Gru?worte

Dipl.-Ing. Peter H?bner
Pr?sident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

Die Qualifikation von Fachkr?ften ist entscheidend f?r die Qualit?t des Bauens. F?r Bauunternehmen wird es jedoch immer schwerer, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Sowohl die demografische Entwicklung als auch die wachsende Studierneigung der Sch?ler lassen die Anzahl an Bewerbern im Facharbeitersegment und damit auch die Anzahl abgeschlossener Ausbildungsvertr?ge sinken. In der Folge stehen der Bauwirtschaft ? wie auch vielen anderen Branchen ? nicht mehr gen?gend Fachkr?fte zur Verf?gung. Dies stellt den Bausektor aktuell und in Zukunft vor eine gro?e Herausforderung. Die Gewinnung von Fachkr?ften ist daher f?r die Unternehmen der Bauindustrie ein zentrales Thema, das Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Zukunft der gesamten Branche hat.

Bauunternehmen m?ssen ihre Attraktivit?t noch mehr als bisher nach au?en pr?sentieren, um im Wettbewerb um Fachkr?fte die passenden Mitarbeiter f?r sich gewinnen zu k?nnen. Ein Patentrezept gibt es hierbei nicht. Vielmehr wird es darum gehen, ausgehend von den Eigenheiten des eigenen Unternehmens, ein passendes, authentisches und attraktives Portfolio zu entwickeln, um die potenziellen Auszubildenden anzusprechen und das Interesse an einer Ausbildung im eigenen Unternehmen zu wecken. Ein erfolgreiches Azubimarketing ist dabei der erste wichtige Schritt zur erfolgreichen Nachwuchsgewinnung. Dabei k?nnen die Ausbildungsbetriebe jungen M?nnern und Frauen eine Vielzahl attraktiver Ausbildungsberufe im Hoch- und Tiefbau anbieten, angefangen beim Maurer, ?ber den Beton- und Stahlbetonbauer, den Bauger?tef?hrer bis hin zum Stra?enbauer. Mit den brancheneigenen Ausbildungszentren stehen den Betrieben professionelle Partner zur Seite, die die Qualit?t der Ausbildung zus?tzlich garantieren.

Wie Bauunternehmen Jugendliche, Eltern und Lehrer von sich und den vielseitigen Ausbildungsberufen der Baubranche ?berzeugen k?nnen, zeigt die Brosch?re zum Azubimarketing des RKW Kompetenzzentrums. Sie ist ein hervorragendes Instrument, um Azubimarketing passgenau zu gestalten und so zum Wunscharbeitgeber zu werden!

Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein
Pr?sident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes

Die Bauwirtschaft ist einer der gr??ten Arbeitgeber in Deutschland und besch?ftigt in rund 70.000 Unternehmen insgesamt ?ber 780.000 Besch?ftigte. Dabei werden ca. 80 % der Lehrlinge in den Betrieben des deutschen Baugewerbes ausgebildet. Rund 33.000 junge Leute absolvieren derzeit ihre Ausbildung in einem der 18 Bauberufe. Die Branche investiert daf?r insgesamt rund 600 Mio. Euro j?hrlich.

Die Bauwirtschaft hat eine Schl?sselfunktion, wenn es um L?sungen f?r die dringendsten Probleme in Deutschland geht. Dazu geh?ren das Bauen des dringend ben?tigten Wohnraums, die Instandsetzung der veralteten Infrastruktur und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in das Arbeitsleben. Zudem verbinden gerade wir im Handwerk traditionelle Techniken mit innovativen Ideen und industrieller Fertigung!

Nur mit bestens qualifizierten Fachkr?ften kann unsere Branche eine hohe Qualit?t in der Bauausf?hrung bieten; sie wiederum ist Grundlage f?r den Erfolg der Unternehmen. Aber es wird immer schwieriger, diese qualifizierten Kr?fte zu finden, bzw. junge Menschen, die sich f?r eine Ausbildung in einem Bauberuf entscheiden. Dabei bieten wir sichere Arbeitspl?tze mit spannenden Aufgaben, gute Verdienstm?glichkeiten auch schon in der Ausbildung sowie interessante Aufstiegschancen.

Unsere Ausbildungszahlen sind derzeit noch halbwegs stabil. Unsere Betriebe bieten mehr Ausbildungspl?tze als besetzt werden k?nnen. Aber die Zeiten, in denen sich Betriebe ihre Lehrlinge aussuchen konnten, sind vorbei. Heute k?nnen sich junge Menschen ihren Ausbildungsbetrieb aussuchen.

Vor diesem Hintergrund begr??en wir die Initiative des RKW, interessierten Unternehmen eine Brosch?re zum Ausbildungsmarketing zur Verf?gung zu stellen. Denn die Fachkr?ftesicherung ist auch f?r uns eine Herausforderung.

Die vorliegende Brosch?re bietet den Unternehmerinnen und Unternehmern viele Praxistipps und Empfehlungen, wie sie Jugendliche erfolgreicher ansprechen k?nnen. In diesem Sinne w?nsche ich eine anregende Lekt?re und viele neue Erkenntnisse.

Dietmar Sch?fers
Stellvertretender Bundesvorsitzender Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt

Bis 2050 wird sich die Zahl erwerbst?tiger Personen stark verringern. Schon heute zeigt sich dies beispielhaft an der Altersstruktur der Baubelegschaften: 14 % der gewerblichen Arbeitnehmer, bei den Angestellten sogar 18 %, sind ?lter als 55 Jahre. Das wird unsere Lebenswirklichkeit in Familie und Beruf, Gesundheitsvorsorge und Alter, in Betrieben und Unternehmen wie in St?dten und Gemeinden pr?gen. Es gilt den Wandel zur Bildungsund Wissensgesellschaft zu gestalten, denn Wissen und F?higkeiten schaffen Innovation, Fortschritt, Wohlstand, neue M?rkte und qualifizierte Berufsfelder und Arbeitspl?tze. Dazu brauchen wir alle Talente, keines sollte mehr verloren gehen. ?bersetzt hei?t das: wir brauchen mehr vorsorgende Qualifizierungs- statt nachsorgende Sozialpolitik - die allen gleiche Karrierechancen er?ffnet: keiner der jungen Leute darf mehr ohne Berufsausbildung ins Leben gehen, insbesondere gilt dies f?r junge Menschen mit Hauptschuloder ohne Schulabschluss - sie schaffen oft den Sprung in die Ausbildung nicht. Gemeinsam m?ssen die Sozialpartner, Bund und L?nder insbesondere die duale Berufsausbildung wieder st?rken. Ziel muss es sein, Interessengegens?tze durch Konsenspolitik zu l?sen und Konflikte einzuebnen. Junge Menschen haben ein Recht auf Ausbildung. Betriebe d?rfen nicht nur ?ber den vermeintlichen Fachkr?ftemangel und Akademisierungswahn klagen, sie m?ssen wieder mehr ausbilden und dabei die Ziele und das Wesen junger Menschen st?rker einbeziehen.

Wir brauchen einen st?rkeren Konsens f?r gute Arbeit und gute Ausbildung sowie leistbares lebenslanges Lernen, der Jugendlichen zum Start in das Berufsleben einen Ausbildungsplatz sichert, der ausbildende Betriebe st?rker unterst?tzt und Warteschleifen im ?bergang von Schule in Ausbildung verringert. Auch attraktive Aufstiegsperspektiven, insbesondere f?r beruflich Qualifizierte, geh?ren mit dazu.

Eine Politik, unabh?ngig in welchem Wirtschaftsbereich, die rein auf Wettbewerb und Innovation setzt, greift zu kurz - ohne nachhaltig qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihrem belastbaren Know-how als Fach- und F?hrungskr?fte funktionieren weder Arbeitsmarkt noch Gesellschaft.

Wie begr??en das Erscheinen der Brosch?re zum Ausbildungsmarketing und Azubi-Recruiting daher sehr und hoffen, dass die hilfreichen Tipps Eingang in die Praxis finden und zu mehr und guten Ausbildungsverh?ltnissen f?hren.

Manfred Purps
Vorstand SOKA-BAU

Jeder Baubetrieb profitiert von gut ausgebildeten Mitarbeitern. Um die Berufsausbildung in der Bauwirtschaft f?r alle Beteiligten attraktiver zu gestalten, wurde von den Tarifpartnern bereits 1975 die branchenweite Finanzierung der Berufsausbildung eingef?hrt. Seitdem f?hren alle Bauunternehmen ? also auch diejenigen, die nicht ausbilden ? einen tariflich festgelegten Beitrag an SOKA-BAU ab. Mit diesen Geldern werden s?mtliche Kosten der ?berbetrieblichen Ausbildung in den Ausbildungszentren und ein gro?er Teil der betrieblichen Ausbildungskosten finanziert. Dar?ber hinaus organisiert SOKA-BAU die regelm??ige Pr?fung der rund 200 ?berbetrieblichen Ausbildungsst?tten mit dem Ziel, bundesweit einheitliche Qualit?tsstandards in der Ausbildung zu gew?hrleisten.

Die Ausbildung in den Ausbildungsberufen dauert nach der Handwerksordnung in der Regel 36 Monate und gliedert sich in Phasen der betrieblichen Ausbildung, der ?berbetrieblichen Ausbildung und der Berufsschule.

Die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (ULAK), die gemeinsam mit der Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes (ZVK) SOKA-BAU bildet, ist eine von den Tarifvertragsparteien gemeinsam getragene Einrichtung und erstattet die Ausbildungsverg?tung f?r gewerbliche, technische und kaufm?nnische Auszubildende.

Betrieben mit gewerblichen Auszubildenden erstattet SOKA-BAU bei einer Ausbildungszeit von drei Jahren die ausgezahlte Verg?tung f?r insgesamt 17 Monate. ?bernommen werden die Kosten f?r zehn Ausbildungsverg?tungen im ersten Lehrjahr, sechs Verg?tungen im zweiten und eine im dritten Jahr. Bei kaufm?nnischen und technischen Auszubildenden besteht ein Erstattungsanspruch f?r 14 Monate, wobei im ersten Jahr die Verg?tung f?r zehn Monate und im zweiten Jahr die Verg?tung f?r vier Monate an die Ausbildungsbetriebe zur?ckflie?t.

Dar?ber hinaus erstattet SOKA-BAU Ausbildungsbetrieben eine Pauschale f?r Sozialaufwendungen in H?he von 20 Prozent der Bruttoausbildungsverg?tung. Damit sind in diesen Monaten auch die Sozialaufwendungen der Ausbildungsbetriebe fast vollst?ndig abgedeckt.

Die branchenweite finanzielle F?rderung der Berufsausbildung in der Bauwirtschaft sichert damit eine den Anforderungen des Wirtschaftszweiges gerecht werdende hohe Qualit?t der Ausbildung sowie eine ausreichende Zahl von Ausbildungspl?tzen.