Kernkompetenzenanalyse

Auf welchen Kernkompetenzen beruht Ihre Wettbewerbsf?higkeit?

Mithilfe der Kernkompetenzanalyse l?sst sich zum einen herausarbeiten, auf welchen St?rken Sie aufbauen k?nnen, um Neuland zu betreten. Zum anderen sensibilisiert die Betrachtung auch daf?r, was es zu sch?tzen gilt, wenn neue Wege eingeschlagen werden. Kernkompetenzen gehen dabei deutlich ?ber einzelne St?rken hinaus. Wir betrachten sie immer als B?ndel von F?higkeiten, das Quelle eines Wettbewerbsvorteils ist und einen signifikanten Beitrag zum Kundennutzen leistet. Es ist von Wettbewerbern nicht leicht durch Nachahmung zu erwerben und eignet sich f?r unterschiedliche Anwendungen (vgl. Hamel/ Prahalad, Kotler/Bliemel).

Auf folgenden (Kern-)Kompetenzen beruht der Unternehmenserfolg:

Die Kernkompetenz der xy GmbH besteht in der F?higkeit, aufbauend auf einem hohen Know-how in den bisher bearbeiteten Bereichen durch eine gute ?bersicht und hervorragende interne Kommunikationsstrukturen sicherzustellen, dass Standards individuell und situationsspezifisch ausgereizt und angepasst werden ?

Schritt 1: Erstellen Sie eine einfache Matrix, auf deren Vertikalen die wichtigsten kaufentscheidenden Faktoren abgetragen werden. Haben Sie das Tool Kundennutzen-Portfolio (S. 82) bereits angewendet, k?nnen sie die dort identifizierten kaufentscheidenden Faktoren direkt ?bertragen. In diesem Fall ist es sinnvoll, sie nach ihrem Gewicht von oben nach unten anzuordnen. Neben den kaufentscheidenden Faktoren k?nnen Sie hier auch zus?tzlich den Preis aufnehmen. Auf der Horizontalen tragen Sie wahlweise entweder die bestehenden Funktionsbereiche und Schl?sselpositionen oder (gerade bei kleineren Unternehmen ohne ausgepr?gte Abteilungsstruktur) den Auftragsabwicklungsprozess ab.

Schritt 2: Fragen Sie im Folgenden f?r jede Zeile, welche Kompetenzen in den jeweiligen Bereichen oder Prozessen die Leistungserstellung erm?glichen. Ergebnis ist eine ?bersicht an (relevanten) Basiskompetenzen des Unternehmens.

Schritt 3: Falls bislang nicht geschehen, verorten Sie nun bestehende Schl?sselpositionen, also solche mit erheblicher wettbewerbsrelevanter Bedeutung, und kennzeichnen Sie diese.

Schritt 4: Der folgende Schritt ist sowohl der anspruchsvollste als auch der kreativste: Bewerten Sie gemeinsam das Gesamtbild und arbeiten Sie in einer Diskussion heraus, welche Basiskompetenzen zusammengeh?ren und in ihrer Gesamtheit einen schwer imitierbaren Wettbewerbsfaktor darstellen, der aus Kundensicht eine Alleinstellung erm?glicht. Prominentes Beispiel ist etwa die Plattformtechnologie bestimmter Automobilhersteller, mitunter finden sich hier aber auch eher unscheinbar anmutende Aspekte, wie das reibungsarme, schnittstellen?bergreifende Arbeiten von Vertrieb, Produktion und Arbeitsvorbereitung.

Schritt 5: Fassen Sie das Ergebnis nochmals zusammen und halten Sie es schriftlich in einem m?glichst kurzen und pr?gnanten Text fest, der als Selbstbeschreibung f?r den F?hrungskreis und die Mitarbeiter leichter nutzbar ist.

Hinweise und Erfahrungswerte

Nach der Bestandsaufnahme hinsichtlich Gesch?ftsmodell und Kundennutzen bietet sich h?ufig eine Betrachtung der internen Prozesse an. Die Idee dahinter ist, dass die Weiterentwicklung des Gesch?ftsmodells nur auf einem Bein stehen w?rde, ginge man ausschlie?lich von der Marktseite aus. Weiterentwicklungen k?nnen durchaus eher intern getrieben sein. Insbesondere bei erheblichen Anpassungen des Gesch?ftsmodells ist diese Betrachtung meist aufschlussreich.

Kernkompetenzen k?nnen unscheinbar sein und auch vollkommen fehlen. Letzteres ist allerdings ausgesprochen selten der Fall und kommt vor allem dort vor, wo prinzipiell einfache Leistungen in einem konkurrenzarmen Umfeld angeboten werden. So k?nnen sich Friseure in einem zahlungskr?ftigen, gro?st?dtischen Umfeld ohne Alleinstellung und korrespondierende Kernkompetenzen sehr viel schwerer halten, als dort, wo weit und breit keine Konkurrenz droht.

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In Anlehnung an: Hoffmann/Krauer/Zipperle ?Kernkompetenz und Wettbewerbsvorteil ? ein Handlungsleitfaden f?r mittelst?ndische Unternehmen?, 2017