Wir k?nnen heute einigerma?en verl?sslich vorhersehen, welches fachliche Wissen und welche Qualifikationen k?nftig ben?tigt werden. Die Studie des McKinsey Global Institute von 2018, "Automation and the future of the workforce", gibt exemplarisch einen Einblick. Ferner zeigt die Studie auf, dass soziale und emotionale Kompetenzen noch mehr an Bedeutung gewinnen. Im RKW sind wir ebenso davon ?berzeugt, dass Menschen ? k?nftig noch mehr als heute ? neben den erforderlichen fachlichen Qualifikationen auch sogenannte Metakompetenzen ben?tigen werden. Metakompetenzen werden auch als Schl?sselkompetenzen bezeichnet und bef?higen uns, Probleme zu l?sen, verschiedene Blickwinkel einzunehmen, Neues zu integrieren und Erfolge sowohl eigenverantwortlich als auch im Team zu realisieren.

Die Zeichen stehen auf Wandel

Wir schreiben den Schl?sselkompetenzen eine wachsende Bedeutung zu, da wir fest davon ausgehen, dass bereits in den n?chsten f?nf bis zehn Jahren enorme Umbr?che auf uns zukommen ? getrieben vor allem durch den technologischen Fortschritt, aber auch durch die Folgen der Pandemieeind?mmung, der gr?nen Wende und weiterer Megatrends. Die Zeichen stehen in den n?chsten Jahren daher auf Wandel und wie immer bietet dies nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Die kommenden Jahre werden so, von vielen positiven Erneuerungen, aber auch von Unsicherheit, Suchprozessen und gro?em Ver?nderungsdruck gepr?gt sein. Deshalb richtet sich unser Ansatz zu den Kompetenzen der Zukunft vor allem auf die Schl?sselkompetenzen, die Menschen in Organisationen dabei unterst?tzen, diesen Umw?lzungen gewachsen zu sein.

Denn bereits heute ist sichtbar, dass...

...der Druck, Ver?nderungen und Innovationen hervorzubringen, dem Streben von Personen und Organisationen nach Stabilit?t entgegensteht und so zu Umsetzungsschwierigkeiten f?hrt.

...die st?ndig zunehmende Komplexit?t die Suche nach Orientierung und Planungssicherheit sowie das praktische Handeln erschwert.

...die zunehmenden Ver?nderungen in der Unternehmensumwelt und die immer schneller wachsende Vermehrung an Wissen und technologischen M?glichkeiten es zunehmend anspruchsvoller machen, relevante Chancen und Risiken zu identifizieren und einzuordnen.

...Entscheidungen zunehmend als (?ber)komplex erlebt werden.

...immer h?ufiger Probleme gel?st werden m?ssen, die sich nicht mehr allein durch mehr Fachwissen, die Nutzung vergangener Erfolgsrezepte oder einfacher Tools l?sen lassen.

...erfolgreiche Zusammenarbeit und Kreativit?t immer wichtiger werden.

Die f?nf Kompetenzen der Zukunft

Wie k?nnen Menschen mit diesen und anderen Dynamiken umgehen und dabei die Anforderungen der anstehenden Transformationsprozesse bew?ltigen? Neben der Recherche verschiedener Studien und der Fachliteratur haben wir unsere eigenen Erfahrungen aus zahlreichen Coachings, Workshops und Betriebsprojekten ausgewertet und diese mit Expertinnen und Experten aus der Praxis diskutiert. Das Ergebnis sind f?nf Kompetenzen der Zukunft sowie eine Basiskompetenz, von denen wir ?berzeugt sind, dass sie Menschen in Organisationen unterst?tzen, bekannte und unbekannte Herausforderungen zu bew?ltigen:

Surf- oder Emotionskompetenz

Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber Du kannst lernen zu surfen. Jon Kabat-Zinn

F?r unsere Resilienz und Selbstf?hrung ist es wichtig, einen fruchtbringenden Umgang mit unangenehmen Gef?hlen wie Angst, Unsicherheit oder auch ?rger und Ohnmacht zu finden. Diese sind in einer unsicheren und sich stetig wandelnden Welt unvermeidbar. Statt uns von unseren unliebsamen Gef?hlen und Eindr?cken ?berw?ltigen zu lassen, k?nnen wir lernen, mit diesen produktiv umzugehen. Bildlich gesprochen k?nnen wir lernen, uns von Eindr?cken und Gef?hlen ? ?hnlich zu einer Welle ? nicht mehr voll erfassen und runterziehen zu lassen, sondern auf ihnen zu "surfen": Wir nehmen die Gef?hle bewusst wahr, ohne diese ? und das ist der Schl?ssel ? abwehren zu m?ssen. Dadurch kann die vereinnahmende Kraft negativer Gef?hle und Eindr?cke abgeschw?cht werden und wir gelangen schneller in unser volles Handlungsspektrum zur?ck.

Kontakt- und Beziehungskompetenz

In den Beziehungen zwischen Menschen gibt es so wenig einen Stillstand wie im Leben des Einzelnen. Arthur Schnitzler

F?r erfolgreiche Zusammenarbeit und eine Kultur, die Ver?nderungen gegen?ber offen gesonnen ist, braucht es echte Begegnung zwischen den Menschen. Wenn wir von einem trennenden oder distanzierten Blick auf  "die da" zu einer aufeinander bezogenen und verbundenen "Wir-gemeinsam"-Haltung wechseln, k?nnen wir tragf?hige und belastbare Beziehungen entwickeln. Diese f?rdern die Freisetzung menschlicher Potenziale, die Ver?nderungsbereitschaft und einen Teamspirit, welcher auch in schwierigen Zeiten Bestand hat. All dies steigt in seiner Bedeutung, wenn Hierarchien reduziert und mehr Verantwortung auf Mitarbeitende und Teams ?bertragen werden.

Komplexit?tskompetenz

Entscheide lieber ungef?hr richtig, als genau falsch. Johann Wolfgang von Goethe

Wir werden immer ?fter mit steigender Komplexit?t konfrontiert. Hohe Komplexit?t entzieht sich jedoch der Planbarkeit sowie dem Kausalit?tsprinzip nach Ursache und Wirkung, weshalb Agieren auf Basis von Expertise und bew?hrten L?sungen nicht immer zum Ziel f?hrt. Es ist daher wichtig zu erkennen, wann Probleme durch mehr Fachwissen gel?st werden k?nnen und wann dies nicht der Fall ist. Trifft Letzteres zu, ist die Bereitschaft, Verantwortung an Teams abzugeben und viele weitere Perspektiven in den L?sungsprozess hinzuzuziehen, hilfreich. Ebenso hilfreich ist es, unsere Haltung vom "Ich wei?, wie es geht!" hin zu einem "Ich wei? nicht, wie es geht!" zu ?ffnen. Gerade die Offenheit gegen?ber dem "Nichtwissen" ist eine Voraussetzung, sich auf Neues einzulassen und vom Modus des langfristigen Planens und Wissens hin zum Modus des neugierigen Ausprobierens zu gelangen.

Paradoxiekompetenz

Nichts ist ohne sein Gegenteil wahr. Martin Walser

Paradoxien geh?ren zu einer modernen Arbeitswelt dazu und sowohl Organisationen als auch wir als Menschen betrachten sie noch meist als Dualit?t, die eine "Entweder-oder"-Entscheidung braucht. Im betrieblichen Alltag kann das zum Beispiel "Spezifizieren vs. Diversifizieren" oder "Innovieren vs. Erhalten" sein. Die Natur von Paradoxien ist es jedoch, dass wir sie nicht durch eine einmalige Entscheidung aufl?sen k?nnen, vielmehr brauchen wir die F?higkeit, Paradoxien als solche zu erkennen und ad?quat zu bearbeiten: Eine abw?gende Haltung, die "sowohl als auch", "beides", "keins von beiden" oder "etwas ganz anderes" ber?cksichtigt statt nur "entweder ... oder", hilft uns, Gegens?tze zu erkennen. Wir erhalten dadurch eine gr??ere Flexibilit?t im Umgang mit paradoxen Situationen, erkennen die Konsequenzen unserer Entscheidung klarer und k?nnen diese in die L?sungsfindung bewusst integrieren.

Generative Kompetenz

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Franz Kafka

Potenziale innerhalb und au?erhalb des Unternehmens zu erkennen und zu heben, wird vermehrt von Bedeutung sein: Sei es, um auftretende Chancen zu nutzen, ausgetretene Pfade zu verlassen, dringend ben?tigte Innovationen zu erm?glichen, die Identit?t des Unternehmens zu ?ndern oder die internen Arbeits-weisen und Strukturen anzupassen. Innovationen lassen sich jedoch nur eingeschr?nkt nach festen Zielvorgaben planen und brauchen ein gewisses Ma? an nicht zielgerichtetem "Entstehenlassen". Aber auch geplante Innovationen profitieren davon, dass verschiedene Perspektiven genutzt, die Sorge vor Fehlern reduziert und mit kleineren Prototypen der Kontakt zur Zielgruppe gesucht wird.

Achtsamkeit als Basiskompetenz

Innehalten ? Betrachten
Empfinden ? Besinnen
Anders weitermachen               Otto P?tter

All diese Kompetenzen bedingen eine gewisse Selbstreflexionsf?higkeit, die wir in unserer Arbeit als Basiskompetenz der Achtsamkeit beschreiben: Intuition, die Eigenwahrnehmung, Gef?hle (angenehme und unangenehme) und auch unser K?rperempfinden sind wertvolle Verb?ndete f?r unseren Verstand und unsere Tools ? gerade dann, wenn sich Herausforderungen nicht allein durch unseren Verstand l?sen lassen. Gro?e Konzerne wie SAP oder BMW haben dies erkannt und entsprechende Schulungsangebote geh?ren bereits heute zum Standard. In unserem Projekt Smart? erarbeiten wir aktuell ein Modell, das f?r kleine und mittelst?ndische Unternehmen und deren Mitarbeitende gemacht ist und diese dabei unterst?tzt zu erkennen, welche Kompetenzerweiterungen sinnvoll sind und wie diese gef?rdert werden k?nnen.

Ein wesentlicher Aspekt der Achtsamkeit ist, dass wir unsere gewohnten Schemata von Reiz und Reaktion beobachten lernen. Das versetzt uns in die Lage, jedes Mal neu die Frage zu stellen, ob die gewohnte Reaktion wirklich die passende zur L?sung der Aufgabe ist. Dadurch k?nnen wir mehr Freiheit und Flexibilit?t in unserem Handeln erlangen ? beides wird f?r den Umgang mit den k?nftigen Herausforderungen wichtig sein. Beispielsweise gilt dies f?r den Umgang mit gro?em Druck, Konflikten mit "schwierigen" Menschen oder unsicheren Situationen. Achtsamkeit ist auch eine Voraussetzung f?r das Erkennen paradoxer Fragestellungen oder komplexer Aufgaben, die eine andere Herangehensweise erfordern. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die eigene Wirkung und Handlungsf?higkeit als Mensch in einem anspruchsvollen Umfeld.

Fazit

Was uns wichtig ist: Es muss keine Meisterschaft mit den beschriebenen Kompetenzen angestrebt werden. Unsere Erfahrung zeigt, dass zum einen nicht alle Kompetenzen f?r jede oder jeden gleicherma?en wichtig sind und zum anderen bereits kleine ?nderungen, Inspirationen oder ein Haltungswechsel ihre Wirkung im Arbeitsalltag entfalten und so den unternehmerischen und pers?nlichen Erfolg unterst?tzen.

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