2. Platz ? Architektur ? nicht vergeben

Digitale Handskizzen Analyse: Stiftbasiertes Interface f?r Digital Decision Support

Preistr?ger: Dorian Zank
dorianzank@outlook.com
Hochschule Technische Universit?t M?nchen

Projekt

Trotz zunehmender Digitalisierung vieler Arbeitsprozesse, werden im architektonischen Entwurf immer noch haupts?chlich analoge Entwurfswerkzeuge, wie die Handskizze, verwendet. Ziel dieses Projektes war es, den vorhandenen Bruch zwischen analogen und digitalen Werkzeugen zu ?berbr?cken, um so die Potenziale des Rechners fr?hzeitig und sinnvoll in den Entwurf einzubinden. Hierf?r wurde ein Konzept f?r ein stiftbasiertes Werkzeug geschaffen, welches den Architekten in der fr?hen Entwurfsphase mit Analysen und Simulationen unterst?tzt, ihn aber nicht entm?ndigt. Als Grundlage f?r das Konzept wurde zun?chst die Nutzung der Handskizze als Entwurfswerkzeug untersucht. Ebenso wurde analysiert, wie Architekten im Kreativprozess aktuelle Analyse- und Simulationswerkzeuge nutzen, und vor allem, wo Defizite auftreten. Zudem wurden bereits vorhandene, themennahe L?sungen untersucht und eine Defizitanalyse erstellt. Aus den gesammelten Erkenntnissen konnte dann ein Konzept formuliert werden, welches die gew?nschten Anforderungen erf?llt. Ziel war es, dem Architekten unmittelbar objektive Daten zu seiner Planung zu liefern. Dazu werden direkt in der Handskizze unterst?tzende Daten, wie Tageslichtsimulationen oder Raumgr??en, visualisiert.

Das Konzept wurde prototypisch in Processing umgesetzt. Beispielhaft wurden, zus?tzlich zu verschiedenen Zeichenwerkzeugen, verschiedene Berechnungs-, Analyse- und Simulationsmethoden als Design Decision Support implementiert. Dazu geh?ren eine Tageslichtanalyse, eine Simulation von Fluchtwegen auf Basis von Wegfindungsalgorithmen sowie eine Visualisierung m?glicher Sichtlinien. Zudem lassen sich direkt auf Basis des Grundrisses Schnitte ableiten und weiterbearbeiten. Die Funktion des Prototyps wurde anhand einer Nutzerstudie evaluiert.

Bewertung der Jury

Dorian Zank von der Technischen Universit?t M?nchen entwickelte ein grafikbasiertes Werkzeug f?r die fr?hen Planungsphasen. Damit k?nnen dem Architekten unmittelbar zu seiner Planung unterst?tzende Daten, wie z. B. Tageslichtsimulationen oder Raumgr??en, visualisiert werden. Auf Basis von digitalen Handskizzen kann somit bereits eine Evaluierung des Geb?udeentwurfes erfolgen.

Die Jury lobte, dass Dorian Zank mit seinem innovativen Werkzeug die L?cke zwischen analogen und digitalen Methoden zielf?hrend schlie?t. Die praktische Anwendbarkeit wurde bereits mehrfach in der Ausbildung von Studierenden getestet und evaluiert.

Der Preistr?ger

Dorian Zank verbindet seine Liebe zur Architektur mit dem Interesse an moderner Technik, um innovative IT - Produkte f?r Architekten zu schaffen.

Erfahrungen im Bereich Software konnte er als UIDesigner f?r Building Management und geb?udebezogene IoT Software sammeln. Als European Data Systems Analyst konnte er zudem f?r eine Kalifornische Firma mit einem interkontinentalen Team zusammenarbeiten. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU M?nchen am Lehrstuhl f?r Architekturinformatik hat er erste Einblicke in Forschung und Lehre erhalten. Derzeit arbeitet er als BIM Manager f?r KSP J?rgen Engel Architekten in Frankfurt. Die Erfahrungen die er hier macht, helfen ihm, die vielen Anforderungen eines Architekten an seine digitalen Werkzeuge besser zu verstehen. Langfristig will er auf Basis dieser Erfahrungen und der Vorarbeit an der Uni sein digitales Werkzeug weiter entwickeln und als StartUp an den Markt bringen. Einen Ausgleich zur Arbeit findet er in der Musik, die er sowohl gerne h?rt, als auch am Klavier selber spielt.

Das Besondere am Projekt

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass der Architekt und der Entwurf im Mittelpunkt stehen. Das traditionelle Entwurfswerkzeug Handskizze erm?glicht einen schnellen und effektiven Kreativprozess. Erg?nzt man dieses um objektive Simulationen, k?nnen diese dem Planer helfen, etwaige Fehler zu identifizieren und bereits fr?h im Entwurf zu korrigieren.

Im Gegensatz zu aktuellen Simulationstools, die zur korrekten Funktion meist pr?zise 3D-Modelle ben?tigen, funktioniert das vorgestellte Projekt schon mit wenigen, ungenauen Strichen. So kann der Planer ungehindert entwerfen, anstatt sich auf komplexe und zeitintensive 3D-Modellierung zu konzentrieren.