauberuf erz?hlen, statt von dem zu reden, was man an Voraussetzungen und F?higkeiten braucht. Das wird auch das Image der Bauberufe in der ?ffentlichkeit verbessern k?nnen. Geschichten erz?hlen k?nnen Sie beispielsweise in einer Schule. Sie k?nnen aber auch auf Facebook eine Art Tagebuch vom Baualltag schreiben oder Sie drehen einen kleinen Film dar?ber, den Sie auch auf Ihre Website stellen k?nnen. Das muss nicht aufwendig und teuer sein, hier z?hlt ein authentisches Bild mehr als Professionalit?t. Lassen Sie am besten Ihre Azubis zu Wort kommen. Ihr Ziel in dieser Phase sollte sein, Interesse zu wecken und aufrechtzuerhalten. Dabei k?nnen Sie auch auf Argumente verweisen, die zun?chst gar nichts mit Ihrer Ausbildung zu tun haben. Zum Beispiel: Abiturienten entscheiden sich oft wegen der Kosten eines Studiums f?r eine Ausbildung. Sie k?nnten betonen, dass man mit einer Aufstiegsfortbildung nach der Ausbildung (beispielsweise dem h?heren Berufsabschluss zum Handwerksmeister) einen Abschluss gleichwertig zum Bachelor hat, aber vom ersten Tag an Geld verdient. In dieser fr?hen Phase sind Sie erfolgreich, wenn Sie jemanden f?r ein Praktikum gewinnen.

N?her am Schulabschluss werden die Interessen der Jugendlichen konkreter, sie suchen nun gezielt einen Ausbildungsplatz. Nun wollen sie konkrete Informationen, ?ber Verdienstm?glichkeiten, den Ablauf der Ausbildung und so weiter. Diese finden sie eher auf Ihrer Website als in Erz?hlungen. Mehr dazu finden Sie in Kapitel 2.