Das Konzept der ?Mitalternden Wohnung? ? Altersvorsorge auf S?chsisch

Eine Mieterbefragung des Verbandes der S?chsischen Wohnungsgenossenschaften VSWG (Sozialfragebogen VSWG 2009/2010) hat ergeben, dass das Durchschnittsalter der Bewohner der s?chsischen Wohnungsgenossenschaften bereits 55 Jahre betr?gt. Die Mitglieder sind im Durchschnitt noch ein bisschen ?lter, n?mlich 61 Jahre. Diese ver?nderte Bedarfssituation nahmen die s?chsischen Wohnungsgenossenschaften zum Anlass, das Konzept der mitalternden Wohnung zu entwickeln und beispielhaft umzusetzen. Altern wird im Rahmen dieses Konzepts f?r die Mieter durch geeignete Ma?nahmen f?r ein selbstbestimmtes Wohnen lebenswert gestaltet. Das Konzept erstreckt sich auf die Bereiche Gesundheit, Sicherheit, Komfort und Freizeit. Die Reduktion auf Gesundheitsaspekte wurde bewusst vermieden, denn Altern und Pflege sind nicht einfach gleich zu setzen.

Fundament der ?mitalternden Wohnung? ist ebenfalls die bauliche Komponente. Die Reduktion bzw. Vermeidung von Barrieren verbessert den Gebrauchswert der Wohnungen f?r junge und alte Mieter. In Abh?ngigkeit von den M?glichkeiten, welche die g?ngigen Bestandstypen der Mitgliedsunternehmen (Plattenbauten oder Siedlungsbau der 50er und 60er Jahre) bieten, werden Wohnungsgrundrisse so ver?ndert, dass mehr Bewegungsfreiheit f?r die Bewohner und etwaige Hilfsmittel (z.B. den Rollstuhl) geschaffen wird. Der Umbau der Wohnungs- und Zimmerzug?nge sowie die Badgestaltung erfolgt schwelllos, z.B. durch den Einbau bodengleicher Duschen und T?rverbreiterungen.

Weitere technisch-bauliche Ma?nahmen wie eine sinnvolle Farbgestaltung der R?ume, Sitzm?glichkeiten im Treppenhaus und in der Dusche, rutschhemmende Fu?bodenbel?ge, richtige ausgelegte Griffe und Handl?ufe, T?r?ffner, eine Gegensprechanlage und die umfassende Anbindung an Kommunikation erh?hen Komfort und Sicherheit der ?mitalternden Wohnungen?.

Mit Hilfe modernster kommunikationstechnisch unterst?tzter Dienstleistungen besteht die M?glichkeit, bei Bedarf altersbedingte Funktionseinschr?nkungen von Mietern in ihrem gewohnten Umfeld zu kompensieren. Zu diesem wurde in der ersten Musterwohnung das Assistenzsystem ViciOne (vgl. auch Kapitel 3, Smart Living und AAL) eingebaut. Dies ist unsichtbar in die Wohnung integriert, kann aber im Bedarfsfall steuernd und regelnd eingreifen. In Gefahrensituation w?rden z.B. definierte Signale an einen Pflegedienst gesendet. Eine leicht gestaltete Bedienoberfl?che sichert die hohe Akzeptanz der Technik. Doch solange dies nicht notwendig ist, erm?glicht die gleiche Technik die Kommunikation mit dem sozialen Umfeld und die Inanspruchnahme wohnbegleitender Dienstleistungen. (Vgl. z.B. VSWG AlterLeben ? Sicher & selbstbestimmt wohnen. Projektbrosch?re. http://www.vswgalterleben.de/images/dokumente/intern/imagebroschuere.pdf (Download: 15.12.2011)).

Inzwischen wird das Konzept in die Praxis ?berf?hrt, mehrere s?chsische Wohnungsgenossenschaften bieten ihren Mietern und Mietinteressenten die M?glichkeit, in einer Musterwohnung die mitalternde Wohnung in Augenschein zu nehmen.