Optionenverteidigung

Aufgrund welcher Fragen und Aspekte ?berzeugt eine Option (nicht) und welche Gegenma?nahmen kommen gegebenenfalls in Frage?

Das Tool dient der intensiven Auseinandersetzung mit einer oder mehreren m?glichen Zukunftsoptionen. Es schafft eine gr??ere Klarheit bei eventuellen Bedenken und erm?glicht einen Kontakt mit deren Tr?gern.

Schritt 1: Ordnen Sie zun?chst die im Raum stehenden Optionen den jeweiligen Unterst?tzern im Teilnehmerkreis zu. Lassen Sie unentschlossenen Teilnehmern die Zuordnung offen und achten Sie darauf, dass die entstehenden Gruppen, welche die unterschiedlichen Optionen unterst?tzen, vergleichbar gro? sind.

Schritt 2: Stellen Sie den Unterst?tzern die (Haus-)Aufgabe, sich auf die Verteidigung ihrer Option vorzubereiten und den Zweiflern ihre Kritikpunkte zusammenzustellen.

Schritt 3: Nach der Vorbereitung stellt jedes Team seine Option gegebenenfalls noch einmal kurz vor, die ?brigen Teilnehmer ?u?ern ihre Bedenken und Kritikpunkte einschlie?lich einer knappen Erl?uterung. Die entsprechenden Punkte werden festgehalten.

Schritt 4: Formulieren Sie nun alle genannten Kritikpunkte in Bedingungen um, nach dem Strickmuster: ?Diese Option kann ich nur unterst?tzen, wenn xy zutrifft/klar ist.? (etwa, dass der bestehende Kundenstamm auf die Features a und b wirklich verzichten kann, dass wir die zus?tzlichen Maschinen in unseren bestehenden Fl?chen tats?chlich unterbringen, dass wir einen verteidigungsf?higen Marktanteil von z erreichen k?nnen). Erfolgskritisch ist hier die richtige Flug- h?he zu halten. Es kommt an dieser Stelle weniger auf Vollst?ndigkeit und Detailgenauigkeit als vielmehr auf Pr?gnanz an. Ziel ist nicht die Vorbereitung einer Ma?nahmenliste, sondern die wesentlichen Bedenken und zentralen Risiken auf den Punkt zu bringen.

Schritt 5: Bringen Sie die Bedingungen in eine Reihenfolge, die f?r die Teilnehmer schl?ssig ist. In die Priorisierung flie?en die Wahrscheinlichkeit und Folgenschwere des Eintritts einer dieser Bedingungen und die Bedeutung f?r den Erfolg der Option ein.

Schritt 6: Sammeln Sie die zu kl?renden Fragen und verabreden Sie, wer sich bis wann um die Kl?rung welcher Frage k?mmert. Sind Fragen nicht einfach durch Einholen von Sachinformationen zu kl?ren, bieten sich Tests an, die zumindest Indizien f?r deren Beantwortung liefern (beispielsweise einfache Kundenbefragungen oder Testk?ufe bei Konkurrenten). Im Ergebnis ist das Risiko einsch?tzbarer geworden oder zumindest als potenzielles Risiko markiert, was es im n?chsten Schritt deutlich erleichtert, Optionen gegeneinander abzuw?gen.

Hinweise und Erfahrungswerte

Der gesamte Prozess l?uft auf eine Entscheidung f?r eine bestimmte w?nschenswerte Zukunft hinaus. Kein Verfahren ist in der Lage, die Entscheidung zwischen gleichwertigen Alternativen gewisserma?en auszurechnen, allerdings ist es meist sinnvoll, die ausgearbeiteten Optionen deutlicher werden zu lassen. Daf?r und besonders f?r den Fall, dass stillschweigender Widerstand gegen?ber einer oder mehreren Optionen nach der Entscheidung erwartet wird, k?nnen Sie f?r Klarheit und Transparenz sorgen. Die mitunter begr?ndeten und hilfreichen Bedenken einzelner Teilnehmer werden so produktiv in den Prozess einbezogen.

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In Anlehnung an: Alan G. Lafley et al. ?Die Kunst der Strategieplanung?, Harvard Business Manager Spezial, 2017