Aus Verb?nden und Institutionen

Qualit?tsentwicklung in der ?berbetrieblichen Ausbildung

Fachtagung des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) f?r Ausbildungsverantwortliche

Die deutsche Bauwirtschaft hat in den letzten zehn Jahren ihr Personal deutlich aufgestockt. Vor einigen Jahren waren zirka 700.000 Besch?ftigte im Bauhauptgewerbe t?tig, mittlerweile sind es rund 812.000. Trotzdem geh?ren Baufachkr?fte gem?? den Erhebungen der Bundeagentur f?r Arbeit zu den Mangelberufen ? und das bundesweit. Bauunternehmen suchen also h?nderingend qualifizierte und motivierte Baufachkr?fte, um die sehr gute Auftragslage bew?ltigen zu k?nnen. Die Basis hierf?r ist eine solide und qualit?tsvolle Ausbildung, die die Auszubildenden in Betrieben, Berufsschulen und in ?berbetrieblichen Ausbildungszentren erhalten.

In diesem Jahr haben sich erstmals Ausbildungsverantwortliche auf Einladung des ZDB getroffen, um ?ber die Qualit?t der ?berbetrieblichen Ausbildung zu diskutieren. Schwerpunkte der Tagung waren die Vorbereitung f?r die Neuordnung der Ausbildungsverordnung, die Digitalisierung in der Ausbildung und die Bedeutung von Qualit?t in der Ausbildung.

Ausbildungsneuordnung

Die Neuordnung der Ausbildungsverordnung scheint ?berf?llig zu sein, verdeutlicht man sich, dass die aktuell rechtliche Grundlage f?r die Bauausbildung bereits seit 1999 besteht. Dr. Cornelia Vater, Leiterin der Abteilung Berufsbildung im ZDB, betonte, dass sich seitdem Neuerungen f?r die Betriebe ergeben haben. Darum seien sie gefordert, die Ausbildung zu modernisieren und in Teilen auch zu flexibilisieren. Erste Zwischenergebnisse f?r die Ausbildungsneuordnung liegen bereits vor. Die Sozialpartner haben sich in einem Konsenspapier ?ber die Dauer der Ausbildung, Inhalte f?r einzelne Berufe und die Pr?fungsmodalit?ten geeinigt. Andere Punkte sind aber immer noch in Abstimmung, beispielsweise die Ausgestaltung der ?berbetrieblichen Ausbildung. Frau Dr. Vater hob hervor, dass die ?berbetriebliche Ausbildung einen wichtigen Beitrag leisten kann, gegenseitige Kenntnisse und Fertigkeiten ?ber die Schnittstellen der Gewerke hinweg zu vermitteln.

Praxis in der Ausbildung

Beispiele f?r die Gestaltungsm?glichkeiten in den ?berbetrieblichen Ausbildungszentren zeigen, dass hier die Wahlpflichtund Wahlwochen f?r individuelle (Ausbildungs-)Angebote genutzt werden. Dabei kann schon einmal vom konventionellen Aus- und Weiterbildungsangebot oder von der Projektarbeit abgewichen werden.

Im Handwerksbildungszentrum (HBZ) in Brackwede werden beispielsweise auch die Ausbildungsbetriebe befragt, welche Schulung sie tats?chlich ben?tigen. Im Rahmen der Tagung beschrieb Klaus-Dieter Sch?fer, Gesch?ftsf?hrer des HBZ, dass darum Aktionstage zu Schwerpunktthemen angeboten werden, wie beispielsweise zur Ladungssicherung, Erste Hilfe-Kurse, Kurse zur Pers?nlichkeitsentwicklung oder auch Sprachf?rderungen.

Die Digitalisierung hat am HBZ ebenfalls Einzug gehalten, sodass digitale Arbeitsmethoden und technologische Innovationen in die Ausbildungsinhalte einflie?en. F?r Schulungen oder im Coaching werden Augmented-Reality-Brillen eingesetzt, um den Zugang zu Neuerungen der Digitalisierung zu vereinfachen. Aber auch die Kommunikation hat sich ver?ndert, da die sozialen Netzwerke, gerade mit Blick auf die Berufswerbung, immer wichtiger werden.

Digitalisierung in der Ausbildung

Das Bundesministerium f?r Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesinstitut f?r Berufsbildung (BIBB) engagieren sich derzeit besonders um die Modernisierung in der Ausbildung. Projekte wie ?Berufsbildung 4.0? oder ?Bau?s mit BIM? zeigen, dass die Digitalisierung die Ausbildung nicht nur modernisiert und zukunftsf?- hig machen kann. Die Ausbildung kann durch digitale Werkzeuge und Methoden auch flexibler gestaltet werden, was der Attraktivit?t gegen?ber Jugendlichen ebenfalls zugutekommt. Um die Qualit?t der Ausbildung zu sichern, r?t Dr. Gerd Zinke vom BIBB trotzdem zu klaren Standards.

Qualit?t der Ausbildung

Qualit?t in der Ausbildung bedeutet aber mehr als Standards und Digitalisierung in der Ausbildung. Auch das Thema Sicherheit auf Baustellen spielt f?r die Qualit?t eine enorme Rolle, sowie die F?hrungskultur in den ?berbetrieblichen Ausbildungszentren selbst.

Frau Dr. Vater und Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses im ZDB, zeigten sich mit den Ergebnissen und Diskussionen sehr zufrieden und haben bereits eine Wiederholung angek?ndigt. ?Man lernt nie aus ? auch als Ausbildungsverantwortlicher nicht?, so Fromm abschlie?end.