Die "Sieben Erfolgsfaktoren"

Die ?Sieben Erfolgsfaktoren?

F?r die Gestaltung von Innovationsprozessen lassen sich nach unserer Erfahrung und den Ergebnissen verschiedener Erhe?bungen sieben zentrale Faktoren identifizieren, die ?ber Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Sie werden in Abbildung 2 visu?alisiert.

Erfolgsfaktor 1: Klar definierte und kommunizierte Innovationsstrategie

Eine Innovationsstrategie beschreibt allgemein gesprochen die Summe der strategischen Entscheidungen, die ein Unter?nehmen in Bezug auf die Innovationsaktivit?ten getroffen hat. Mit der Formulierung der Innovationsstrategie werden die zu erreichenden Unternehmensziele und die Vorstellungen kom?muniziert, wie diese Ziele erreicht werden k?nnen. Das hei?t z. B. aus welchen alten und/oder neuen Gesch?ftsfeldern der Umsatz und das Umsatzwachstum generiert werden sollen, mit welchen neuen Produkten und/oder neuen Technologien, zu welchen Zeitpunkten etc. Dabei werden neben den Inno?vationszielen auch der Innovationsgrad und der Zeitpunkt des Markteintritts konkretisiert. Detaillierte Erl?uterungen zu den verschiedenen Arten von Innovationsstrategien finden Sie im Faktenblatt "Betriebliche Innovationsstrategien" (1/2012). Unternehmen mit einer klaren Innovationsstrategie verf?gen ?ber spezielle, an der Innovationsstrategie ausgerichtete In?novationsbudgets. Ein sehr wichtiger Aspekt neben der klaren Definition der Strategie ist, sie als Leitbild durch die gesamte Organisation allen Mitarbeitern bekanntzumachen und f?r deren Akzeptanz zu werben. Denn nur dann ist eine motivierte Umsetzung gew?hrleistet.

Erfolgsfaktor 2: Klare Organisation und Rollenverteilung

Unternehmen mit einer hohen Innovationsf?higkeit weisen eine klare organisatorische Verantwortlichkeit f?r das Thema Innovation auf. Bei Produktinnovationen ist die offene Kom?munikation zwischen den Bereichen Marketing & Vertrieb, Forschung & Entwicklung sowie den Verantwortlichen in der Produktion besonders wichtig. Hilfreich ist eine klare Defini?tion des Innovationsprozesses. Eine Hilfestellung zur Etab?lierung eines Innovationsprozesses in Ihrem Unternehmen finden Sie im Faktenblatt ?Ideen in neue Produkte umsetzen? (8/2009). Der Innovationsprozess erm?glicht Ihnen ein syste?matisches Vorgehen und Controlling Ihrer Innovationsaktivi?t?ten. Denn in einem solchen Prozess wird bereits zu Beginn eines Innovationsprojektes festgelegt, wer f?r welche Aufgaben verantwortlich ist und welche Kriterien entscheiden, ob das Projekt fortgesetzt oder abgebrochen wird.

Erfolgsfaktor 3: Gut organisiertes Ressourcenmanagement/Controlling

Das Ressourcenmanagement h?ngt eng mit der Innovations?strategie zusammen und bildet quasi die konkrete Umset?zung der vorgegebenen Strategierichtung. F?r eine erfolgrei?che Umsetzung der Innovationspl?ne ist es notwendig, ?ber alle Phasen der Innovationsprojekte hinweg einen ?berblick ?ber den aktuellen Stand zu haben und zu wissen, ob die Zwischenziele und Meilensteine erreicht wurden und welche Probleme zu l?sen sind. So ist gew?hrleistet, dass die knap?pen Ressourcen den wirklich erfolgversprechenden Projekten zukommen. Denn ein wesentlicher Grund f?r das Scheitern von Innovationsvorhaben liegt oft darin, dass zu viele Projekte gleichzeitig betrieben werden, aber keines konsequent fortge?f?hrt wird. H?ufig wird vers?umt, klare Priorit?ten zu setzen und Mitarbeiter entsprechend einzusetzen. Weitere Hinweise zur gezielten Steuerung von Innovationsprojekten mit einem angemessenen Controlling finden Sie im Faktenblatt ?Innova?tions?-Controlling? (9/2010).

Erfolgsfaktor 4: Koordinierte Markt?- und Kundenorientierung

Damit Ihre Innovation erfolgreich werden kann, muss sie einen zus?tzlichen Nutzen f?r Ihre Kunden haben. Daher empfiehlt es sich, schon zu Beginn die potenziellen Nutzer bzw. Ihre Kunden in die Planungen einzubinden und die Kunden?bed?rfnisse detailliert zu ermitteln, z. B. durch systematische Kundenbefragungen oder Instrumente der offenen Innovati?onsprozesse (Open Innovation). Einen Einblick in den Bereich Open Innovation bietet Ihnen das Faktenblatt "Open Innovati?on ? Kundenwissen f?r neue Projekte nutzen" (1/2010). Entscheidend ist aber auch der Zeitpunkt des Markteintritts. Denn die Einf?hrung einer Innovation kann zu einem be?stimmten Zeitpunkt misslingen, jedoch zu einem anderen Zeitpunkt oder in einer anderen Region durchaus sehr erfolg?reich sein. Ein Beispiel hierf?r ist die Mikrowelle. Ende der 1940er Jahre scheiterte die Markteinf?hrung des damals sehr gro?en und teuren Ger?tes namens "Radarrange". Erst in den 1960er Jahren, nicht mehr als neueste Errungenschaft der Radartechnologie vermarktet, sondern als kleiner praktischer K?chenhelfer, wurde die Mikrowelle erfolgreich. Auch die zu?nehmende Zahl an privaten Single?-Haushalten, die in fr?heren Zeiten nicht ?blich waren, trug dazu bei. In den USA, Deutschland oder Gro?britannien hat die Mikrowelle nach wie vor ei?nen gro?en Erfolg, w?hrend sie in Italien oder Frankreich mit Akzeptanzproblemen zu k?mpfen hat. Ein Erfolg oder Misser?folg h?ngt demnach nicht nur von der Zeit, sondern auch vom kulturellen Umfeld ab.

Erfolgsfaktor 5: Risikobereitschaft

Forschung und Entwicklung sind stets mit Risiko behaftet. Der Grad des Risikos h?ngt u. a. vom Neuheitsgrad der Innovation ab. So birgt ein vollkommen neues Produkt ein gr??eres Risiko als die Weiterentwicklung eines bereits existierenden, f?r den Kunden bekannten Erzeugnisses. Klar ist jedoch, dass ein sinn?volles Eingehen von Risiken erfolgreiche von weniger erfolgrei?chen Unternehmen unterscheidet. Wichtig ist daher, die Mit?arbeiter aktiv aufzufordern, Neues und Ungew?hnliches zu wagen und dies auch seitens der F?hrungskr?fte vorzuleben. Zwar werden einige Dinge weniger planbar, jedoch wird so ein fruchtbarer Boden f?r innovatives Verhalten geschaffen.

Erfolgsfaktor 6: Innovationskultur im Unternehmen

Eine innovationsf?rdernde Unternehmenskultur weist die Attribute "Zielstrebigkeit", "Unbeirrbarkeit" und "Fehler?toleranz" auf. Anregungen von Kunden und Mitarbeitern sind die wichtigsten Quellen f?r erfolgreiche Innovationen. Leider werden sie aber zu oft als ungerechtfertigte Kritik oder "Bedro?hung des Gewohnten" verstanden. Innovative Unternehmen wissen dagegen solche Vorschl?ge zu sch?tzen und nehmen sie als Chance wahr. Zum Teil werden sie sogar mit monet?ren Pr?mien oder offener Anerkennung durch F?hrungskr?fte ver?sehen. Auch das Teamklima innerhalb von Arbeitsgruppen hat einen Einfluss auf die Innovationsf?higkeit des Unternehmens, da es auf das innovative Verhalten Einzelner direkt einwirkt. Der F?hrungsstil ist ein wichtiger Aspekt in der Pr?gung des Innovationsklimas. Denn innovatives Verhalten ist meist mit hoher Unsicherheit verbunden und bedarf daher einer star?ken Risikobereitschaft der Mitarbeiter. Sie zu f?rdern ist eine wesentliche Aufgabe der F?hrungskr?fte. Gute F?hrungskr?fte geben den Mitarbeitern die n?tigen Freir?ume, gehen posi?tiv mit gescheiterten Projekten um und legen die Unterneh?menswerte fest. Der entschiedene Wille des Managements zur Innovation ist unabdingbar, um Kreativit?t und Ver?nde?rungsbereitschaft im Unternehmen strukturell zu verankern. Hinweise f?r eine gelungene Fehlerkultur finden Sie ?brigens im Faktenblatt "Fehlerkultur im Innovationsprozess" (6/2010).

Erfolgsfaktor 7: Gelebte Ziel-? und Erfolgsorientierung

Damit Mitarbeiter kontinuierlich auch gegen Widerst?nde f?r ihre Ideen eintreten, bedarf es einer hohen intrinsischen und extrinsischen Motivation. Hilfreich sind ausdr?cklich gesetzte Ziele, die erreicht werden sollen. Entgegen der allgemeinen Er?wartung erh?ht das Setzen von Kreativzielen die Leistung der Mitarbeitenden. Demnach bedarf es eines Mittelweges, der es erlaubt, Erwartungsdruck auszu?ben, gleichzeitig zu motivie?ren und Fehlertoleranz zu zeigen. Damit wird den Mitarbeitern das Gef?hl gegeben, dass ihre Ideen erw?nscht sind und ge? f?rdert werden, sie aber im Falle eines Scheiterns keine Angst vor negativen beruflichen oder sozialen Folgen haben m?ssen.