Einem Engpass an Mitarbeitern in der Baubranche kann vorgebeugt werden
1. Weiterbildungen zeigen Entwicklungsm?glichkeiten f?r jeden einzelnen Mitarbeiter
Ausund Weiterbildung als zentrales Instrument der Personalpolitik in Bauunternehmen haben zwei wesentliche Vorteile. Kleine und mittelst?ndische Bauunternehmen k?nnen durch geschulte Mitarbeiter am Markt wettbewerbsf?hig bleiben. Gleichzeitig unterst?tzen Bauunternehmen ihre Besch?ftigten und k?nnen ihnen (attraktive) Entwicklungsm?glichkeiten bieten.
Schulungen zur Arbeitssicherheit und zur Ergonomie m?ssen oft sowieso im Zusammenhang mit bestimmten T?tigkeiten, beispielsweise f?r das Bedienen bestimmter Maschinen, durchgef?hrt werden und Bauunternehmen nutzen gerne das Angebot der Berufsgenossenschaften.
Der Bedarf an Weiterbildungen, gerade f?r die (WeiterEntwicklung von Fachkr?ften, kann beispielsweise in Personalgespr?chen ermittelt werden. Systematische Mitarbeiterbeurteilungen beinhalten und erfassen das Eigenund das Fremdbild, das anhand einfacher Frageb?gen festgestellt werden kann. In diesen Frageb?gen werden Bewertungen f?r Fachkenntnis, Weiterbildung, Einsatzbereitschaft und/ oder Freundlichkeit gegeben. Anhand der Ergebnisse kann gemeinsam vom Vorgesetzten und dem Mitarbeiter ermittelt und besprochen werden, welche berufliche und pers?nliche Entwicklung geplant werden soll. Oft resultieren hieraus W?nsche und Planungen f?r Weiterbildungen, die jeden einzelnen bei seinen Arbeiten und der Entwicklung unterst?tzen und nat?rlich auch f?r das Unternehmen einen Nutzen darstellen.
Gute oder sogar die besten Mitarbeiter finden und an sich binden f?llt den guten oder besten Chefs erheblich einfacher. Darum k?nnen auch sie sich einer Bewertung stellen, bei der sie von ihren Mitarbeitern nach dem gleichen Prinzip beurteilt werden. Diese Gespr?che schaffen Vertrauen und zeigen den Mitarbeitern, dass sie bei Problemen im Unternehmen einen Ansprechpartner finden k?nnen.
2. Verst?rkt Potentiale von Frauen f?r den Betrieb nutzen
Gute Mitarbeiter k?nnen auch Frauen sein. Frauen in einem Bauberuf sind zwar immer noch eine Seltenheit, doch mit dem wachsenden Wettbewerb um Fachkr?fte, gewinnt das Fachkr?ftepotential von Frauen auch in der Bauwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Frauen k?nnen sowohl in gewerblichen Bauberufen als auch in F?hrungspositionen gute Mitarbeiter sein. Ihr Potential wird in Verbindung mit Bauberufen allerdings h?ufig untersch?tzt. Doch auch sie verf?gen ?ber technisches Know-how und handwerkliches Geschick. Dabei geh?rt es nicht nur zu einer modernen Unternehmenskultur, Frauen ebenso wie M?nner zu besch?ftigen. Mit zunehmender Digitalisierung und dem vermehrten Einsatz von Maschinen reduzieren sich belastende T?tigkeiten. Somit bestehen auch in Bauunternehmen mehr und flexiblere Besch?ftigungsm?glichkeiten f?r Frauen.
Au?erdem hat die Besch?ftigung von Frauen noch einen weiteren Mehrwert f?r Bauunternehmen. Sie bringen mehr Meinungsvielfalt ins Unternehmen und erh?hen zus?tzlich das Arbeitgeberimage.
3. Wertsch?tzung der eigenen Mitarbeiter
Die eigenen Mitarbeiter sind die besten Botschafter, um ein Bauunternehmen als Arbeitgebermarke bekannt zu machen. Schlie?lich erleben sie den Alltag im Unternehmen und k?nnen glaubhaft dar?ber berichten. Darum sollten sie auch bei der Werbung um Fachkr?fte eingebunden werden, vom Chef ?ber die F?hrungskr?fte (Kalkulator, Bauleiter, Meister, Poliere, Vorarbeiter), Facharbeiter, Auszubildenden bis hin zu den Mitarbeitern im B?ro. Sie berichten im Familienund Freundeskreis au?erdem ?ber besondere Ereignisse, wie eine Betriebsfeier, eine Ehrung und alles andere, was das Unternehmen f?r seine Mitarbeiter tut.
Bei der Einstellung von neuen Kollegen k?nnen Mitarbeiter ebenfalls mit eingebunden werden. Schlie?lich m?ssen sie sp?ter t?glich im Team auf der Baustelle zusammen arbeiten. Werden Familienmitglieder eines Kandidaten, beziehungsweise Beworbenen bei der Vorstellung im Unternehmen mit eingeladen, lernen auch diese fr?h die Rahmenbedingungen kennen, die der neue Arbeitsalltag mit sich bringen wird und erhalten einen erste Eindruck von dem Unternehmen.
Eine besondere Wertsch?tzung gegen?ber den Mitarbeitern kann auch in anderer Form ausgedr?ckt werden. Besondere Events sprechen sich schnell herum und zeigen, dass die Wertsch?tzung der Mitarbeiter zur Unternehmenskultur geh?rt. Dazu z?hlen Fortbildungen, Exkursionen, Messebesuche, Workshops, Klausuren, Jubilar-Ehrungen, Poliertage, Lehrlingstage, Baustellenbesichtigungen, Firmenbesichtigungen oder andere Aktivit?ten, zu denen auch Familienmitglieder eingeladen werden k?nnen. Dies vermittelt ein gro?es Zugeh?rigkeitsgef?hl, schafft Verst?ndnis und die Fachkr?fte identifizieren sich leichter und schneller mit dem Unternehmen. Gerade Familienbetriebe haben hier gute M?glichkeiten, neue Mitarbeiter in die Firmen-Gemeinschaft zu integrieren.
4. Lebensarbeitszeitkonten
Gerade in den Bauberufen k?nnen trotz vermehrten Einsatzes von Hilfsmitteln und den Anforderungen des Arbeitsund Gesundheitsschutzes nicht alle T?tigkeiten bis zum regul?ren Renteneintritt ausgef?hrt werden. Auch Weiterbildungen k?nnen nicht immer pr?ventiv sicherstellen, dass eine Fachkraft im Baugewerbe bis zum regul?ren Rentenalter seiner T?tigkeit nachgehen kann. Allerdings k?nnten altersgemischte Teams eingesetzt werden oder in einigen Betrieben alternative T?tigkeitsfelder gefunden werden. So bleibt das ?ber Jahre gesammelte Wissen dem Unternehmen erhalten und kann bestenfalls an j?ngere Kollegen weitergegeben werden.
Alternativ k?nnen auch Altersteilzeitoder Langzeitkonten f?r die Mitarbeiter angeboten werden. Dieses Angebot zeigt den Mitarbeitern, dass ihr Unternehmen ein verl?sslicher Arbeitgeber ist, der signalisiert, dass der Mensch im Mittelpunkt des Handelns steht und sich um ihn gek?mmert wird, auch wenn er irgendwann einmal nicht mehr seiner eigentlichen T?tigkeit nachgehen kann.
5. Unternehmensanteile lassen die Mitarbeiter am Erfolg der Firma teilhaben
Nicht jedes Bauunternehmen hat die M?glichkeiten, Mitarbeiter durch Unternehmensanteile an seinen Betrieb zu binden, obwohl es eines der wirksamsten Mittel ist, die eigenen Fachkr?fte als Partner an sein Unternehmen zu binden. Der hohe Verwaltungsaufwand und -kosten machen insbesondere f?r kleine und mittelst?ndische Bauunternehmen eine Mitarbeiterbeteiligung oder eine Beteiligungsgesellschaft wirtschaftlich wenig sinnvoll.
Gleichwohl besteht aber die M?glichkeit, gerade f?r diese kleinen und mittelst?ndischen Unternehmen der Bauwirtschaft, den eigenen Mitarbeitern gr??ere Entscheidungsfreiheiten einzur?umen. Dieser Vertrauensvorsprung tr?gt nicht nur wesentlich zur Identifizierung der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber bei, sie k?nnen vielmehr auch wichtige Impulse, beispielsweise f?r die Optimierung bestimmter Prozesse, geben. Gleichzeitig wird das Werteempfinden f?r die Mitarbeiter sensibilisiert. Mehr Entscheidungsspielr?ume zeigen ihnen, dass nicht nur Umsatz und Unternehmensgewinn im Fokus der Gesch?ftsleitung stehen, sondern auch die Belegschaft ein wichtiger Teil des Unternehmens ist. Au?erdem werden so Eigeninitiative und Motivation der Mitarbeiter gest?rkt.
6. Mit Qualit?t punkten: Gute Leistung = gutes Unternehmen
Grunds?tzlich kann davon ausgegangen werden, dass ein Unternehmen, dessen Produkte und Leistungen, qualit?tsvoll sind, oft schon ein gutes Image hat. Bauunternehmen, die f?r ihre qualitativen Arbeiten, ordentliche Baustellen, wenig M?ngel und die Einhaltung von Terminen und Kosten bekannt sind, gelten als verl?sslicher Partner. Sie k?nnen damit werben und ihr gutes Image und damit ihre Unternehmensmarke am Markt viel einfacher platzieren. Allerdings ist wichtig, dass die Bauunternehmen dies auch kommunizieren. Mund-zu-Mund-Propaganda ist ein sehr glaubw?rdiger Weg, ?ber die guten Bauleistungen, die wenig M?ngel aufweisen und qualit?tsvoll sind, zu kommunizieren. Gleiches gilt, um das eigene Unternehmen als Arbeitgebermarke zu etablieren: Bauunternehmen, die aufgrund ihrer Arbeiten einen guten Ruf haben, f?llt es oft leichter, Fachkr?fte zu finden und Wunscharbeitgeber zu sein, als unbekannten, denn wer ein verl?sslicher Partner ist, ist sicherlich auch ein verl?sslicher Arbeitgeber.
7. Bekanntheit steigern durch Pressearbeit
?ber sich und die guten Dinge der Branche und des eigenen Unternehmens sprechen, tr?gt nicht nur zu einer gr??eren Bekanntheit bei, sondern hilft, das Image der gesamten Bau- branche und gleichzeitig des einzelnen Unternehmens zu verbessern. Dabei k?nnen alle erdenklichen Wege, von Mund- zu-Mund-Propaganda, Pressearbeit oder auch das Web 2.0 sinnvoll genutzt werden, solange die Unternehmen im posi- tiven Sinne im Gespr?ch bleiben.
Allerdings sollte bei ?ffentlichkeitswirksamen Ma?nahmen stets beachtet werden, authentisch zu sein. Insbesondere bei Aktivit?ten in den Sozialen Medien besteht f?r Unternehmen die Gefahr, dass sie bei zu lockeren Formulierungen schnell, gerade bei jungen Leuten, unglaubw?rdig erscheinen.