Aus der Arbeit der RG-Bau

Fassade 4.0 ? innovativ, nachhaltig, intelligent

Schon seit vielen Jahrtausenden ist die Gestaltung der Au?enw?nde eines Geb?udes ein wichtiger Bereich der Architektur. Insbesondere die Seite eines Geb?udes, die einer Stra?e oder einem Platz zugewandt ist, wird aufwendiger gestaltet. Der Begriff ?Fassade? bezieht sich dabei einerseits auf die Konstruktionsweise, andererseits auf die Gestaltungsart oder das Material. Es gibt neben Glasfassaden auch Fassaden aus Holz, Naturstein oder Putz.

Industrie 4.0, das ist die momentan letzte Stufe der industriellen Revolution. Sie ist gekennzeichnet durch Vernetzung auf Basis von cyber-physischen Systemen. Doch was haben Fassaden mit 4.0 zu tun? Gibt es hier eine ?hnliche Entwicklungsdynamik?

Im 18. Jahrhundert begann die Industrialisierung (Industrie 1.0). Produktionsanlagen wurden durch den Einsatz von Wasser- und Dampfkraft mechanisiert. Bei Fassaden ?nderte sich vor allem der Stil. Der ?ppige Barock wurde vom Klassizismus abgel?st. Mit Industrie 2.0 ist die Elektrifizierung der Produktion f?r eine arbeitsteilige Massenfertigung gegen Ende des 19. Jahrhunderts gemeint. In dieser Zeit suchte die Klassische Moderne in der Architektursprache maximale Transparenz. Es entstanden gro?formatige Glasfl?chen, losgel?st vom Tragwerk des Geb?udes. Die hierf?r notwendige Trennung von Geb?udeh?lle und Geb?udetragwerk wurde durch die Einf?hrung der Skelettkonstruktionen erm?glicht. Ist das die Fassade 2.0?

Ab den 1970er Jahren spricht man von Industrie 3.0. Diese ?ra ist gekennzeichnet durch den zunehmenden Einsatz von Elektronik und IT. Fassade 3.0 ist vielleicht die Einf?hrung der W?rmed?mmung von Geb?udeh?llen. Die ?lkrisen ab 1973 und die Einf?hrung von W?rmeschutzund Energieeinsparverordnungen haben die Konstruktion von Fassaden wesentlich ver?ndert. Der Wandaufbau (nicht nur bei Glasfassaden) aber auch die Fensterkonstruktionen werden komplexer, um eine bessere W?rmed?mmung zu erreichen und um Sonnenenergie und Tageslicht zu nutzen. Teilweise wird die Geb?udetechnik in die Fassade integriert.

Innovative Fassadensysteme k?nnen tats?chlich noch eine ganze Menge mehr. Die darin enthaltene Technologie bezieht sich nicht mehr nur auf das Geb?ude. Die Fassaden wirken und beziehen sich auf urbane R?ume, ?kologische Systeme oder das Energieversorgungsnetz. Beurteilen Sie selbst, ob die folgenden Beispiele aus Forschung und Baupraxis dem Ma?stab von Industrie 4.0 standhalten und als Fassade 4.0 bezeichnet werden k?nnen.

Intelligentes Glas

Glasfassaden sind im modernen St?dtebau nicht mehr wegzudenken. Sie sind ein Sinnbild f?r moderne Geb?ude. Doch Sie haben auch einige Nachteile, vor allem, wenn ?ber einen l?ngeren Zeitraum die Sonne scheint. Intelligentes Glas kann vorrangig dort sinnvoll eingesetzt werden. Bereits auf der BAU 2013 stellten wir mit ECONTROL?, ein dimmbares Glas vor, das als schaltbare Sonnenschutzverglasung erfolgreich im Einsatz ist. Heute gibt es etliche Hersteller. Schaltbare Verglasung kann auf verschiedenen physikalischen Effekten beruhen:

  • der Orientierung von Kristallen oder Fl?ssigkristallen im elektrischen Feld (LCD, PDLC; SPD),
  • der Phasentrennung in Polymermischungen in Abh?ngigkeit von der Temperatur (Thermotropie),
  • der Farb?nderung in Abh?ngigkeit von Lichteinfall und Temperatur (Photochromie, Thermochromie),
  • der Farb?nderung in Abh?ngigkeit von elektrischer Ladung (Elektrochromie) (ECONTROL?) oder
  • der H2 Gasphasenreaktion mit WO3 und Lantaniden (Gasochromie).

Schaltbare Verglasung ist wie eine Sonnenbrille f?r das Geb?ude. Das Glas f?rbt sich bei Sonneneinstrahlung ein und h?lt damit bis zu 90 Prozent der W?rme drau?en. Das bedeutet ein angenehmes Raumklima bei freiem Blick nach drau?en. Bei Bedarf kann intelligentes Glas auch intransparent geschaltet werden. Auf zus?tzliche L?sungen f?r Sonnenund Sichtschutz kann verzichtet werden. Mit geeigneter Sensorik und der richtigen App wird das Ganze auch intelligent. Nat?rlich k?nnte man Verschattung und Sichtschutz auch anders erreichen, doch eine Umfrage von haustec.de zeigt: Mehr als die H?lfte (62 Prozent) der Umfrageteilnehmer sehen einen hohen Nutzen in dieser Technologie. Viele gebaute Beispiele belegen diese Ansicht.

Geb?udeh?lle als Solarkraftwerk

Den Architekten des Grosspeter Towers in Basel waren die ?blichen Photovoltaikelemente zu technoid. Die Vorgabe der Bauherrin war jedoch ein in jeder Beziehung nachhaltiges Geb?ude zu bauen. Da ist Photovoltaik geradezu Pflicht. Die L?sung: Die Fassade besteht zu je 50 Prozent aus transparenten und nicht transparenten Teilen. Der nicht transparente Fassadenteil verf?gt ?ber eine vollintegrierte Photovoltaikanlage, deren Struktur sich an die Architektur anpasst. Dies war nur m?glich, weil die verwendeten Solarmodule seit 2014 nicht mehr nur in Standardgr??en, sondern auch kunden- und projektspezifisch gefertigt werden. Mit dem Grosspeter Tower haben die Basler Architekten Burckhardt+Partner AG mehrere Preise gewonnen.

Im Rahmen des EU gef?rderten Projektes PVme (organic PhotoVoltaic systems in manufactured building elements) arbeitete ein europ?isches Konsortium aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen ebenfalls an L?sungen f?r Solarfassaden. Organische Photovoltaik (OPV)-Elemente sollten in bestehende zwei Fassadenelemente integriert werden. Dazu wurden unter anderem rund 20 Quadratmeter der vorhandenen Glasfassade eines Bestandsgeb?udes in Antwerpen mit OPV-Glaslaminaten in der urspr?nglichen Geb?udeoptik nachger?stet. Drei?ig neu entwickelte PV-Stahlelemente wurden in das Firmengeb?ude integriert und installiert. Zuvor mussten L?sungen f?r die pr?zise Herstellung der OPV-Folie, ihre Integration in ein Glas-Glas-BiPV-Modul (BiPV=geb?udeintegrierte Photovoltaik) und die Herstellung einer dauerhaften Verbindung zwischen der Folie und der Stahlkassette gefunden werden.

Das Projekt hat gezeigt, dass mit der gefundenen L?sung auch die Nachr?stung bestehender Geb?udeh?llen zum Solarkraftwerk unter Beibehaltung der urspr?nglichen ?sthetik m?glich ist. Die beteiligten Unternehmen planen eine Weiterentwicklung und europaweite Vermarktung von solaraktiven Stahl-Fassadenelementen. Die Ergebnisse der aktuellen Produktvariante Solarfolie auf Stahlkassettenelementen sollen langfristig auch auf die Sandwichpanelvariante ?bertragen werden.

Dabei ist es gar nicht so einfach, PV-Fassaden fit f?r den Massenmarkt zu machen. Die Anforderungen unterscheiden sich deutlich von denen, die an Standardmodule gestellt werden. Neben einem guten Wirkungsgrad m?ssen sie ?sthetischen und gestalterischen Kriterien ebenso gerecht werden wie den Anforderungen an konventionelle Fassaden. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts f?r Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel haben deshalb untersucht, wie bautechnische und baurechtliche Rahmenbedingungen f?r PV-Fassadenkomponenten verbessert werden k?nnen.

Intelligente multifunktionale Fassadenelemente

Intelligente multifunktionale Fassaden k?nnen noch ein bisschen mehr, als ?nur? Solarstrom zu erzeugen. Immer mehr Funktionen werden in die Fassade integriert. Ein aktuelles Beispiel ist der Smart Green Tower in Freiburg, der derzeit auf dem ehemaligen G?terbahnhof errichtet wird. Die innovative Fassade ist multifunktional und intelligent. Photovoltaik-Lamellen ?bernehmen gleichzeitig die Verschattung. Spezielle Verschaltungskonzepte sollen daf?r sorgen, dass auch bei einer Teilverschattung die PV-Module effizient arbeiten. Die Konstruktion der Fassade soll auf die W?rmeund K?lteversorgung der dahinterliegenden R?ume abgestimmt werden. Der erzeugte PV-Strom wird direkt im Geb?ude verbraucht. Energie?bersch?sse werden im Geb?ude gespeichert, um das Stromnetz zu entlasten. Das Projekt wird vom FraunhoferInstitut f?r Solare Energiesysteme ISE wissenschaftlich begleitet.

In einem von der F?rderinitiative Solares Bauen/ Energieeffiziente Stadt durch das Bundesministerium f?r Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium f?r Bildung und Forschung (BMBF) gef?rderten Projekt ist ebenfalls die Entwicklung eines modularen, intelligenten Fassadenelements mit organischer Photovoltaik, selektivbeschichtetem und aktiv regelbarem Sonnenschutz, Sensorik und D?mmung geplant. Die Komponenten sollen ?ber ein intelligentes Gesamtregelungskonzept gesteuert werden. Der Fokus liegt vor allem auf der intelligenten Verkn?pfung der verschiedenen Funktionen. Die Vorteile einer intelligenten Verkn?pfung von Technik im Geb?ude durch Smart Home beziehungsweise Geb?udeautomation ist bereits belegt. Da macht es Sinn, dies auch f?r Fassadenelemente zu versuchen. Das im Projekt entwickelte Fassadenelement ist f?r den Einsatz an Fassaden von Mehrfamilienh?usern gedacht. Ein hoher Vorfertigungsgrad und die modulare Bauweise sollen einen wirtschaftlichen Einsatz in mehrgeschossigen Wohngeb?uden erm?glichen. Ein Teil der Fassade eines mehrgeschossigen Wohngeb?udes im INNOPARK Kitzingen soll zu Testzwecken mit den multifunktionalen Fassadenelementen belegt werden.

Was die Fassade sonst noch kann

Begr?nte Fassaden oder Fassaden mit photokatalytisch wirksamen Oberfl?chen tragen nachweislich zur Minderung der Konzentration von gesundheitssch?dlichen Stickoxiden und Feinstaubpartikeln bei. Fassadenbepflanzungen verbessern dar?ber hinaus auch das Stadt- und Raumklima, mindern ?berhitzung, produzieren Sauerstoff und sorgen f?r mehr Artenvielfalt. Photokatalytisch wirksame Oberfl?chen haben zus?tzlich auch eine selbstreinigende Wirkung.

Smarte Fassaden regeln nicht nur Tageslicht und Sonnenschutz. Sie k?nnen auch zeitplangesteuert Werbe- und Infobotschaften anzeigen. Ein Beispiel ist die Media-Jalousie der mediabiose GmbH aus M?nchen. Durch eine einzigartige Kombination von Innenjalousie und LED behalten die Glasteile ihre volle Transparenz und Sonnenschutzfunktion, sind aber gleichzeitig als digitaler Informationstr?ger einsetzbar. Mit dieser Technologie k?nnen sogar bestehende Fenster nachger?stet und in lebendige Werbeplattformen verwandelt werden. Durch die Media-Jalousie wird die Fassade digital, sozial, content-getrieben und emotional. Neue Botschaften werden einfach ?ber die Cloud des Anbieters auf die Fassade ?bertragen.

Smarte Fassaden kommen aus dem 3D-Drucker. So haben Architekten der Technischen Universti?t M?nchen ein stabiles multifunktionales und lichtdurchl?ssiges Fassadenelement entwickelt, das sich per 3D-Druck produzieren l?sst. Zellen im Inneren sorgen f?r Stabilit?t und schaffen gleichzeitig luftgef?llte Hohlr?ume f?r eine optimale D?mmung. W?lbungen des Materials spenden Schatten. Eingelagerte, d?nne R?hren lassen die Luft von einer Seite zur anderen zirkulieren, was eine optimale Bel?ftung gew?hrleistet. Die mikrostrukturierte Oberfl?che sorgt f?r optimale Akustik. All diese Funktionen sind skalierbar und lassen sich ohne zus?tzliche Kosten individuell an verschiedene Anforderungen anpassen. Sensorik oder Steuerungstechnik ist ?berfl?ssig. Auch Forscher der Technischen Universit?t Darmstadt und Delft leisten Pionierarbeit beim Einsatz von 3D-Druck im Fassadenbau. Mit Kunststoff drucken geht schon sehr gut, bei Beton wird flei?ig geforscht. Der wichtige Fassadenbaustoff Glas macht es den Forschern noch immer sehr schwer.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollst?ndigkeit. Doch eins ist klar: Auch die Bauforschung hat k?nftig immer k?rzere Innovationszyklen. Immer mehr innovative Materialien und Verfahren, Produkte und Systeme werden den Architekten zur Verf?gung stehen, um Fassaden intelligenter und nachhaltiger ? eben einfach smarter zu machen.

Ebenso wie die Industrie 4.0 steht die Fassade 4.0 noch am Anfang ihrer Entwicklung. Doch das enorme Potenzial f?r die Ver?nderung der St?dte und Geb?ude ist schon heute klar erkennbar.

Mehr Frauen am Bau durch die Digitalisierung

 

Die Bauwirtschaft gilt in der Gesellschaft immer noch als altmodisch und unattraktiv. Im Projekt ?Frauen in der Bauwirtschaft ? Potentiale st?rker erschlie?en? hat die RG-Bau festgestellt, dass speziell Frauen in Bauberufen deutlich unterrepr?sentiert sind, vor allem in gewerblich-technischen Berufen.

Gr?nde f?r die geringe Zahl von Frauen am Bau

Die Gr?nde f?r die wenigen Frauen in der Bauwirtschaft sind vielf?ltig. Alte Rollenbilder herrschen immer noch vor, auch in den Betrieben. Der Glaube, Frauen bringen Unruhe ins Unternehmen, h?lt sich hartn?ckig. Und auch die Personalverantwortlichen haben Frauen bisher nicht im Blick bei der Besetzung offener Stellen. Einer der wichtigsten Gr?nde liegt aber in der Vergangenheit, denn bis 1994 waren Frauen am Bau in West-Deutschland gesetzlich verboten. Darum ist es kaum verwunderlich, dass Vorbilder fehlen!

Hinzu kommen die vielen Vorurteile gegen?ber der Branche. Eltern als Influencer sehen die Arbeitszeiten und die k?rperliche Arbeit als Handicap. Das wollen sie ihren Kindern nicht zumuten und raten ihnen lieber zu anderen Berufen in anderen Branchen. Au?erdem hat der Bau mit starker Konkurrenz am Arbeitsmarkt zu k?mpfen, die station?re Industrie beispielsweise lockt viele junge Fachkr?fte zu sich.

Ein weiterer Grund f?r die geringe Anzahl an Frauen auf dem Bau ist die Motivation. Die Frauen m?ssen einen Bauberuf wollen! Leider m?ssen sie sich immer noch zu oft gegen Vorurteile durchsetzen, sei es in der Familie, im Freundeskreis oder im Betrieb bei Kollegen. Darum ist es wichtig, dass sie gestandene Pers?nlichkeiten sind und sich vom rauen Ton der Branche nicht abschrecken lassen. Trotzdem konnte in dem Projekt festgestellt werden, dass es grunds?tzlich gen?gend interessierte Frauen gibt, die Unternehmen m?ssen sich nur ihnen gegen?ber ?ffnen und sie f?r sich gewinnen.

Das Gender-Pay-Gap dagegen spielt in der Bauwirtschaft weniger eine Rolle. Die Lohnungleichheit ist hier weniger ausgepr?gt als in anderen Branchen. Es gibt eine starke Gewerkschaft, gute Tarifvertr?ge und viel Transparenz. Das sind gute Gr?nde ? nicht nur f?r Frauen ? in der Bauwirtschaft t?tig zu werden.

M?gliche L?sungen Frauen f?r die Bauwirtschaft zu gewinnen

Vielen jungen Menschen und damit auch vielen Frauen kennen die Vielzahl der Bauberufe nicht. Mehr Aufkl?rungsarbeit und Informationen, beispielsweise in den Schulen oder eine st?rkere Nachwuchsf?rderung in Richtung Bauberufe, k?nnten hilfreich sein.

In den Unternehmen selbst sollte eine Willkommenskultur etabliert werden. Es reicht nicht, dass die Gesch?ftsf?hrung offen gegen?ber Frauen ist. Auch die Mitarbeiter sollten aufgeschlossen gegen?ber Kolleginnen sein, die nicht im B?ro arbeiten. In Seminaren k?nnen sie beispielsweise den respektvollen Umgang erlernen.

Die Vorbildfunktion von Frauen in der Bauwirtschaft ist enorm wichtig, da es noch viel zu wenige gibt. Daf?r k?nnten mehr Frauen in h?heren Positionen eingestellt werden, um zus?tzlich erfolgreiche Vorbilder zu schaffen.

Es sind aber nicht nur die Unternehmen, die Verantwortung ?bernehmen sollten. Auch politische Rahmenbedingungen m?ssen geschaffen werden. Solange es beispielsweise nicht gen?gend (bezahlbare) Ganztageskinderg?rten gibt, wird das Problem nicht zu l?sen sein. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist immer noch ein schwieriges Thema ? aber nicht nur auf dem Bau, sondern in vielen Sparten. Zudem betrifft das nicht nur Frauen. Auch V?ter wollen Elternzeit nehmen. Im Zuge der Digitalisierung ist hier eine Flexibilisierung m?glich.

Durch Digitalisierung das Interesse von Frauen f?r die Bauwirtschaft wecken

Mithilfe von neuen digitalen Methoden wie BIM (Building Information Modeling) und anderen neuen Managementmethoden lassen sich Planungsund Bauprozesse flexibler gestalten. Bestehende Prozesse im Unternehmen k?nnen neu strukturiert werden und es entstehen M?glichkeiten zur Flexibilisierung der Einsatzorte, sodass Familie und Beruf besser vereinbar sind. Neue Berufsbilder entstehen, zum Beispiel BIM-Manager oder BIM-Koordinator, die flexible Arbeitszeitmodelle erm?glichen und hochqualifizierte Frauen ansprechen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Marina Stiber, Dipl.-Ing. Architektin und BIM-Managerin

F?r das oben erw?hnte Projekt wurden Vorbildfrauen aus der Bauwirtschaft befragt, warum sie sich f?r einen Beruf in der Baubranche entschieden haben. Das Beispiel von Frau Stiber zeigt, dass es f?r sie viele Gr?nde f?r diese Entscheidung gibt.

In der Schule waren Kunst und Mathematik die Leistungskurse von Marina Stiber. Die Kombination aus Kreativit?t und Zahlen hat sie schon immer fasziniert, darum war es f?r sie naheliegend, Architektur zu studieren. Zwar haben ihr Lehrer und Berufsberater davon abgeraten, denn Verdienst- und Besch?ftigungsm?glichkeiten seien zu gering, aber Freunde und Familie wussten, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte und unterst?tzten sie.

Angefangen hat Marina Stiber zun?chst als Werkstudentin bei einer gr??eren Bauunternehmung. Nach ihrem Diplom wurde sie ?bernommen und konnte sich insbesondere im Bereich der Digitalisierung, speziell BIM, weiterentwickeln. So schaffte sie den Sprung von der BIM-Modelliererin, sp?ter zur BIM-Koordinatorin und ist heute BIM-Managerin. Die Aufgaben stellen sie immer wieder vor neue Herausforderungen, und mit den Aufgaben w?chst auch ihr Grad an Verantwortung, aber gerade diese Entwicklung macht f?r sie ihren Beruf so abwechslungsreich und attraktiv. ?Es ist toll, neue Entwicklungsthemen live zu erleben, es wird nie langweilig?, sagt sie selbst.

Frau Stiber wird oft gefragt ?Was macht eigentlich eine BIM-Managerin?? Dieses relativ neue T?tigkeitsfeld hat sich mit zunehmender Nutzung von BIM in Bauvorhaben entwickelt. Sie ist Ansprechpartnerin f?r alle Baubeteiligten auf der Auftraggeberund der Ausf?hrungsseite und ber?t, kontrolliert und koordiniert.

Seit einiger Zeit betreut Marina Stiber einige Studenten im Rahmen eines BIM-Moduls an der Hochschule und gibt ihr Wissen direkt an die nachfolgenden Generationen weiter. Eine gute Gelegenheit, mit dem Baunachwuchs ins Gespr?ch zu kommen. Sie bedauert aber, dass sich offensichtlich vorwiegend M?nner f?r das Angebot interessieren. Neue T?tigkeitsfelder im BIM-Bereich bieten ihrer Meinung nach sehr gute Besch?ftigungsm?glichkeiten f?r Frauen, da Arbeitszeit und -ort flexibel sein k?nnen. Eine Anwesenheit auf der Baustelle ist nicht erforderlich, alle Arbeiten k?nnen bequem vom B?ro oder Home Office aus erledigt werden.

Frau Stiber appelliert an junge Frauen in der Berufsorientierung, die Baubranche nicht auszuklammern, sondern auch hier Praktika zu absolvieren. Sie selbst ist das beste Beispiel f?r einen erfolgreichen Lebenslauf am Bau. W?hrend des Studiums absolvierte sie ein BauPraktikum, fand Spa? daran und ging ihren Weg. ?Es ist schon lange Zeit, mit den Klischees und Vorurteilen aufzur?umen?, findet die BIM-Managerin und ruft die jungen Frauen auf: ?Habt keine Angst vor Bauberufen! Es gibt viele Wege und M?glichkeiten und es wird nie langweilig, weil immer neue Aufgaben auf einen warten.?

Zusammenfassend kann gesagt werden

W?hrend au?erhalb Europas Frauen am Bau v?llig normal sind, werden in Deutschland ihre Potentiale f?r den Bauarbeitsmarkt noch zu selten erkannt. Frauen w?rden nicht nur den Fachkr?ftemangel mildern, sondern auch das Image der Branche verbessern. Sie haben ein anderes F?hrungsverhalten, mehr kommunikative Kompetenzen und ?berzeugen durch hohes Engagement. Sie k?nnten die ganze Branche attraktiver gestalten. Es w?re eine Win-Win-Situation f?r beide Seiten.

  • Mehr Informationen zum Thema sind online unter: www.frauenambau.de
  • Bestellung der Handlungsempfehlung ?Potentiale von Frauen f?r die Bauwirtschaft besser erschlie?en und nutzen? per E-Mail an: megerlin@rkw.de

BIM in der Aus- und Weiterbildung ? eine heterogene Angebotspalette mit Ans?tzen zur Standardisierung

Digitalisierung und insbesondre die Methode BIM (Building Information Modeling) m?ssen in die Aus- und Weiterbildung aufgenommen werden, soll die digitale Transformation der Bauwirtschaft in Deutschland erfolgreich verlaufen. Qualifizierte Ausund Weiterbildungsangebote bilden das Fundament daf?r, denn nur so werden auch die kleinen und mittelst?ndischen Unternehmen (KMU) der Bauwirtschaft von der Digitalisierung profitieren k?nnen.

Welche zentralen Schulungsinhalte werden gebraucht?

BIM-Schulungsinhalte sollten m?glichst breit angelegt werden. Zus?tzlich zu den Basiskenntnissen sollten auch Spezialkenntnisse zum modellorientierten Objektaufbau, zur BIM-Einf?hrung in Unternehmen und BIM-Projekten sowie zu Softwarewerkzeugen und zur Koordination und Daten?bermittlung die Schulungsangebote zum Thema BIM komplettieren.

Richtlinien f?r eine Standardisierung, also f?r Standards ?ber die Ausbildungsinhalte und qualitative Standards, gibt es noch nicht, werden aber aktuell definiert.

Der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) hat gemeinsam mit dem buildingSMART e. V. im Rahmen der BIM-Richtlinienreihe VDI 2552 einen Ausbildungsstandard erarbeitet. Auf die Erstellung einer bundesweit einheitlichen Richtlinie zur Fort- und Weiterbildung (VDI/BS 2552 Blatt 8.1 (Basismodul)) hatten sich die Akteure Ende 2017 verst?ndigt. Sie zielt auf die Qualit?tssicherung der Aus-, Fort- und Weiterbildungsma?nahmen rund um die Methode BIM, indem sie zum einen Kompetenzen, Qualifikationen und Lehrinhalte zur Vermittlung von BIM-Basiskenntnissen definiert und zum anderen Rahmenbedingungen f?r den Ablauf festlegt. Die Ver?ffentlichung der endg?ltigen Fassung ist f?r Ende 2018 geplant.

Parallel dazu wird an zus?tzlichen Richtlinien zur BIM-Qualifikation gearbeitet, die das Basismodul erg?nzen sollen. Auf der Grundlage der VDI/BuildingSMART 2552 Blatt 8.1 ist beispielsweise die Entwicklung eines Vertiefungsmoduls geplant.

Wie ist die Struktur der BIM-Lehrinhalte?

Oft unterscheiden sich die Lehrinhalte nach Zielgruppen, also Planung, Ausf?hrung oder Facility Management. Die Struktur der Lehrinhalte orientiert sich meist an zentralen projektbezogenen Arbeitsrollen und deren Zust?ndigkeiten und Verantwortungsbereichen in Unternehmen: BIM-Manager, BIM-Koordinator und BIM-Konstrukteur.

Im Zentrum einer BIM-Management-Schulung stehen insbesondere BIM-Technologien, BIM-Projektanforderungen wie auch Grundlagen f?r eine effektive BIM-Einf?hrung. Den Teilnehmern wird vermittelt, welche organisatorischen und technischen Aufgaben sie in der Rolle des BIM-Managers wahrnehmen m?ssen, um im Sinne der Unternehmensstrategie den BIM-Prozess steuern und betrieblich verankern zu k?nnen. Entsprechende Lehrinhalte reichen vom BIM-Organisationsmanagement, ?ber den BIM-Workflow bis hin zum BIM-Execution-Plan und anderes mehr.

Basis f?r eine Ausbildung zum BIM-Koordinator ist der Austausch von Modellen und Informationen, um Modelle aus verschiedenen Software-Umgebungen koordinieren, auswerten und analysieren zu k?nnen. Hierf?r bieten die openBIM-Grunds?tze von buildingSMART eine inhaltliche Basis. Lehrinhalte sind zum Beispiel der IFCund BCF-Datenaustausch, die Qualit?tspr?fung am IFC-Modell, das Umsetzen von BIM-Richtlinien sowie der BIM-Execution-Plan.

Zentrales Ausbildungsziel zum BIM-Konstrukteur ist die Gewerkespezifische Vermittlung von Konzepten und Arbeitsweisen am konkreten BIM-Projekt. Die Lehrinhalte konzentrieren sich sowohl auf die Vorentwurfs-, Entwurfs-, Ausf?hrungs- und Detailplanung am BIM-Modell als auch auf das Erstellen eigener Bibliotheken entsprechend der BIM-Richtlinien sowie auf den IFC-Modellaustausch und vieles mehr.

Welche ?berbetrieblichen Ausbildungsangebote zur Methode BIM gibt es?

Bisher werden im Rahmen der Ausbildungsangebote Grundlagen der BIM-Planungsmethode im Selbststudium, ?ber Webinare oder in speziellen BIM-Kursen, BIM-Seminaren und BIM-Workshops vermittelt. Dieses Angebot ist sehr breit gef?chert und in seiner qualitativen Ausrichtung eher heterogen. Hochschulen, BIM-Dienstleister, Bausoftware-Anbieter, Architektur- und Ingenieurkammern, der T?V S?d aber auch das ?Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen? bieten verschiedene Kurse an.

BIM-Basiskurse, die an der VDI-Richtlinie VDI/BS 2552 Blatt 8.1 orientiert sind, umfassen Lehrinhalte, die sich unter anderem auf die Einf?hrung, Richtlinien, Anwendungsformen, Werkzeuge, Modellaufbau, Qualit?tssicherung und rechtliche Grundlagen beziehen. Zudem werden BIM-Professional-(Basis)-Kurse und darauf aufbauende BIM-Professional-Kurse angeboten.

Es werden aber auch Lehrangebote zum interdisziplin?ren und branchen?bergreifenden BIM-Grundlagenwissen vermittelt, die an das buildingSMART-Vorgehen angelehnt sind. Spezielle BIM-Kenntnisse, die an den projektbezogenen Arbeitsrollen orientiert sind, beziehen sich auf die Ausbildung zum BIMKonstrukteur, BIM-Koordinator oder BIM-Manager. Sie sind auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet und enthalten die entsprechenden Lehrinhalte, die zuvor kurz dargelegt wurden.

Was bietet die Lehre an Hochschulen zur Arbeitsmethode BIM an?

Als Lehrangebot an Hochschulen ist die Planungsmethode BIM vorwiegend im Rahmen von Vorlesungen, Workshops, praktischen ?bungen und diversen Abschlussarbeiten l?ngst angekommen. Meist handelt es sich dabei um Lehrangebote f?r fortgeschrittene Semester.

Mitglieder des Arbeitskreises f?r Bauinformatik an der Ruhr-Universit?t Bochum (RUB) haben bereits 2015 Lehrinhalte zur Ausbildung von BIM-Kompetenzen festgelegt. Ihre Intention ist es, einen Ausbildungsstandard zu definieren und das Lehrangebot in Bezug auf ihre Qualit?t vergleichbar zu machen.

Zudem befasst sich der Lehrstuhl Informatik im Bauwesen in Forschung und Lehre an der RUB bereits seit mehreren Jahren mit Entwicklungs- und Anwendungsm?glichkeiten von BIM. In verschiedenen Bachelor- und Master-Veranstaltungen werden Basics sowie spezielle Anwendungen des digitalen Planens und Bauens vermittelt.

Auch das Institut f?r numerische Methoden und Informatik im Bauwesen der TU Darmstadt hat seit l?ngerer Zeit die BIM-Modellierung und daran angegliederte Koordinations-, Analyse- und Berechnungsprozesse in ihre Ausbildungspl?ne aufgenommen.

Daneben stellt der Lehrstuhl f?r Computergest?tzte Modellierung und Simulation der TU M?nchen eine Vielfalt an Bachelorund Masterstudieng?ngen zu BIM und angrenzenden Fachdisziplinen der Bauinformatik bereit.

Die Bergische Universit?t Wuppertal bietet ihren Studenten ein BIM-Labor und verschiedene digitale Werkzeuge an. Auch wurde hier eine berufsbegleitende Qualifizierung zu ?BIM im Master Architektur und Bauingenieurwesen? etabliert sowie die Weiterbildung ?BIM in der Bauausf?hrung?, die aus den folgenden Modulen besteht: BIM-Strategie, Daten- und Workflow-Management, Planung und Planungspr?fung, BIM-Kostenkalkulation, Terminplanung sowie Dokumentation, Abnahme und M?ngel et cetera.

Seit Sommer dieses Jahres verf?gt auch die HafenCity Universit?t Hamburg ?ber ein BIMForschungslab, das Building Innovation Lab (BIMLab@HCU). Hier sollen vielf?ltige Themen zu digitalen sich ?berschneidenden und sich beeinflussenden Prozessen und neue Perspektiven sowie praxisnahe M?glichkeiten erarbeitet werden.

Aber auch die Privatwirtschaft engagiert sich in der Hochschulausbildung beim Thema BIM: Sch?co und Goldbeck unterst?tzen zum Beispiel die Hochschule Ostwestfalen-Lippe mit einer Stiftungsprofessur f?r Digitales Bauen am Standort in Detmold.

Was sollte in der Ausund Weiterbildung bei Thema Digitalisierung und BIM in naher Zukunft im Fokus stehen?

BIM wird bisher nur z?gerlich auf breiter Basis in das Studium integriert, obwohl sich BIM l?ngst auf einen Gro?teil der Ausbildungsinhalte auswirkt.

Neben dem Ausbau von Forschungsaktivit?ten zur Digitalisierung und speziell zu BIM an den Hochschulen sollte zus?tzlich auch der Rechtsrahmen f?r Dozenten so ausgebaut werden, dass eine h?here Flexibilit?t kurzfristiger Anpassungen von entsprechenden Lehrinhalten und -formen m?glich wird.

Zentraler Punkt f?r die BIM-Aus- und -Weiterbildungsangebote ist, diese nicht allein auf Softwareschulungen auszurichten. Vielmehr sollten die Zusammenh?nge der BIM-Methode vermittelt werden. Dies ist die Voraussetzung daf?r, dass Fachkr?fte ben?tigte Kompetenzen in Richtung steuernder und integrativer Bereiche erwerben und ihnen gerecht werden k?nnen.

Eine zentrale Herausforderung stellen externe Unterst?tzungsangebote dar, deren PreisLeistungsverh?ltnis der Zielgruppe der KMU in der Bauwirtschaft angemessen ist.

Die bereits vorhandenen niedrigschwelligen Angebote zur Vermittlung von Digitalisierungskompetenz an KMU der Baubranche sind sehr heterogen. Ans?tze dies zu b?ndeln, bieten bisher die bundesweiten Kompetenzzentren, die vom Bundesministerium f?r Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des F?rderschwerpunktes ?Mittelstand-Digital ? Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse? gef?rdert werden. Sie sind regional aufgestellt und arbeiten mit entsprechenden fachlichen Einrichtungen zusammen.

Dringender Handlungsbedarf besteht in der ?berbetrieblichen Ausund Weiterbildung, die an Hochschulen, Weiterbildungseinrichtungen und Fachakademien auf der Basis eines abgestimmten Grundkonzepts umzusetzen w?re und Ankn?pfungspunkte zur betrieblichen Ausund Weiterbildung herstellen k?nnte. Es gibt bisher keine bundesweiten Standards hierzu, jedoch bereits regionale Ans?tze. Die Hochschulen, Ausund Fortbildungsst?tten nehmen allerdings bisher noch keine Schl?sselposition ein, die BIM-Methode nachhaltig in Unternehmen, gerade auch in kleinen und mittelst?ndischen Betrieben der Bauwirtschaft, zu verankern.

Jetzt noch teilnehmen!

Das RKW f?rdert den Baunachwuchs

Das RKW Kompetenzzentrum bietet mit dem Wettbewerb ?Auf IT gebaut? jungen Talenten eine Plattform, ihre digitalen Ideen einem breiten Publikum zu pr?sentieren. In vier Wettbewerbsbereichen, Baubetriebswirtschaft, Bauingenieurwesen, Architektur und Handwerk und Technik, werden insgesamt 20.000 Euro sowie Sachpreise vergeben. Erstmals wird in diesem Jahr ein Sonderpreis f?r Startups ausgelobt. Der Sonderpreis wird mit 2.000 Euro pr?miert. Teilnehmer k?nnen sich bis zum 11. November 2018 anmelden, letzter Abgabetermin f?r die Arbeiten ist der 25. November 2018.

Die Digitalisierung ist in der Baubranche angekommen, in Planungsb?ros, Bauunternehmen und im Bauhandwerk. Darum sucht das RKW Kompetenzzentrum f?r seinen Wettbewerb ?Auf IT gebaut? junge Talente, die die Digitalisierung der Branche voranbringen m?chten. Studenten, Auszubildende, junge Berufst?tige und Gr?nder sind aufgerufen, ihre digitalen Arbeiten und L?sungen einzureichen.

Der Wettbewerb wird von den Sozialpartnern der Bauwirtschaft, namhaften Bauverb?nden sowie zahlreichen Unternehmen der Bauwirtschaft unterst?tzt. Die Schirmherrschaft hat das Bundesministerium f?r Wirtschaft und Energie ?bernommen.

Auf der Webseite des Wettbewerbs www.aufitgebaut.de sind alle weiteren Informationen zur Teilnahme und den bisherigen ausgezeichneten Arbeiten zu finden. Die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum freut sich auf viele digitale, spannende und kreative Wettbewerbsarbeiten.

Hessen macht BIM!

? so lautet der Slogan auf der Website des BIM Cluster Hessen e. V.

Aber wer steckt eigentlich dahinter? Wer engagiert sich hier? Welche Ziele und welchen Zweck verfolgt das Cluster? ? An wen richtet sich das Cluster eigentlich ? und wie erfahren Unternehmen mehr ?ber die Aktivit?ten?

Wer engagiert sich im hessischen BIM-Cluster?

Ein Blick auf die Mitgliederstruktur des Clusters zeigt, dass sich hier Interessensvertreter der Wertsch?pfungskette Bau zusammengeschlossen haben, um das Thema in den Fokus ihrer Mitglieder zu r?cken. Die Zielgruppe des Vereins ist klar: Es sind alle am Bau Beteiligten: Architekten, Ingenieure, Verb?nde und Kammern. Daneben sind Universit?ten, privatwirtschaftliche Unternehmen und Privatpersonen Mitglied in dem Verein.

Diese Heterogenit?t l?sst erkennen, BIM wird ?ber kurz oder lang f?r jeden ein wichtiges Thema werden, der mit der Bauwirtschaft zu tun hat. Die Vorteile liegen auf der Hand und trotzdem steht die Methode in Deutschland noch ganz am Anfang. Und genau hier setzt das Cluster aus Hessen an, wie so viele andere es deutschlandweit auch tun. Die Mitglieder m?chten vor Ort die M?glichkeiten und Chancen von BIM aufzeigen und stehen jedem offen gegen?ber, der sich mit dem Thema befassen, BIM kennenlernen oder sich ebenfalls engagieren m?chte.

Der BIM-Cluster Hessen e. V. versteht sich als Dialog-Plattform zur Etablierung der digitalen Methode in der Wertsch?pfungskette Bau und ber?cksichtigt auch den Klein- und Mittelstand. Die RGBau ist f?r das RKW Kompetenzzentrum Gr?ndungsmitglied und unterst?tzt von Anfang an die Ziele und diese mittelstandsorientierte Ausrichtung.

Aktivit?ten des BIM Cluster Hessen e. V.

Das vergleichsweise junge BIM Cluster Hessen e. V. hat direkt nach der Gr?ndung Arbeitsgruppen zu verschiedenen fachlichen Themen eingerichtet. Hier tauschen sich Experten ?ber folgende Gebiete aus:

  • BIM im Bereich Infrastruktur
  • BIM im Bereich Hochbau
  • Digitalisierung als Changemanagement
  • Veranstaltungen, Publikationen, Award
  • Weiterbildung
  • Rechtsthemen (Haftung, Vertragsgestaltung, Urheberrechtsschutz, Vergaberecht)

2. BIM-Symposium in Hessen

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen werden am 7. November 2018 in einem zweiten BIM-Symposium des Clusters pr?sentiert. Nach dem ersten Symposium in Hessen ?BIM Beginnen? vor einem Jahr steht bei dieser Veranstaltung die Praxis im Mittelpunkt. Planer und Unternehmen werden ihre Erfahrungen mit der digitalen Methode vorstellen. Einen Tag lang pr?sentiert sich dann die Baubranche aus Hessen und zeigt, dass auch hier die Wertsch?pfungskette Bau digital und innovativ ist. Gleichzeitig haben die Teilnehmer ausreichend Gelegenheit, sich untereinander kennenzulernen, sich auszutauschen und ihr Netzwerk zu erweitern.

Ein besonderer H?hepunkt wird zum Abschluss des Symposiums die erstmalige Verleihung des BIM-Awards sein. In dem Wettbewerb werden Projekte aus Hessen ausgezeichnet, f?r die nachgewiesen wird, dass sie modellbasiert bearbeitet und umgesetzt wurden.

Auch dieses Cluster beweist mit seinen Aktivit?ten, dass die Digitalisierung, vor allem BIM, in der Baubranche angekommen ist. Und trotzdem die Architekten, Ingenieure und die bauausf?hrenden Unternehmen ausgelastet sind, bleibt das Interesse an der Methode weiterhin gro?. Wer sich ebenfalls im BIM-Cluster-Hessen e. V. engagieren m?chte, ist herzlich eingeladen, dem Verein beizutreten. Aber auch wer sich einfach nur informieren m?chte, sollte an dem Symposium im November teilnehmen. Das Programm und die Anmeldem?glichkeiten werden in K?rze auf der Webseite des Vereins www.bim-cluster-hessen.org ver?ffentlicht.

RG-Bau auf der BAU 2019 ? ein kleiner Vorgeschmack

Alle zwei Jahre findet die BAU, Weltleitmesse f?r Architektur, Materialien und Systeme in M?nchen statt. Vom 14. bis 19. Januar 2019 trifft sich die Branche, um sich ?ber die Vielfalt und die Innovationen in der Bauwirtschaft zu informieren und zum Netzwerken. Auch die RG-Bau wird wieder mit zwei Messest?nden und vier Veranstaltungen im Rahmenprogramm der Messe vor Ort sein und ihre Themen, Arbeitsergebnisse und vieles mehr vorstellen. Erg?nzt wird der Auftritt in diesem Jahr durch weitere Vortr?ge der RG-Bau im Treffpunkt Handwerk.

Vier Leitthemen geben der Messe den Takt vor: 1. Digital: Prozesse + Architektur, 2. Vernetzt: Wohnen + Arbeiten, 3. Integral: Systeme + Konstruktion und 4. Smart: Licht + Geb?ude. Mit den Messest?nden und dem Rahmenprogramm greift die RG-Bau diese Themen auf, und auch im Januar 2019 werden wieder verschiedene Mitaussteller das Angebot an den Messest?nden erg?nzen.

Die RG-Bau ist vor Ort in Halle B0, Stand 100 und in Halle C5, Stand 205

In der Halle B0, die umgangssprachlich auch ?Verb?ndehalle? genannt wird, werden unter anderem am Stand 100 die Offensive Gutes Bauen, der SmartHome Initiative Deutschland e. V. und die VHV Versicherungen dabei sein. Es werden nicht nur die Projekte der RG-Bau und der Mitaussteller gezeigt, sondern hier treffen sich auch die Teilnehmer der Veranstaltungen und k?nnen weiter ?ber die vorgestellten Themen diskutieren und ihr Netzwerk erweitern.

In der Halle C5, der neuen IT-Halle der Messe, wird am Stand 205 der Wettbewerb ?Auf IT gebaut ? Bauberufe mit Zukunft? mit seinen eingereichten Arbeiten vorgestellt. Hier werden die innovativen digitalen L?sungen f?r die Bauwirtschaft gezeigt, die der Baunachwuchs und Startups der Branche entwickelt haben. Auch an diesem Stand erg?nzen Mitaussteller, die planen-bauen 4.0 GmbH und der buildingSMART e. V., das Informationsangebot der RG-Bau.

Fachveranstaltungen der RG-Bau im Rahmenprogramm der Messe

Zu einem kompletten Messeauftritt der RG-Bau geh?ren auch Fachveranstaltungen und Vortr?ge.

Den Anfang macht am Dienstag, 15. Januar 2019 die Veranstaltung ?Digitales Planen, Bauen und Betreiben?. Im Fokus wird in diesem Jahr die Anwendung der digitalen Methode im gesamten Lebenszyklus von Geb?uden stehen. Es werden sowohl Vertreter aus der Planung, der Bauausf?hrung und des Facility Managements ?ber ihre Erfahrungen mit der Methode BIM berichten und einen kleinen Einblick in ihren digitalen Unternehmensalltag geben.

Ein besonderes Highlight dieser Veranstaltung ist die Preisverleihung im Wettbewerb ?Auf IT gebaut?. Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen, wie technologieorientiert und zukunftsf?hig die Branche ist. Zum anschlie?enden Get-together treffen sich Preistr?ger und Partner des Wettbewerbs auf dem Messestand der RG-Bau in der Halle B0.

Am Mittwoch, 16. Januar 2019 werden in der Konferenz ?Digitale Bauarbeitswelt - Wandel der Besch?ftigung im Zuge der Digitalisierung? die Ergebnisse der RG-Bau-Studie zu den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Bauarbeitswelt pr?sentiert. Anschlie?end diskutieren hochrangige Vertreter der Sozialpartner der Bauwirtschaft die m?glichen Ver?nderungen f?r die Besch?ftigten und neue Anforderungen an die Fachkr?fte der Branche. Dabei stehen verschiedene Fragen im Fokus: Wie ver?ndert sich die Bauarbeitswelt? Welche Besch?ftigtengruppen sind besonders betroffen? Welche Anforderungen kommen auf die Mitarbeiter in kleinen und mittleren Bauunternehmen zu und wie k?nnen die Unternehmen mit diesem Transformationsprozess umgehen? Wie sehen die neuen Ans?tze in der Ausund Weiterbildung der Mitarbeiter und Auszubildenden aus?

Immer mehr Nachwuchskr?fte und Erfahrene aus der Bauwirtschaft sehen in der Digitalisierung die M?glichkeit f?r neue Gesch?ftsfelder. Darum wird die RG-bau erstmals den Workshop ?Startup meets Bau-Mittelstand? am Donnerstag, 17. Januar 2019 durchf?hren. BIM, RFID, Augmented oder Virtual Reality, all diese Methoden und Technologien bieten gerade jungen und kreativen K?pfen ein weites Feld f?r die Selbstst?ndigkeit. In dem Workshop wird darum jungen Gr?ndern die M?glichkeit gegeben, auf Unternehmensvertreter der Branche zu treffen und sich direkt mit ihnen auszutauschen und Kontakte zu kn?pfen.

Die Ergebnisse dieses Workshops werden am Nachmittag im ?Digital Village? in der Messehalle C5 pr?sentiert. Hier werden die jungen Startups die Gelegenheit haben, sich und ihre L?sungen einem breiten Publikum zu pr?sentieren.

Am Freitag, 18. Januar 2019 findet die Veranstaltung ?Fassade 4.0 ? innovativ, intelligent, nachhaltig? statt. Fassaden sch?tzen das Geb?ude vor Umwelteinfl?ssen wie K?lte oder Feuchtigkeit. Moderne Fassaden k?nnen jedoch viel mehr. Begr?nt oder mit photokatalytischen Oberfl?chen tragen sie zur Verbesserung der Luft in urbanen R?umen bei. Photovoltaik-Folie auf Glasfassaden oder Beton, der gleichzeitig Solarzelle ist, machen H?user zu ihrem eigenen Kraftwerk. Intelligente Geb?udefassaden k?nnen k?nftig selbstst?ndig auf ihre Umwelt reagieren und so Komfort und Energieeffizienz von Geb?uden verbessern. In der Veranstaltung werden aktuelle Beispiele innovativer Fassadenkonstruktionen aus Forschung und Praxis vorgestellt.

Am letzten Messetag, 19. Januar 2019, wird in zwei Vortr?gen der RG-Bau im Treffpunkt Handwerk in der Messehalle C6 das Thema Fachkr?ftesicherung aufgegriffen. Dabei werden die M?glichkeiten bei der Werbung um Azubis vorgestellt und welches Potenzial Frauen f?r die Bauwirtschaft haben.

Weitere Informationen zum Messeauftritt und die Programme finden Sie online unter www.rkw.link/BAU19 und in der n?chsten Ausgabe der IBR ausf?hrlich.