2. Platz ? Architektur

Erste Absch?tzung der Abh?ngigkeiten von grauer Energie und Betriebsenergie in der Vorentwurfsphase als Grundlage einer integralen Geb?udeplanung

Preistr?gerin Michaela Eizenberger
eizenbergerm(at)yahoo.de
Hochschule TU M?nchen

Projekt
Die Arbeit von Michaela Eizenberger setzt sich mit der Fragestellung der ganzheitlichen geb?udebezogenen Optimierung der materialgebundenen Energie (graue Energie) und der f?r den Betrieb von Geb?uden erforderlichen Energie (Betriebsenergie) auseinander. F?r festgelegte Eingangsparameter werden die Abh?ngigkeiten zwischen grauer Energie und Betriebsenergie an einem Beispielgeb?ude untersucht. Die derzeit in der Planung ber?cksichtigte verbrauchsorientierte Betrachtung w?hrend der Nutzung des Geb?udes, wurde in der Arbeit auf den gesamten Lebenszyklus von Geb?uden ausgeweitet. Der Fokus lag dabei auf der Vorentwurfsphase, da hier grundlegende Entscheidungen getroffen werden, die signifikante Einfl?sse auf die Gesamtenergiebilanz von Geb?uden haben. In der Arbeit wurde eine Methodik entwickelt und prototypisch an einem Beispielgeb?ude umgesetzt, um neben der Betriebsenergie auch die graue Energie zu quantifizieren und diese anschlie?end miteinander zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen den erheblichen Mehrwert der grauen Energie im Vergleich zur Betriebsenergie auf.

Bewertung der Jury
Die Arbeit befasst sich mit einem nationalen und internationalen hochaktuellen gesellschaftsrelevantem Themenfeld ? der Einsparung von Energie im Bauwesen. Die Jury w?rdigt insbesondere, dass die Autorin nicht nur eine Methodik entwickelt hat, die die Entscheidungsfindung in der Vorentwurfsphase bei der Wahl von Materialen und der Ermittlung der grauen Energie unterst?tzt, sondern dass eine praxisnahe Implementierung mittels einfacher Softwarewerkzeuge umgesetzt wurde.

Die Preistr?gerin
Die Preistr?gerin bezeichnet sich selbst als einen sehr engagierten und enorm zielstrebigen Menschen. Ihre Zielstrebigkeit beschr?nkt sich nicht nur darauf, einmal die verantwortungsvolle Rolle eines selbst?ndigen Architekten im famili?ren B?ro zu ?bernehmen, sondern auch auf ihre Freizeit und Hobbys. Sie ist begeisterte Skifahrerin und Handballerin, sehr reisefreudig und an fremden Kulturen interessiert. Trotzdem bezeichnet sie sich als einen sehr heimatverbundenen Menschen, der sich im Kreis der Familie und Freunde am wohlsten f?hlt.

Sie pr?feriert Projekte, bei denen sie fachlich neue Wege beschreiten kann. Sie strebt stets nach Innovation und ist offen f?r neue Ideen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit, den sie auch in ihrer Masterthesis vertritt, ist die Nachhaltigkeit mit ihren vielen Facetten. Gerade im Berufsfeld des Architekten und auch des Bauleiters besteht ein Gro?teil der Schwierigkeiten darin, das vielschichtige, fach?bergreifende Wissen bei einer Projektl?sung auf einen Nenner zu bringen. Eben diese Art der Kompromissfindung und Vereinheitlichung erf?llt ihre Vorstellung von einem abwechslungsreichen Beruf. Den Preis im Wettbewerb ?Auf IT gebaut? sieht sie als Ansporn, auch weiter an ihren Kompetenzen zu arbeiten und ihre Suche nach neuen Ideen fortzusetzen.

Das Besondere am Projekt
Statistiken zeigen, dass der Energieverbrauch des Geb?udesektors f?r einen erheblichen Anteil des Gesamtenergieverbrauchs Deutschlands verantwortlich ist. Die f?r die Erstellung, Betrieb und R?ckbau von Geb?uden aufgewendete Energie ist folglich auch eine dominierende Umweltbelastung.

Die Problematik besteht jedoch darin, dass sich die Energieeinsparverordnung (EnEV) und die Debatten um die Energieeffizienz vor allem auf die ben?tigte Betriebsenergie w?hrend der Nutzungsphase fokussieren. Die graue Energie jedoch, die den materialgebundenen Energieaufwand f?r einen festgelegten Zeitraum beschreibt, wird bei dem Entwurfsprozess meist vernachl?ssigt und oft lediglich erst am Schluss aufbilanziert.

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass ein allgemeing?ltiges Tool erstellt wurde, welches analog zur Logik der bisher g?ngigen ENEV-Programmen funktioniert, aber um die Komponente der grauen Energie erweitert wurde. Diese Projektidee soll im Prinzip wie ein verwobenes Add-on fungieren, damit die Gesamtheit aller Energien ?ber den Lebenszyklus eines Geb?udes schon in der Vorentwurfsphase ber?cksichtigt werden kann.

Der 3. Platz ? Archtektur wurde nicht vergeben.