Aus der Arbeit der RG-Bau

Die RG-Bau auf der bautec 2018 in Berlin

Insgesamt pr?sentierten sich 459 Aussteller aus 19 L?ndern auf dem Berliner Messegel?nde mit ihren neuesten Baustoffen, Bausystemen und technischen Ausstattungen f?r den Altund Neubau auf der bautec 2018. Sie z?hlte 32.000 Besucher.

Die RG-Bau war einer dieser Aussteller und pr?sentierte ihre Projekte, Arbeitsergebnisse und nat?rlich den Wettbewerb ?Auf IT gebaut ? Bauberufe mit Zukunft?. Wichtige Partner, wie die VHV, der SmartHome Initiative Deutschland e V., der buildingSMART e. V., die Planen-Bauen 4.0 GmbH und der C? - Carbon Concrete Composite e. V., waren ebenfalls vor Ort. Hier konnten viele interessierte Messebesucher ?ber das RKW und die RG-Bau, beispielsweise bei gef?hrten Messerundg?ngen, informiert werden.

Ein besonderer Gast war Gunther Adler, Staatssekret?r im Bundesbauministerium. Er informierte sich ?ber die Projekte und Arbeiten zur Fachkr?ftesicherung und zur Digitalisierung und speziell zum Thema Smart Home.

Highlights waren auch in diesem Jahr die Veranstaltungen im Rahmenprogramm der Messe, zu denen sich bereits im Vorfeld ?ber 500 Teilnehmer angemeldet hatten.

Allein zum Kongress ?Digitales Planen, Bauen und Betreiben ? Neue Ideen umsetzen und Erfolg sichern?, in dessen Rahmen die Preisverleihung im Wettbewerb ?Auf IT gebaut ? Bauberufe mit Zukunft? verliehen wurden, waren ?ber 300 Anmeldungen bei der RG-Bau eingegangen.

Von gro?em Interesse waren auch die Themen zur Fachkr?fteund Nachwuchsgewinnung in der Bauwirtschaft, vor allem aber die Potenziale, die Frauen am Bau haben.

Dies sind die Preistr?ger im Wettbewerb ?Auf IT gebaut? 2018

Im feierlichen Rahmen wurden die Preise in den vier Wettbewerbskategorien unter dem Motto ?Bauwirtschaft innovativ ? Von neuen Ideen profitieren und Zukunft gestalten? verliehen. Die Preisverleihung bildete den Abschluss der Veranstaltung ?Digitales Planen, Bauen und Betreiben? der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum auf dem Messegel?nde der bautec in Berlin. Mehr als 300 Teilnehmer waren von den kreativen Ideen des Baunachwuchses begeistert und beeindruckt. Mit ihren Arbeiten rund um die Digitalisierung des Bauens bewiesen die Nachwuchskr?fte wieder einmal, dass die Baubranche innovativ, modern und technikorientiert ist. So wurde in diesem Jahr der erste Preis im Bereich Architektur und der dritte Preis im Bereich Bauingenieurwesen sogar zweimal vergeben. ?Die Digitalisierung der Baubranche gibt uns die gro?e Chance, zukunftsorientierte Arbeitspl?tze zu bieten, das macht sie auch f?r Berufsanf?nger attraktiv?, betonte Michael Fritz, Gesch?ftsf?hrer des Bundesverbandes Bausoftware, der die Preisverleihung moderierte.

Ausgezeichnet wurden von Dr. Wolfgang Scheremet, Leiter der Abteilung Industriepolitik im Bundesministerium f?r Wirtschaft und Energie (BMWi), in diesem Jahr die Arbeiten der Bau-Nachwuchstalente in folgenden Bereichen:

Auszeichnungen im Bereich Architektur

Der erste Preis im Bereich Architektur wurde gleich zweimal vergeben. Er ging an Josephus Meulenkamp von der TU M?nchen und an Philipp Schwan von der RWTH Aachen. Josephus Meulenkamp hat in seiner Masterarbeit an der TU M?nchen eine Methodik entwickelt, mit der Modelle und zugeh?rige Dokumente bez?glich der notwendigen Informationsanforderungen automatisiert ?berpr?ft werden k?nnen. Damit k?nnen Mehrkosten, verursacht durch ungenaue, unvollst?ndige und mehrdeutige Informationen, vermieden werden. Zur Demonstration der Vorgehensweise entwickelte er zus?tzlich ein funktionsf?higen Software-Prototyp f?r den Bereich Facility Management. Die Pr?fergebnisse werden in einem interaktiven graphischen ?Dashboard? aufbereitet.

Die Jury w?rdigte insbesondere, dass nachvollziehbare und sehr realit?tsnahe Konzept sowie den zu erwartenden hohen wirtschaftlichen Nutzen f?r die Unternehmen. Die prototypische Umsetzung hat zudem eine hohe Praxisrelevanz. Zus?tzlich konnte Herr Meulenkamp auch den Sonderpreis der Ed. Z?blin AG in Empfang nehmen. ?berreicht wurde der Preis von Klaus P?llath, Miglied des Vorstands der Ed. Z?blin AG und Vizepr?sident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Die Arbeit von Philipp Schwan besch?ftigt sich mit regelbasierten Entwurfsbewertungen am Beispiel der Flughafenplanung. Ziel ist es, die Planung dieser Sonderbauten deutlich zu optimieren. Dazu werden zum einen Normen und Vorgaben, beispielsweise zum Brandschutz f?r den Entwurf in einem BIM-Modell bewertet, eingeordnet und ?berpr?ft. Zum anderen k?nnen schon in der Entwurfsphase Parameter, wie Sichtbeziehungen, kontrolliert werden. Kreativit?t und normengerechte Planung werden dabei zusammengef?hrt. Die Jury betonte neben dem hohen Praxisbezug vor allem den fach?bergreifenden integrativen Ansatz der Arbeit sowie die Qualit?t und Tiefe der Ausarbeitung als besonders lobenswert.

Der dritte Preis im Bereich Architektur ging an Dr. Cristoph Langenhan, der damit an der Technischen Universit?t M?nchen promovierte. In seiner Arbeit zum Thema ?Datenmanagement in der Architektur? untersucht er, wie in fr?hen Entwurfsphasen Referenzobjekte, genutzt werden k?nnen. In Anlehnung an die Identifizierung eines Menschen anhand seines Fingerabdrucks, werden dazu semantische Geb?udefingerabdr?cke f?r die Entwurfsphase erarbeitet. Damit stehen beim Entwerfen und Planen zu den Zeichnungen jederzeit hilfreiche Informationen zur Verf?gung. Mit Fingerabdr?cken, zum Beispiel von Details oder Bauablaufpl?nen, kann ein digitaler Assistent zuk?nftig den gesamten Lebenszyklus von Geb?uden unterst?tzen.

Insbesondere der hohe Innovationsgrad der Arbeit und sein Beitrag in den bisher kaum rechnertechnisch unterst?tzten fr?hen Entwurfsprozessen wurde von der Jury hervorgehoben. Damit kann die Komplexit?t von Ma?nahmen schon in fr?hen Entwurfsphasen reduziert werden. Auch eine ?bertragung auf andere Fachbereiche ist m?glich.

Auszeichnungen im Bereich Bauingenieurwesen

Der erste Preis im Bereich Bauingenieurwesen ging an Constanze Matthus von der Bauhaus-Universit?t Weimar. Sie entwickelt in ihrer Arbeit eine Methode zur kontinuierlichen Zustands?berwachung von Infrastrukturbauwerken. Dazu nutzt sie an Bauwerken installierte Sensorennetzwerke. Constanze Matthus integriert zudem die kontinuierliche Zustands?berwachung in die BIM-Methode, um das Bauwerk w?hrend der Nutzungsphase kosteng?nstig, sicher und sinnvoll abzubilden. Die Jury lobte insbesondere den unmittelbaren Praxisbezug und den fach?bergreifenden Ansatz der vorgestellten L?sung. Die BIM-basierte Abbildung des gesamten Bauprozesses kann auch als Grundlage f?r andere Branchen genutzt werden.

Mit einem Software-Modul, mit dem vorgespannte Fl?chentragwerke aus Carbonbeton hinsichtlich Form und Material optimiert werden k?nnen, gewannen Konrad Freymann und Juan-Pablo Osman-Letelier von der Technische Universit?t Berlin den zweiten Platz im Bereich Bauingenieurwesen.

Das Software-Modul unterst?tzt als Schnittstelle Architekten und Ingenieure im interdisziplin?ren Entwurf und erm?glicht damit die Optimierung von Fl?chentragwerken, ohne den methodischen Entwurf des Planers zu ver?ndern. Die Jury w?rdigte im Besonderen den fach?bergreifenden Ansatz, die Nachhaltigkeit sowie den hohen Innovationsgehalt der eingereichten Arbeit.

Der dritte Preis im Bereich Bauingenieurwesen wurde zweimal vergeben und ging beide Male an Preistr?ger aus Dresden f?r Arbeiten, die sich mit dem Datenmodell IFC besch?ftigten. Das Datenmodell IFC erm?glicht den herstellerneutralen Austausch von BIM-Modellen zwischen unterschiedlichen Softwareanwendungen. Lena Beck von der Hochschule f?r Technik und Wirtschaft in Dresden hat in ihrer Bachelorarbeit die Qualit?t des Datenaustausches in der Tragwerksplanung ?ber die IFC-Schnittstelle an einem Praxisbeispiel untersucht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Angebot und Qualit?t der Software f?r die IFC-Implementierung bei der Tragwerksplanung noch stark variieren. Die Jury hob die gro?e Praxisrelevanz und die Aktualit?t der eingereichten Arbeit hervor.

Die Diplomarbeit von Andreas Ellinger von der TU Dresden besch?ftigt sich ebenfalls mit dem Datenaustauschformat IFC. F?r den Br?ckenbau existiert bisher noch kein offiziell anerkanntes IFC-Schema. Andreas Ellinger ist es in seiner Arbeit gelungen, die BIM-Daten um Informationen zu Br?ckenbauwerken zu erweitern ohne das bestehende IFC-Schema zu ver?ndern. Die Jury lobte besonders die Aktualit?t der aufgegriffenen Fragestellung und die hohe Praktikabilit?t der vorgestellten L?sung. Der in der Arbeit beschriebene Ansatz zur Erweiterung der BIM-Daten k?nnte auch auf andere Bereiche, wie den Brandschutz, die Bauphysik oder die Analyse von Windlasten ?bertragen werden.

Bereich Baubetriebswirtschaft

Mit dem ersten Preis im Bereich Baubetriebswirtschaft wurde Henrik Theodor Wasemann von der Technischen Universit?t Hamburg-Harburg ausgezeichnet. Er analysiert im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit die Optimierung von Produktionsprozessen nach Lean-Prinzipien. Hierf?r wurde ein generisches Prozessmodell einer Bauproduktion entwickelt, um Folgen von St?rungen besser zu beurteilen und Bauprozesse hinsichtlich der Prozessstabilit?t zuverl?ssiger planen zu k?nnen. Die Arbeit bietet einen hohen Innovationsgrad, der in naher Zukunft f?r viele Ingenieurbauwerke zur Anwendung kommen kann. Die Jury betonte dar?ber hinaus die praktische Unterst?tzung der Baustellenarbeiten und den wirtschaftlichen Nutzen.

Die mit dem zweiten Preis pr?mierte Arbeit von Andreas Bresser, Dr. Anica Meins-Becker und Agnes Kelm von der Bergischen Universit?t Wuppertal beinhaltet ein Arbeitsschutzkonzept, das Mitarbeitern auf der Baustelle per Tablet oder Datenbrille Informationen zum Arbeitsschutz bereitstellt, und zwar passend zum jeweiligen Standort. Auf Basis eines BIM-Modells und unter Einsatz von RFID-Technik werden dem Mitarbeiter in einer App auf dem Tablet oder per Augmented-Reality-Brille standortabh?ngig Informationen, Hinweise und Warnungen angezeigt. Die Jury w?rdigte insbesondere den hohen Praxisbezug der Arbeit sowie die mit dem Arbeitsund Gesundheitsschutz gegebene Erf?llung des Nachhaltigkeitskriteriums. Die Reduzierung von Unfallkosten bietet ?berdies einen wirtschaftlichen Nutzen.

Christopher Keilwerth von der Technischen Universit?t Darmstadt untersucht in seiner Arbeit die Erfassung von Ist-Bauzust?nden mittels sensorgest?tzter Erfassung der Umgebung. Dazu wird ein Smartphone und die Technologie Plattform ?Google Tango? genutzt. Die mittels Bewegungserfassung generierten Punktwolken k?nnen anschlie?end f?r einen Soll-Ist Vergleich in einem Bauwerksinformationsmodell verarbeitet werden. Die Jury hob insbesondere den innovativen Ansatz und die sehr gute Verst?ndlichkeit der Arbeit hervor. Besonders gut bewertet wurde auch der originelle Ansatz. Mit Blick auf die fortschreitende Entwicklung und damit einhergehenden h?heren Genauigkeit bei der digitalen Erfassung durch ein Smartphone k?nnte das System ? auch mit wirtschaftlichem Nutzen ? vermehrt in kleineren und mittelst?ndischen Bauunternehmen eingesetzt werden.

Gewerblich-technischer Bereich

Simon Schl?gel, seit 2002 als Dachdecker t?tig, hat eine Online-Plattform f?r gewerbliche Handwerker entwickelt und den zweiten Platz in dieser Kategorie erzielt. Mit der Plattform k?nnen ?bersch?ssige Baumaterialien online verkauft und weiterverwendet werden. ?ber die Anbindung an eine Datenbank k?nnen die relevanten Kenngr??en des anzubietenden Materials direkt in die Eingabefelder der Anbieteranzeige eingef?gt werden. Der potentielle K?ufer erzielt dadurch eine hohe Trefferquote; der Anbieter kann durch eine integrierte Funktion seine Lagerbest?nde exakt erfassen. Insbesondere der hohe Praxisbezug und die Realisierbarkeit der Plattform wurde von der Jury gew?rdigt. Der wirtschaftliche Nutzen und der Nachhaltigkeitsaspekt waren weitere Gr?nde, um die Arbeit mit dem zweiten Platz im Gewerblich-technischen Bereich auszuzeichnen.

Den dritten Platz im Gewerblich-technischen Bereich nahmen stellvertretend f?r das gesamte Team Andre Luft von der Handwerkskammer K?ln sowie Max Salzberger und Timo St?rmer von der Technischen Hochschule K?ln entgegen. Tischlerazubis und Studierende der Fachrichtung Architektur haben im Teamwork das r?umliche Konzept Randomize Box entwickelt und gebaut. Im Vordergrund standen dabei die Beantwortung der Fragen, wie Architekten und Tischler im Zeitalter der Digitalisierung am besten zusammenarbeiten und wie diese Arbeitspl?tze der Zukunft aussehen k?nnen. Die entwickelten Bauk?sten k?nnen als flexibler Arbeitsraum der Architekten und Tischler genutzt werden. Die Jury lobte den ganzheitlichen und innovativen Ansatz des Wettbewerbsbeitrags, der in besonderer Weise die Zusammenarbeit zwischen Architekten und Handwerkern im digitalen Zeitalter f?rdert. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt wurde hoch bewertet. Der erste Preis wurde im Gewerblich-technischen Bereich nicht vergeben.

Beim anschlie?enden Get-together auf dem Messestand der RG-Bau nutzen zahlreiche Partner des Wettbewerbs die M?glichkeiten, sich mit den Preistr?gern auszutauschen. Das Treffen ist eine ideale Plattform f?r Unternehmen, um in den Dialog mit den jungen Talenten zu treten und die innovativsten und besten Nachwuchskr?fte der Branche n?her kennenzulernen. Auch ehemalige Preistr?ger aus der Alumni-Gruppe der Preistr?ger nutzen die Gelegenheiten f?r Gespr?che mit den Nachwuchskr?ften. Die RG-Bau hat die Alumni-Gruppe gegr?ndet, um Kenntnisse zu teilen, sich gegenseitig zu unterst?tzen und den Austausch untereinander zu f?rdern. Zudem kann das Erfahrungswissen der Preistr?- ger f?r die Weiterentwicklung des Wettbewerbs genutzt werden.

Fachkr?ftesicherung in der Unternehmenspraxis von Bauunternehmen

R?ckblick auf die Fachveranstaltung im Rahmen der bautec am 22. Februar 2018 in Berlin

Die Fachkr?ftesicherung bleibt ein wichtigstes Thema f?r die Unternehmen der Bauwirtschaft und hat sich als RG-Bau-Fachveranstaltung etabliert. Im Fokus der Veranstaltung im Rahmenprogramm der bautec standen Fragen, wie Fachund Nachwuchskr?fte zu finden und an die Baubranche zu binden sind. Aber auch Fragen, wie kleine und mittlere Bauunternehmen ihre Arbeitgeberattraktivit?t verbessern k?nnen und welche neuen Zielgruppen zunehmend in das Blickfeld der Fachkr?ftegewinnung r?cken werden, wurden diskutiert.

Christina Hoffmann, Projektleiterin in der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum, f?hrte die Teilnehmer in die Thematik ein und gab einen ?berblick ?ber die Aktivit?ten der RG-Bau zum Thema Fachkr?ftesicherung.

Zentrales Thema f?r das Bau(haupt)gewerbe ist der Mangel an Fachkr?ften

Dr. Torge Middendorf, Leiter Volkswirtschaft und ?ffentlichkeitsarbeit bei der SOKA-BAU, leitete seine Bestandsaufnahme des Bauarbeitsmarktes mit folgendem Zitat der Deutschen Bundesbank ein: Es ?mehren sich die Anzeichen daf?r, dass die deutsche Wirtschaft bei Fachkr?ften zunehmend mit Engp?ssen konfrontiert ist, die einer deutlich st?rkeren Expansion im Wege stehen k?nnten.?

Anhand aktueller statistischer Daten der Bundesagentur f?r Arbeit (BA) best?tigt sich der zunehmende Engpass an Fachkr?ften f?r den Hoch-, Tief-, Aus- und Trockenbau. Besonders betroffen sind hiervon Rheinland-Pfalz, Baden-W?rttemberg, Bayern sowie Sachsen und Berlin-Brandenburg. Offene Stellen f?r diese Spezialisten, gerade mit Meisterabschluss, bleiben im Gesamtdurchschnitt etwa 102 Tage vakant. Seit Juni 2017 sind diese Fachkr?fte sogar in die Positivliste bundesweiter Mangelberufe der BA aufgenommen worden. Somit best?tigen diese Zahlen, dass der zentrale produktionsbehindernde Faktor f?r das Bauhauptgewerbe der Mangel an Fachkr?ften ist. 22 Prozent der Betriebe berichten zudem ?ber das Abwerben von Arbeitskr?ften in Drittl?nder. Dies stellt bisher den h?chsten Wert dar, der jemals gemessen wurde.

Versch?rft wird der Fachkr?ftemangel auch durch die anhaltende demographische Problematik. Neue Ausbildungsverh?ltnisse sind zwar seit 2016 um 7,4 Prozent angestiegen, die Anzahl der Neurentner liegt aber weiterhin ?ber der Zahl der neuen Auszubildenden. Auch der Ausl?nderanteil im Hoch-, Tief- und Ausbau steigt seit 2011 kontinuierlich an. Im Hochund Ausbau liegt sogar mehr als eine Verdoppelung des Anstiegs vor. Das Qualifikationsniveau der Neubesch?ftigten, vor allem der Ausl?nder und Quereinsteiger, ist aber im vergangenen Jahr im Hochbau leicht, im Tiefbau um zirka zehn Prozent und im Ausbau um etwa f?nf Prozent angestiegen. Die neuen Besch?ftigten sind also insgesamt besser qualifiziert.

Obgleich das Gesch?ftsklima f?r das Baugewerbe zu Beginn des laufenden Jahres auf seinem h?chsten Stand seit der Wiedervereinigung war und die Bauwirtschaft seit Jahren die Konjunktur antreibt, werden die Fachkr?fteengp?sse in der Bauwirtschaft auch in den kommenden Jahren weiterhin ansteigen. Versch?rft wird dieser Trend durch die ung?nstige Entwicklung der Altersstruktur. Dies mache die Erschlie?ung neuer Besch?ftigtengruppen, beispielsweise von Frauen und Migranten, sowie die St?rkung der betrieblichen Ausbildung dringend erforderlich, so das Fazit von Dr. Middendorf.

Zwei Unternehmensbeispiele zeigen: Der pers?nliche Kontakt und Kooperationen mit Netzwerkpartnern sind zentrale Erfolgsfaktoren der Arbeitgeberattraktivit?t

Dieter Mie?en, kaufm?nnischer Leiter des Tiefbauunternehmens Frisch & Faust Tiefbau GmbH in Berlin, stellte zu Beginn seines Vortrags die provokante Frage: ?Wie lassen sich erfolgreich Auszubildende f?r ?unattraktive? Branchen gewinnen?? Um potenzielle Auszubildende f?r die T?tigkeitsfelder Kanalbau, Rohrleitungsbau und Kanalsanierung zu werben, steht bei seinem Unternehmen die Arbeitgeberattraktivit?t im Vordergrund. Gef?rdert wird sie durch Schulkooperationen, Ausbildungsmessen und Baustellentage. Bei all diesen Angeboten zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivit?t geht es darum, die k?nftigen Auszubildenden ?f?r das Arbeiten an der frischen Luft zu begeistern?, so Mie?en.

Das Tiefbauunternehmen bietet j?hrlich etwa f?nfzehn Ausbildungspl?tze in verschiedenen ,Ausbildungsberufen und dualen Studieng?ngen an. Erweitert wird dies durch Praktikumspl?tze, die der Berufsorientierung dienen. Wichtig ist dem Unternehmen, ein ?Klima des Miteinanders? zu schaffen. Deshalb beginnt die FirmenBegleitung in den Schulen bereits ab der 8. Schulkasse. Oft erreicht das Unternehmen damit auch Jugendliche, die bei der klassischen Bewerberakquise kaum eine Chance h?tten. Wie diese Jugendlichen mit einer passgenauen Ansprache gewonnen werden k?nnen, welche Rolle dabei Kooperationen mit Schulen, Jugendzentren und anderen Tr?gern der sozialen Arbeit spielen und wie das Grundprinzip der ?Face-to-Face-Kommunikation? in den Gespr?chen mit potenziellen Auszubildenden und deren Eltern zum Tragen kommt, zeigte Herr Mie?en mit seinem Beitrag in beeindruckender Weise.

Auch Wolfgang Frey, Gesch?ftsf?hrer Bereich Berlin bei der TRP Bau GmbH, machte in seinem Vortrag zur beruflichen Ausbildung deutlich, wie es gelingen kann, durch eine intensive F?rderung des sozialen Zusammenhangs der Auszubildenden, eine Entwicklung von der extrinsischen zur intrinsischen Motivation bei den Jugendlichen hervorzurufen und dadurch die Ausbildungsquote zu erh?hen. Den Ansto? dazu bieten zum einen Aktivit?ten nach au?en, beispielsweise die Teilnahme an Ausbildungsmessen und Berufsorientierungstagen an verschiedenen Schulen, aber auch Aktivit?ten nach innen, wie die ?bernahmegarantie nach erfolgreicher Berufsausbildung, die Zusatzqualifikation zum gepr?ften Polier, Schwei?er oder Vorarbeiter oder das Angebot an Schnuppertagen mit Freund oder Freundin.

Von gro?er Bedeutung f?r die Motivationsf?rderung der Auszubildenden ist auch die Einbettung der TRP Bau GmbH in das Berufsf?rderungswerk e. V. des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg. Dieses besteht aus den folgenden vier S?ulen zur Nachwuchssicherung und Personalentwicklung:

  • Nachwuchsgewinnung (Berufsorientierung und -vorbereitung),
  • Berufsausbildung (in ?ber 20 anerkannten Ausbildungsberufen),
  • berufliche Weiterbildung (von Fachund F?hrungskr?ften, insbesondere Anpassungsund Aufstiegsfortbildung) und
  • internationale Bildungsdienstleistungen (f?r ?ber 35 L?nder in vier Kontinenten).

Dem angeschlossen sind zus?tzlich drei Bildungszentren an verschiedenen Standorten in Berlin-Brandenburg mit 656 Werkstattpl?tzen, 348 Unterweisungspl?tzen und 200 ?bernachtungspl?tzen in eigenen G?steh?usern.

Dieses Modell der Verbundausbildung st?rkt den sozialen Zusammenhalt der Auszubildenden und tr?gt zu deren Motivation und Begeisterung auch im Ausbildungsbetrieb bei. Der Erfolg zeigt sich an der Ausbildungsquote der TRP Bau GmbH, sie hat sich in den letzten sieben Jahren konstant gehalten und liegt im Durchschnitt bei 9,27 Prozent.

Neue Zielgruppen f?r die Fachkr?ftesicherung erschlie?en ? Frauenpower in Betrieben der Bauwirtschaft sowie im Forschungsbereich Digitalisierung und Bauen

Tanja Leis, Projektleiterin in der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum, stellte in ihrem Vortag die Ergebnisse des RKW-Projekts ?Frauen in der Bauwirtschaft ? Potenziale st?rker erschlie?en? vor. Herz des Projektes ist eine Handlungsempfehlung mit Tipps zur Beschaffung, Karrieref?rderung und -entwicklung weiblicher Fachkr?fte, hinterlegt mit guten Beispielen aus der Baupraxis. Die Vorbild-Frauen, die im Projekt interviewt wurden, sind entlang verschiedener Bauberufe und Berufshierarchieebenen bereits erfolgreich und begeistert in der Bauwirtschaft t?tig. Im Wesentlichen ging es darum, traditionelle Rollenmuster zu hinterfragen, Klischees abzubauen, individuelle F?higund Fertigkeiten zu f?rdern und Hemmschwellen abzubauen, um die Gleichstellung der Frauen in der Bauwirtschaft zu erreichen. ?Kompetenz ist keine Frage des Geschlechts?, so Tanja Leis.

Spannend und aufschlussreich waren die verschiedenen M?glichkeiten f?r die berufliche Entwicklung von Frauen in der Bauwirtschaft, die sie anhand von f?nf Unternehmensbeispielen darstellte. So unterschiedlich die Praxisbeispiele auch waren, sie hatten einen gemeinsamen Tenor: Um M?dchen und Frauen auch mittelbis langfristig f?r die Bauwirtschaft zu gewinnen, sollte Gleichbehandlung an vorderster Stelle stehen.

Aber auch Digitalisierung ist als Chance zu verstehen und zu nutzen. Zudem m?sse eine zielgerichtete Kommunikation, Personalentwicklung und Weiterbildung sowie die Vereinbarkeit von Privatem und Beruf weiter vorangetrieben werden. Eine weitere Daueraufgabe stellt die Verbesserung des Images der Baubranche dar. Frau Leis verwies abschlie?end auf die Projektwebsite, wo die Ergebnisse des Projekts und ein Online-Check f?r Bauunternehmen in Punkto Besch?ftigung von Frauen zu finden sind.

?Fordern und f?rdern?, dies war und ist das Motto des beruflichen Werdegangs von Frau Dr. Anica Meins-Becker. Sie ist heute, nach einem klaren Karrriereweg ?ber ein Bauingenieursstudium, der Arbeit im Ingenieurb?ro, ihrem Studium zum Wirtschaftsingenieur und der Promotion, Arbeitsgruppenleiterin Building Information Modeling (BIM) und Digitalisierung des Lehrund Forschungsgebiets Baubetrieb und Bauwirtschaft an der Bergischen Universit?t Wuppertal. Mit ihrem Beitrag machte sie deutlich, wie dieses Motto ihre Motivation, ihr Engagement und ihre Karriereschritte pr?gten. In ihrem jetzigen Team am BIM-Institut sind zwar die M?nner in der Mehrzahl, die beiden leitenden Positionen, Akademischer Rat und Wissenschaftliche Mitarbeit, sind jedoch von Frauen besetzt. Mit einer ?bersicht ?ber den Forschungsbereich gab Frau Dr. Anica Meins-Becker einen kurzen Einblick in die Vielschichtigkeit der Themenfelder. Auch der virtuelle Gang durch das BIM-Labor und die Anwendung digitaler Werkzeuge beeindruckten aufgrund ihres hohen Komplexit?tsgrades. Neben der berufsbegleitenden Qualifizierung ?BIM im Master Architektur und Bauingenieurwesen? zeigte sie auch Weiterbildungsm?glichkeiten auf, an denen bereits schon heute viele Frauen teilnehmen. Als Beispiel ging sie auf die Weiterbildung ?BIM in der Bauausf?hrung? ein, die aus den f?nf Modulen BIM-Strategie, Daten- und Workflow-Management, Planung und Planungspr?fung, BIM-Kostenkalkulation und Terminplanung sowie Dokumentation, Abnahme, M?ngel besteht.

Auf die Fragen, ob die Nachwuchsf?rderung von Frauen im Bereich Digitalisierung und Bauen im akademischen Bereich weiter fortgeschritten sei als auf der betrieblichen Ebene, und was getan werden k?nne, damit Frauen besser auf der Baustelle ankommen als bisher, hat Dr. Meins-Becker eine klare Antwort: Verbesserungspotenziale zur ?berwindung von ?Eintritts-Barrieren? f?r Frauen in der Bauwirtschaft l?gen vor allem in Anreizen zur besseren Vereinbarkeit von Berufsund Privatleben sowie in flexiblen Arbeitszeitkonzepten. Sicherlich sei dies auch ein Thema der F?hrungskultur, vor allem mit Blick auf die Vermittlung neuer Rollen. Es steht die Frage im Raum, ob oder wie sich durch die ver?nderten Arbeitsweisen mit BIM die Rollen der Zusammenarbeit nicht nur zwischen Bauzulieferern, Planern, Ausf?hrenden und dem Facility Management ver?ndern werden, sondern auch die zwischen M?nnern und Frauen und wie dieser Ver?nderungsprozess durch eine entsprechende F?hrungskultur begleitet werden kann.

Christina Hoffmann fasste die Inhalte der Veranstaltung zusammen und zog als Res?mee: Der Fachkr?ftemangel h?lt an und ist l?ngst bei den Bauunternehmen angekommen. Einige Unternehmen stellen sich dem Engpass entgegen und haben kreative Ideen, wie Talente f?r den Bau gewonnen und gehalten werden k?nnen. Aber auch ein Blick ?ber den Tellerrand lohnt sich. So r?ckt das Fachkr?ftepotential Frauen mehr und mehr in den Fokus der Personalplanung der Baumittelst?ndler.

Smart Home als Markt Gesch?ftsmodelle f?r die Bauwirtschaft

R?ckblick auf die Fachveranstaltung im Rahmen der bautec am 23. Februar 2018 in Berlin

Seit gut zwei Jahren kooperiert die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum mit dem SmartHome Initiative Deutschland e. V. mit dem Ziel, Smart Home als innovatives Marktfeld in der Bauwirtschaft bekannt zu machen und um Unternehmen beider Branchen besser zu vernetzten. Das gro?e Interesse an der diesj?hrigen Fachveranstaltung, zu der fast 100 Teilnehmer angemeldet waren, zeigt, dass die Arbeit der letzten zwei Jahre erfolgreich war. Immer mehr Unternehmen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft interessieren sich f?r Smart Home und das ist auch gut so. Aktuell nutzen etwa 36 Prozent der Deutschen Smart Home-Anwendungen, weitere 40 Prozent sind interessiert. Das hei?t f?r die Bauwirtschaft: Die meisten Bauherren w?nschen sich ein Smart Home. Es ist h?chste Zeit, sich mit dem Thema zu befassen.

Die beste Gelegenheit, einen ?berblick ?ber ?Smart Home, den unbekannten Massenmarkt?? zu erhalten, war der Einf?hrungsvortrag von G?nther Ohland, Vorsitzender des SmartHome Initiative Deutschland e. V. Die SmartHome Initiative vernetzt Hersteller, Anwender und auch alle anderen Akteure, die im Smart Home-Markt t?tig sind. Dazu geh?ren auch die Wohnungswirtschaft, Versicherungen und die Polizei. Es gen?gt eben nicht, dass jeder nur ein bisschen Smart Home macht. ?Alle Akteure m?ssen zusammenarbeiten?, so Ohland in seinem Vortrag. Und dazu braucht es ein gemeinsames Verst?ndnis von dem, was Smart Home wirklich bedeutet. Es ist noch lange kein Smart Home, wenn das Licht mit dem Smartphone angeschaltet wird. Ein ?echtes? Smart Home ist wie ein Butler, der die Regeln, die die Bewohner vorgeben, zuverl?ssig einh?lt, aber auch Ausnahmen macht.

Es geht eben nicht prim?r um Technik. Es geht um die Funktionalit?t, um ein Mehr an Komfort, Sicherheit und auch Energieeffizienz. Besonders anschaulich ist Ohlands Vergleich mit dem Auto. Die wenigsten Autofahrer wissen, wie die Assistenzsysteme im modernen PKW, egal ob Parkassistent oder M?digkeitserkennung, arbeiten. Aber sie nutzen den Service, wenn er bezahlbar ist und funktioniert. Fertighaushersteller haben bereits daraus gelernt. Sie werben nicht mit dem Begriff Smart Home, sie preisen aber smarte Funktionalit?ten an. Und es ist ja auch wirklich praktisch und viel sicherer, wenn beim Ausl?sen des Rauchmelders auch gleich die Rollos hochfahren und das Licht angeht. Trotzdem m?ssen nat?rlich auch Bauleute, die bei ihren Bauherren mit Smart Home-Angeboten punkten wollen, einiges ?ber Smart Home wissen. Welche Funktionen k?nnen realisiert werden? Was ist besser, Funk oder Kabel? Warum gibt es keinen einheitlichen Standard? Wie r?ume ich Vorurteile aus? Wie steht es um die Datensicherheit und was kostet das Ganze? Auf all diese Fragen ging G?nther Ohland ein.

Anschlie?end zeigte Dirk Kleinschmidt von der S3P-Engineering GmbH & Co. KG, wie man nachhaltig und sicher Smart Homes f?r unterschiedliche Anspr?che der Bauherren plant und realisiert. Als Planer und Projektierer kann das Unternehmen auf langj?hrige Erfahrung seiner Mitarbeiter aus Forschung und Entwicklung und Projektmanagement in den Schwerpunkten dezentrale Energieerzeuger, Systemregelung und Energiemanagement zur?ckgreifen. Es hat bereits zahlreiche Smart Home-Projekte realisiert und das nicht nur im Luxussegment.

Am Anfang steht hierbei immer die Ermittlung der Bed?rfnisse des Bauherrn. Dabei geht es vor allem um die Funktionalit?t aber auch um grundlegende Weichenstellungen f?r die Technik in Bezug auf Daten?bertragung, Bedienelemente, Datensicherheit oder Fernzugriffsm?glichkeiten. Anschlie?end kommen die Fachplanung und die Projektkoordination der technischen Gewerke hinzu. Die Systemintegration ?bernimmt dann die vollst?ndige Vernetzung, Steuerung und Regelung aller Komponenten im Smart Home. Herr Kleinschmidt sieht Fachplaner und Systemintegratoren als wichtige Partner f?r Architekten. Sie unterst?tzen ihn bei der Bedarfsermittlung der individuellen Kundenw?nsche und bei der sicheren und kundenspezifischen Planung und Umsetzung der Smart Home-L?sung. Sie alle m?ssen f?r ein erfolgreiches Projekt in allen Phasen, von der Bedarfsermittlung, ?ber die Planung, die Installation und Inbetriebnahme des Systems, gut zusammenarbeiten.

Smart Home geht also in der Praxis nur, wenn alle beteiligten Planer und Gewerke gut zusammenarbeiten. Deshalb sind Gesch?ftsmodelle f?r die Bauwirtschaft auch ohne Kooperationen kaum denkbar. Folgerichtig basierten die Vorschl?ge der RG-Bau f?r die Modifikation der Gesch?ftsmodelle von Architekten, Fachplanern oder Bauhandwerkern auch auf dem Grundprinzip der Kooperation. Unternehmen der Bauwirtschaft k?nnen schrittweise in den Smart Home-Markt einsteigen, versprach Ute Juschkus, Projektleiterin in der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum, den Teilnehmern. Dabei m?ssen sie nicht zwangsl?ufig selbst zum Smart Home-Experten auf allen Anwendungsfeldern werden. Die Unternehmen k?nnen sich ihren individuellen Einstieg w?hlen. Sie sollten sich zun?chst mit den Funktionen eines Smart Home befassen, die am meisten mit ihrem jetzigen ?Bauthema? zu tun haben, als Energieberater zum Beispiel mit Energieeffizienzfunktionen. Durch die Wahl der richtigen Partner k?nnen die Unternehmen ihr Wissen und auch ihr Angebot schrittweise und effizient erweitern und wirtschaftlich davon profitieren.

Besch?ftigungsstudie ?Digitalisierung und Besch?ftigung in der Bauwirtschaft?

Qualifikationsanforderungen und Kompetenzen f?r eine digitale (Bau-)Arbeitswelt

Die Digitalisierung in der Bauwirtschaft wird gro?en Einfluss auf das zuk?nftige Bauen und die Fachkr?fte in der Baubranche haben. Die digitale Arbeitsmethode f?r die Baubrache ist BIM (Building Information Modeling). Menschen, Prozesse und Technologien wirken dabei zielorientiert zusammen. Das Interesse des deutschen Baumittelstands an digitalen Technologien ist gro?. Das zeigen auch Branchenumfragen. Verschiedene Studien belegen aber auch, dass die mittelst?ndisch orientierte Bauwirtschaft dem digitalen Wandel und den M?glichkeiten von BIM bisher eher zur?ckhaltend gegen?bersteht.

Es wird erwartet, dass sich das modellbasierte Bauen weiter durchsetzen wird. Der digitale Wandel wird weitreichende Folgen auf die mittelst?ndisch gepr?gte Bauwirtschaft und damit auch grundlegende Auswirkungen auf die Besch?ftigten in der Branche haben. Sie m?ssen darauf vorbereitet und entsprechend qualifiziert werden.

Die RG-Bau m?chte f?r die Besch?ftigungsstudie die Auswirkungen des digitalen Wandels, insbesondere durch den Einsatz von BIM, auf die Bauarbeitswelt n?her betrachten. Folgen dieses Transformationsprozesses f?r Mitarbeiter in bauausf?hrenden Unternehmen und dem Bauhandwerk sollen identifiziert und anschlie?end erste Impulse f?r den Umgang damit in der Baupraxis aufgezeigt werden.

In den Bauberufen werden neue Kompetenzen von den Besch?ftigten im Zuge der Digitalisierung des Bauens erforderlich werden und auch zuk?nftig neue Berufsbilder entstehen. Dementsprechend m?ssen auch neue Anforderungen und Anpassungsbedarfe an die Ausund Weiterbildung gestellt werden. In der Studie sollen deshalb auch Ver?nderungen f?r die Personalentwicklung und Personalbeschaffung in der Bauwirtschaft betrachtet werden. Sie soll zeigen, welche Besch?ftigtengruppen besonders betroffen sein k?nnten und Handlungsoptionen bieten, wie die Anpassung der am Bau T?tigen gestaltet werden kann.

Rohstoffe effizient nutzen ? erfolgreich am Markt

Verleihung des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2017 am 25. Januar 2018 im Bundesministerium f?r Wirtschaft und Energie in Berlin

?Weniger ist manchmal mehr. Zum Beispiel wenn es um den Einsatz von nat?rlichen Ressourcen geht?, so beginnt Brigitte Zypries, Bundesministerin f?r Wirtschaft und Energie, ihr Vorwort f?r das Konferenzprogramm zur Verleihung des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2017 am 25. Januar 2018 im Bundesministerium f?r Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin. Und f?r die effiziente Nutzung von Rohstoffen gibt es inzwischen viele gute Beispiele. Doch das Interesse der ?ffentlichkeit ist noch zu gering. Der Rohstoffeffizienz-Preis soll deshalb auch dazu beitragen, das Engagement der Fachexperten breiter bekannt zu machen, so Dr. Peer Hoth, Leiter des Referates IV B 5, Mineralische Rohstoffe und Geowissenschaften, der f?r das BMWi die Begr??ung ?bernommen hatte.

Spannende Vortr?ge und Diskussionen f?llten den Vormittag aus, und auch wenn diese Beispiele alle aus der station?ren Industrie kommen, so gab es auch viele Anregungen f?r die Bauwirtschaft: Cornelia Szyszkowitz von der Deutschen Telekom Technik GmbH widmete sich zum Beispiel dem Handyrecycling. Was machen Sie in Ihrem Unternehmen mit elektronischen Devices? Achten Sie auf lange Nutzungsdauer und R?ckgabem?glichkeiten? Ja, auch das betrifft Bauunternehmen. Dr. Martin Vogt vom VDI Zentrum f?r Ressourceneffizienz zeigte anhand von Beispielen aus dem Automobilbau, wie Leichtbau zu mehr Ressourceneffizienz beitragen kann. Und Leichtbau ist auch am Bau ein wichtiges Thema, von ultrahochfestem Beton bis Holzbau. Materialentwicklung sollte jedoch auch immer Entsorgung und Recycling mitdenken, gab Dr. Vogt zu bedenken. Dieser Hinweis ist auch f?r die innovative Bauwirtschaft wichtig, man denke nur an Materialverb?nde f?r intelligente Fassadensysteme.

Nach der Mittagspause richteten Prof. Dr. Martin Stuchtay und Prof. Dr. Martin Faulstich den Fokus auf globales Ressourcenmanagement und die zuk?nftige Industriegesellschaft. Anschlie?end zeichnete Matthias Machnig, Staatssekret?r im Bundesministerium f?r Wirtschaft und Energie, die Preistr?ger des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises aus. Preistr?ger sind die Unternehmen OBE Ohnmacht & Baumg?rtner GmbH & Co. KG aus Ispringen mit dem Projekt ?REProMag ? Ressourceneffiziente Herstellung von Hartmagneten auf Basis Seltener Erden?, Cronimet Envirotec aus Bitterfeld mit dem Projekt ?Aufbereitung metallhaltiger Schl?mme? und die BTS GmbH aus Weilheim mit dem Projekt ?Tausch ? Turboladerprogramm?. In der Kategorie Forschungseinrichtungen wurde das Fraunhofer-Institut f?r Produktionstechnik und Automatisierung aus Stuttgart f?r das Projekt ?Automatisierte maskierungsfreie Zweifarbenlackierung f?r Spiegelgeh?use" ausgezeichnet.

Aber auch andere Wettbewerbsbeitr?ge waren hoch interessant. Die MoreAero GmbH beispielsweise hatte sich mit einem Projekt f?r mobiles Flugzeugrecycling beworben. Mit einer mobilen Zerlegeeinheit kann das Unternehmen nicht mehr flugtaugliche Maschinen weltweit recyceln. Das ausgemusterte Flugzeug wird am letzten Landeflughafen zerlegt, das Material vorzerkleinert und in jeweils geeignete Recyclinganlagen transportiert. Gut, Bauleute machen das beim R?ckbau ?hnlich, aber f?r Flugzeuge ist das Gesch?ftsmodell offensichtlich eine Weltneuheit, die sich auch auf andere gro?volumige Investitionsg?ter mit Multimaterialverbunden, wie auf Windenergieanlagen, ?bertragen l?sst.

Tats?chlich gibt es viele gute Beispiele daf?r, dass sich die Bauwirtschaft den Herausforderungen zunehmender Ressourcenknappheit stellt und viel gute Ideen zum sparsamen Baustoffeinsatz und zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen umsetzt. Und nicht nur Bauleute k?nnen davon profitieren. Deshalb wurde das Themenportal der RG-Bau www.ressinnobau.de nicht nur freundlicher, sondern vor allem fokussierter gestaltet. Dort sind grundlegende Informationen, gute Beispiele, Lesetipps und aktuelle Hinweise auf Veranstaltung zum Thema Innovationen f?r Ressourceneffizienz am Bau zu finden. Das Klicken lohnt sich.