RKW: Lieber Herr Urbanek, im Zusammenhang mit openHandwerk f?llt immer wieder der Begriff ?Plattform? ? Wie ist der hier zu verstehen? 

Martin Urbanek: Wir verstehen den Begriff sehr weit und haben entgegen der klassischen Marktplatz-Ans?tze eher die Idee, den Anwenderinnen und Anwendern durch digitale Mittel das Leben und ein Zusammenarbeiten so einfach wie m?glich zu machen. Dazu verkn?pfen wir verschiedene Welten und optimieren die Workflows der einzelnen Akteure, die dann ?ber Schnittstellen viel effizienter miteinander arbeiten k?nnen ? das ist unsere Plattform-Vision f?r die Handwerksbranche. 

F?r die einzelnen Handwerksbetriebe, Bauunternehmen oder Servicegesellschaften kann openHandwerk die gesamten Arbeitsprozesse ohne Medienbr?che in einer L?sung abdecken, also Prozesse wie Auftragsverwaltung und Projektplanung, Ressourcenmanagement, Baustellendokumentation und -kommunikation, M?ngel- und Aufgabenmanagement oder das Rechnungswesen. Das ist f?r viele Betriebe schon ein dickes Brett: die Zusammenarbeit zwischen B?ro und Baustelle oder Instandhaltung kann sich deutlich verbessern, ganz zu schweigen von der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Unternehmen.

Wie offen ist Ihr System? Integrieren Sie auch andere L?sungen in die Plattform? 

Ja, das tun wir vor allem in Spezialbereichen, die Andere besser abdecken k?nnen als wir, beispielsweise die Buchhaltung oder Lagerverwaltung. Da arbeiten wir mit starken Partnern zusammen. Entscheidend ist dabei immer, ob durch die Kooperation ein deutlicher Mehrwert f?r unsere Anwenderinnen und Anwender entsteht. So bietet openHandwerk ?ber seinen API-Marketplace offene Schnittstellen zur Integration von spannenden Drittanbietern wie Apps, Microservices, Herstellern oder H?ndlern. Diese Offenheit und Flexibilit?t sowie unsere cloud- und webbasierten Zug?nge unterscheiden uns von vielen traditionellen Anbietern.

Sie sind 2017 mit der Plattform gestartet ? wie entwickelt sie sich?

Stetig und organisch. Im Bereich der Digitalisierung befinden wir uns in der Handwerks- und Baubranche erst am Anfang. Aber viele Betriebe stehen an dem Punkt, an dem wir als urspr?nglicher Handwerksbetrieb ja auch mal standen: zu viele Auftr?ge bei zu wenig Fachkr?ften. Immer mehr teilen deshalb unseren Blick auf ihre Prozesse und wollen sie mithilfe der Digitalisierung effizienter gestalten und ohne Datenbr?che umzusetzen. Und das ist ja die Basis f?r alles Weitere: ohne digitale Prozesse bringen vorgeschaltete Plattformen, Webseiten oder Leadkan?le keinen Mehrwert. Auch Internet of Things oder Smart Living sind als neue und sehr lukrative Gesch?ftsfelder nur dann wirklich m?glich, wenn sie z.B. die Signale empfangen und auswerten k?nnen. Solche Trends haben wir nat?rlich im Blick und integrieren sukzessive entsprechende Funktionen und Schnittstellen.

Wir merken auch, dass die Betriebe, die sich bei uns melden, immer gr??er werden und es kommen auch immer mehr branchenfremde, vor allem Dienstleistungsunternehmen auf uns zu, die gern ihre Arbeit konsequent in Prozessen organisieren wollen. Lieferanten, H?ndler oder Versicherer etc. sind nat?rlich auch spannende Zielgruppen, deren Daten f?r unsere Kundinnen und Kunden wichtiger werden und einen Mehrwert bieten k?nnen.

Was denken Sie, wie sieht Ihr Gesch?ftsmodell in zehn Jahren aus?

Gute Frage, wir glauben, die Plattform wird eines Tages verschiedenste Teilnehmende haben und damit auch ein Marktplatz sein k?nnen, wo sich z.B. Hausverwaltungen und Malerbetriebe mit Nachfrage und Angebot treffen. Aber wir gehen hier den organischen Weg des Wachstums auf beiden Seiten des Marktes, beide brauchen ja auch eine kritische Masse zum Zeitpunkt X. F?r die Qualit?t sorgt dabei unsere L?sung und die durch sie gewonnene Transparenz. Das passt auch gut zu der Mentalit?t der Branche ? bodenst?ndig, mit viel vertrauens- und erfahrungsbasierter Steuerung.

Dieser Weg hat vielleicht nicht den Wow-Effekt, den manch andere Plattform mit viel Marketingbegleitung auf den ersten Blick hatte, aber er f?hlt sich gesund an, weil wir sukzessive Mehrwerte ? unser Fundament ? aufbauen und damit sp?ter wirklich punkten k?nnen.

Lieber Herr Urbanek, vielen Dank f?r das Gespr?ch und viel Erfolg f?r die weitere Entwicklung Ihrer Plattform! Wir bleiben dran.

Martin Urbanek ist Gesch?ftsf?hrer und Gr?nder der openHandwerk GmbH, die mit openHandwerk eine vielfach pr?mierte ?Software as a Service?-L?sung zur Digitalisierung von Arbeitsprozessen vertreibt. Kontakt: m.urbanek(at)openhandwerk.de  

?ber die Autor:innen:
Kathrin Gro?heim ist Referentin im RKW Kompetenzzentrum und unterst?tzt dort seit ?ber zehn Jahren vor allem Innovations- und Strategieprozesse kleiner und mittlerer Unternehmen. Sie ist au?erdem erfahrene Business Coachin (DBVC) und arbeitet mit F?hrungskr?ften an ihren professionellen und pers?nlichen Spielr?umen. Kontakt: k.grossheim(at)rkw.de

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Kathrin Gro?heim Digitalisierung & Innovation / Referentin

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Kathrin Gro?heim

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