Psychische Belastungen: ?berforderung durch Zeit- druck und Komplexit

Geistige Anspannung oder Arbeiten unter Druck kann zu H?chstleistungen f?hren. Die Erfahrung hat jeder schon gemacht. Wenn die Anstrengungen von anderen anerkannt werden und ausreichende Ruhephasen gegeben sind, werden sie somit nicht nur negativ empfunden. Bleibt der Druck aber l?ngerfristig auf hohem Niveau, hat dies h?ufig Leistungseinbu?en oder -ausf?lle zur Folge, Krankheitsund Unfallrisiken steigen. Laut Umfrageergebnissen aus dem Jahr 2012 kommen am Arbeitsplatz die Anforderungen ?verschiedenartige Arbeiten gleichzeitig betreuen? und ?starker Terminund Leistungsdruck? am h?ufigsten vor. Verbreitet sind auch St?rungen und Arbeitsunterbrechungen sowie die Anforderung, sehr schnell arbeiten zu m?ssen.

Solche Anforderungen und Belastungen k?nnen ? wenn das Ma? einmal ?berschritten ist ? bei allen Besch?ftigtengruppen Stress ausl?sen. Gerade f?r ?ltere Arbeitnehmer stellt sich die Verbindung von Multitasking und Zeitdruck mit einer hohen Komplexit?t der Arbeitsaufgabe als eine kritische Belastung dar. Sie geraten im Hinblick auf ihre Belastbarkeit schneller als j?ngere Mitarbeiter an ihre Grenzen. Gef?hrdungen entstehen beispielsweise in Arbeitsbereichen, in denen St?rf?lle mit ?Reiz?berflutung? und akutem Handlungsdruck auftreten. Stress kann zu physischen und psychischen Erkrankungen f?hren.

Stress ist ein als unangenehm empfundener Zustand, der von der Person als bedrohlich, kritisch, wichtig und unausweichlich erlebt wird. Er entsteht besonders dann, wenn die Person einsch?tzt, dass sie ihre Aufgaben nicht bew?ltigen kann. (BAuA 2010)

Psychische Erkrankungen sind, ob sie nun im Privatleben oder bei der Arbeit entstanden sind, mittlerweile die zweith?ufigste Ursache f?r Ausf?lle im Arbeitsleben. Der Anteil der psychischen St?rungen am Krankenstand hat sich in den letzten 30 Jahren verf?nffacht. F?llt ein Mitarbeiter aufgrund einer psychischen Erkrankung aus, muss der Arbeitgeber durchschnittlich 39,5 Tage auf ihn verzichten. Der Anteil der Fr?hverrentungen durch psychische Erkrankungen ist heute zweieinhalb Mal so hoch wie Mitte der neunziger Jahre. (Quelle: Handelskammer Hamburg, 2015)