Baumanagement

Bauen aus einer neuen Perspektive ? Junge Menschen f?r das Bauen begeistern

Die Teilnahme am workcamp GreenHouse bietet jungen Menschen eine gute Gelegenheit, ihren Horizont zum Thema nachhaltiges Bauen und Bauberufe zu erweitern. Dabei haben sie die M?glichkeit, sich selbst im nachhaltigen Bauen zu erproben und ein Bauwerk zu erschaffen.

Die L?nge des workcamps kann variieren: drei bis 14 Tage sind die Teilnehmer mit dem H?uslebau besch?ftigt und errichten dabei entweder ein begehbares Kompaktmodell oder aber ein richtiges Mini-Haus ? das GreenHouse.

Das workcamp GreenHouse ist von den Bildungszentren des Baugewerbes e. V. gemeinsam mit ihren Projektpartnern Bau-ABC Rostrup und dem Berufsf?rderungswerk der W?rttembergischen Bauwirtschaft konzipiert und erprobt worden. Bis Ende Juni haben insgesamt 159 Teilnehmerinnen und 253 Teilnehmer an den workcamps teilgenommen und hatten viel Spa? bei der Umsetzung des GreenHouse.

Was bietet das workcamp GreenHouse konkret?

Im workcamp l?sst sich das Bauhandwerk im frischen Wind mit Blick auf eine nachhaltige und moderne Zukunft erleben. Die Teilnehmer werden zu 80 Prozent selbst aktiv und setzen sich durch Experimentieren und Ausprobieren mit den Themen der Nachhaltigkeit und des Bauens auseinander. Das Konzept besteht aus acht Modulen, die sich mit verschiedenen Bereichen des Hausbaus befassen:

  • Gr?ndung ? Die Gr?ndung ist die Basis eines Bauwerks. Standfestigkeit und Stabilit?t sind die Schlagw?rter, mit denen sich die Gruppe theoretisch und praktisch auseinandersetzt. Dann geht es ran: Selbst aktiv werden beim Bau des Fundaments!
  • Au?enw?nde | Fassade ? Welche Materialien sch?tzen das Haus und seine Bewohner, machen es gem?tlich und schonen die Umwelt? Nach der Auswahl von Werkstoffen und R?stzeug wird gebaut.
  • Dachkonstruktion ? Au?enw?nde allein reichen nicht aus, um vor Wind und Wetter zu sch?tzen. Ein Dach muss her! Holz messen, S?gen, und H?mmern ist gefragt und schon steht der selbstgebaute Dachstuhl. Es darf Richtfest gefeiert werden.
  • Innenwand ? Zum Abtrennen, zum Beispiel eines Raumes, wird eine Innenwand ben?tigt. Wirklich nur dazu, oder hat sie auch noch andere Aufgaben? Eine Wand wird gemauert und auch verputzt.
  • B?den | Decken ? Unsere Wohnung soll begehbar, ein wenig wohnlich und leicht zu reinigen sein. Dazu braucht es B?den und Decken. Die Herstellung von Estrich und das Verlegen von Bodenbel?gen ist die Aufgabe.
  • Entw?sserung ? Der Himmel ist grau und es ?sch?ttet aus Eimern?. Dach und Au?enw?nde sch?tzen zwar das Haus ? aber wie kommt man rein, ohne nasse F??e zu bekommen? Und wie kann das Regenwasser noch genutzt werden? Der Weg des Wassers ist das Thema und wird beim Bau von Entw?sserungsfl?chen oder einer Rigole ergr?ndet.
  • Verkehrswege ? Das GreenHouse muss erreicht werden k?nnen, gern auch sauberen Fu?es. Wie? ? das soll ergr?ndet werden. Dabei werden Au?enanlagen geplant, Pflastersteine gelegt oder ausgef?hrt, was eben noch m?glich und n?tig ist.
  • Luft | W?rme | Licht ? Ohne Luft, W?rme und Licht kann der Mensch nicht ?berleben, aber zu viel W?rme ist auch nicht gut. Es werden verschiedene Versuchsstationen durchlaufen, an denen die Gruppen die Grundlagen der Bauphysik experimentell erforschen k?nnen.

Diese Module k?nnen je nach zeitlicher Verf?gbarkeit individuell kombiniert werden. In drei bis zehn Tagen kann selbstverst?ndlich kein ganzes Haus gebaut werden. Hier wird die Handwerkskunst an einem vorgefertigten Kompaktmodell ausgef?hrt.

Fazit

Das Konzept bietet

  • eine interaktive Vermittlung ?kologischer und moderner Aspekte der Bauwirtschaft
  • praxisnahes Lernen und Ausprobieren in verschiedenen Bereichen des Bauens
  • die Integration digitaler Medien im Lehrangebot
  • einen ?berblick ?ber die Vielfalt und Zukunft der Bauberufe

Erprobtes Konzept steht zur Adaption zur Verf?gung

Das Projekt ?workcamp GreenHouse? wird im Rahmen des ESF-Bundesprogramms ?Berufsbildung f?r nachhaltige Entwicklung bef?rdern. ?ber gr?ne Schl?sselkompetenzen zu klima- und ressourcenschonendem Handeln im Beruf - BBNE? durch das Bundesministerium f?r Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und den Europ?ischen Sozialfonds gef?rdert und steht damit allen, die junge Menschen an Bauberufe heranf?hren wollen, zur Adaption zur Verf?gung.

Das BZB freut sich ?ber jeden, der mit diesem Konzept die Branche bei der Gewinnung von Nachwuchskr?ften unterst?tzen m?chte.

Neben den verschieden workcamps am Kompaktmodell wurde das workcamp auch vor der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2017 in Berlin mit einer Gruppe durchgef?hrt und konnte w?hrend der IGA besichtigt werden. Besucht man das ehemalige Gel?nde jetzt, so ist es dort noch zu finden. Es ist doppelt so gro? wie das GreenHouse, das ?blicherweise in den workcamps erstellt wird und hat eine Nachnutzung als Ausstellungsst?ck gefunden. Im August 2018 findet in H?velhof ein 14-t?giges workcamp statt. Auch dort wird ein GreenHouse errichtet, welches ebenfalls vor Ort verbleibt und als R?umlichkeit am Bogenschie?stand genutzt werden soll. Es lohnt sich auch 14 Tage zu investieren!

Auto-ID und Internet of Things im Baugewerbe: Lohnt sich der Einstieg?

Ein Erfolgsfaktor f?r Bauunternehmen oder Dienstleister im Bauwesen, wie zum Beispiel Bauger?tevermieter und Baustellenausr?ster, ist die effiziente Verwaltung von Personal und Betriebsmitteln. Einzelne Kundenauftr?ge beinhalten oft mehrere hundert Objekte, die vom Bauzaun ?ber Schalungselemente bis hin zum Baucontainer reichen k?nnen. Schon bei der Auftragspr?fung muss f?r den Vermieter ersichtlich sein, welche Objekte f?r den angefragten Mietzeitraum zur Verf?gung stehen und an welchen Stellen der eigene Bestand erneuert oder erweitert werden sollte.

W?hrend des Einsatzes beim Kunden entstehen Informationen zur Nutzung, Besch?digung und Schwund der Mietobjekte. Diese werden im besten Fall dokumentiert und an den Vermieter ?bermittelt. Bei der R?ckf?hrung der Mietobjekte zum Vermieter muss abschlie?end sichergestellt werden, dass die richtigen Objekte, zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und in einem akzeptablen Zustand in das Betriebslager ?berf?hrt werden k?nnen.

In jeder dieser Phasen entstehen f?r den Vermieter relevante Informationen, die f?r eine effiziente Betriebsmittelplanung ber?cksichtigt werden sollten. Durch Medienbr?che in der Informationsaufnahme, Verz?gerungen im Informationsfluss oder dem Ausbleiben von Informationen ergibt sich in den vorund nachgelagerten Verwaltungsprozessen ein hoher Aufwand f?r die Datenaufnahme und -verarbeitung. Diese Problematik ist auch auf die allgemeine Datenlage im Bauwesen zur?ckzuf?hren, welche durch den Projektcharakter von Bauvorhaben verst?rkt wird. Der Einsatz von automatischen Identifikationssystemen (Auto-ID) bietet sich als L?sungsansatz f?r diese Probleme an und erm?glicht eine gezielte Optimierung von Gesch?ftsprozessen in der Verwaltung.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2016 besch?ftigten 89 Prozent der Betriebe im deutschen Bauhauptgewerbe weniger als 20 Mitarbeiter. Viele dieser Betriebe stehen vor der Entscheidung, ihre Gesch?ftsprozesse zu digitalisieren und Auto-ID-Systeme einzuf?hren. Im Vordergrund der Entscheidung, welche oftmals mit hohen Investitionen verbunden ist, steht die Frage nach dem konkreten Mehrwert und einer wirtschaftlichen Umsetzung. F?r mittelst?ndische und kleine Unternehmen lohnt sich das Partizipieren in Forschungsprojekten zur Industrie 4.0 in der Regel erst, wenn zeitnahe Marktchancen damit verbunden sind und Investitionsrisiken minimiert werden k?nnen.

Betrachtet man die Potenziale der bereits vorangeschrittenen Digitalisierung in der produzierenden Industrie, so ergibt sich insbesondere im Hinblick auf Betriebsmittel im Baugewerbe die Gelegenheit, bew?hrte Auto-ID- und IoT-Technologien einzuf?hren. In produzierenden Unternehmen werden h?ufig Probleme bei der Planung, Verwaltung und Steuerung von Betriebsmitteln/Ressourcen durch Auto-ID-Systeme gel?st. Selbige Probleme treten im Bauwesen ebenfalls auf, sind jedoch mit anderen branchenspezifischen Eigenschaften versehen.

Auto-ID hat Geschichte

Die Entwicklung von Technologien zur automatischen Identifizierung von Personal und Objekten begann bereits Ende der 1940er-Jahre mit der Patentierung des Barcodes. 20 Jahre sp?ter wurde an einer Supermarktkasse in Ohio erstmals eine Packung Kaugummi eingescannt und der Preis automatisch an das Kassensystem ?bermittelt. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Barcode stetig weiterentwickelt und ist heute branchen?bergreifend und f?r verschiedenste Anwendungen im Einsatz.

Parallel zur Barcode-Entwicklung wurden seit den 60er-Jahren erste kommerzielle Versuche mit der RFID-Technologie zur Identifizierung von Eisenbahnwagen durchgef?hrt. Auch diese Technik wurde in den darauffolgenden Jahren weiterentwickelt und wird in zahlreichen Branchen verwendet.

Getrieben durch die schnelle Entwicklung des Internets und einem voranschreitenden Ausbau der Mobilfunknetze wurde ab dem Jahr 1999 ein neuer Ansatz zur automatischen Identifizierung von Objekten angedacht: das ?Internet of Things?. Durch die Kombination von preisg?nstigen Mikrochips, drahtloser Kommunikationstechnik und beherrschbarer Sensorik erm?glicht die neue Technologie eine Anbindung von beliebig vielen Entit?ten an das Internet. Eine neue Dimension der Auto-ID-Technik wurde geschaffen, bei der Objekte nicht mehr nur identifiziert, sondern zus?tzlich Informationen ?ber Sensoren und Aktoren versandt und verarbeitet werden k?nnen. Neue Funkstandards, zusammengefasst unter dem Begriff ?Low Power Wide Area Network?, versprechen hohe ?bertragungsreichweiten bei einem gleichzeitig niedrigen Energieverbrauch und erm?glichen somit den Einsatz von kosteng?nstigen, batteriebetriebenen Modulen.

Neben dem Barcode, RFID und IoT bestehen noch viele weitere Auto-ID-Systeme (biometrische Systeme, Chipkarten, OCR-Systeme?), sodass die Auswahl eines passenden Systems f?r viele Betriebe schnell aufwendig und un?bersichtlich werden kann.

?Welche Auto-ID-Technologie passt zu meinem Betrieb??

Die Entwicklung von neuen Auto-ID-Technologien f?hrt nicht zwangsweise zur Abl?sung von ?lteren Verfahren. Viele der Systeme stehen nicht in direkter Konkurrenz zueinander, da sie jeweils f?r unterschiedliche Einsatzgebiete und Aufgaben Vorteile besitzen. Vielmehr erg?nzen sie sich dort, wo bei spezifischen Anforderungen eine Technologie ?berlegen ist.

Unternehmen haben heute eine Vielzahl von Produktl?sungen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Vor- sowie Nachteilen zur Auswahl. Effiziente und wirtschaftliche Auto-ID-Systeme sollten auf Grundlage von Aufgaben und Anforderungen des Kunden ausgew?hlt und angepasst werden.

Insbesondere der Einfluss von Baustellenumgebungen stellt hohe Anspr?che an die Widerstandsf?higkeit des eingesetzten Systems. Die Struktur der zu identifizierenden Objektmenge kann beispielsweise durch geometrische oder materielle Eigenschaften den Einsatz von bestimmten Auto-ID-Verfahren beschr?nken. In einem weiteren Schritt sollte die Frage gestellt werden, ob das zu identifizierende Objekt Informationen selbst generiert oder aus der Ferne mit Informationen versorgt werden soll. Dies sind Z?hlerst?nde, GPS-Informationen oder Steuerungsbefehle, welche ?ber eine IoT-Schnittstelle ?bertragen werden. Ein weiterer Punkt ist die informationstechnische Einbindung des Auto-ID-Systems in bestehende oder neue ERP-Systeme.

Die Potenziale von Auto-ID und IoT im Bauwesen sind gro? und k?nnen mit einer richtigen Umsetzung auch durch kleine und mittlere Betriebe genutzt werden. Das Fraunhofer-Institut f?r Materialfluss und Logistik in Dortmund ber?t bei der Auswahl passender Technologien f?r den spezifischen Anwendungsfall im Bereich der Logistik im Bauwesen und Baulogistik.