Der RG-Bau liegen erste Ergebnisse zur Befragung ?Digitalisierung und Besch?ftigung in der Bauwirtschaft ? Qualifikationsanforderungen und Kompetenzen f?r eine digitale Bauarbeitswelt? vor. Befragt wurden Experten aus kleinen und mittelst?ndischen (KMU) von bauausf?hrenden Unternehmen sowie Experten aus der Aus- und Weiterbildungslandschaft und Sozialpartner.
Was will die Studie?
Untersuchungsgegenstand waren der Stand der Digitalisierung bei kleinen und mittleren bauausf?hrenden Unternehmen (KMU). Gefragt wurde nach den strategischen Ziele, die KMU mit der Einf?hrung von Building Information Modeling (BIM) verfolgen, aber auch nach den organisatorischen Auswirkungen sowie den Ver?nderungen der Zusammenarbeit, welche die Digitalisierung und die Arbeitsmethode BIM mit sich bringen. Der Fokus der Befragung lag auf dem Wandel in den Berufsfeldern, der erforderlichen Kompetenzentwicklung sowie in der Ermittlung des Bedarfs f?r die inner- und ?berbetriebliche Aus- und Weiterbildung.
Welches sind die zentralen (Zwischen-)Ergebnisse?
Strategische Ziele
Die strategischen Ziele, die die bauausf?hrenden KMU mit der Einf?hrung von BIM verfolgen, sind im Wesentlichen Effizienzsteigerung, Verbesserungen der Planungsqualit?t sowie Datendurchg?ngigkeit.
Organisatorische Auswirkungen
Die gr??ten organisatorischen Auswirkungen hat die Digitalisierung beziehungsweise BIM in den bauausf?hrenden Unternehmen auf die Arbeitsvorbereitung, auf die Planung und auf die Datendurchg?ngigkeit. F?r die Mehrzahl der befragten KMU ergibt sich diesbez?glich jedoch kein einheitliches Bild ? die Auswirkungen auf die Bauorganisation sch?tzen sie eher als unternehmensspezifisch und sehr heterogen ein.
Ver?nderungen der Zusammenarbeit
In Bezug auf Ver?nderungen der Zusammenarbeit, die die Digitalisierung und das Arbeiten mit der Methode BIM mit sich bringen, rechnen die bauausf?hrenden KMU mit mehr Transparenz sowie mit intensiveren und beschleunigten Kooperationsformen. Grunds?tzlich ? so ihre Vermutung ? h?ngt dies von den Projektpartnern und von dem jeweiligen Digitalisierungstand des bauausf?hrenden Unternehmens ab.
Wandel in den Berufsfeldern und -bildern
Die Mehrzahl der befragten Unternehmensvertreter (80%) meint, dass mit der Einf?hrung von BIM neue Kompetenzen in bestehende Berufsfeldern zu integrieren sind. Ihrer Meinung nach ben?tigen alle (handwerklichen) Berufsfelder einen Kompetenzzuwachs, beispielsweise IT-Kompetenzen, Digitale Grundkenntnisse, F?higkeiten im digitalen Arbeiten und Prozessdenken. Erg?nzend fordern die Experten aus den Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sowie die Sozialpartner den Erwerb Gewerke-?bergreifenden Denkens und von Modellierungs-Know-how, aber auch grundlegende Schl?sselkompetenzen, wie Kommunikationsf?higkeit und Aufgeschlossenheit.
Lediglich 20% bauausf?hrenden Unternehmensvertreter vertritt die Ansicht, dass sogar neue Berufsfelder geschaffen werden m?ssen ? vor allem im Bereich des Managements und der Koordination von BIM-Projekten (BIM-Manager, BIM-Koordinator).
Kompetenzentwicklung
Beide ? sowohl die Experten aus den KMU als auch die aus der Gruppe der Multiplikatoren ? vertreten die Meinung, dass beim Erwerb von Kompetenzen im Zuge der Digitalisierung und bei der Einf?hrung der Arbeitsmethode BIM vor allem die IT-Affinit?t, aber auch Kompetenzen im Umgang mit technischen Ger?ten verst?rkt in den Vordergrund r?cken. Hiervon sind nach ihrer Ansicht alle Besch?ftigtengruppen betroffen.
Qualifizierungsbedarf im Rahmen der inner- und ?berbetrieblichen Aus- und Weiterbildung
Den erforderlichen Qualifizierungsbedarf f?r die Besch?ftigten sch?tzen die Befragten unterschiedlich ein: Bei den Unternehmensvertretern zeigt sich ein sehr heterogenes Bild. Ihr Meinungsspektrum reicht von ?keinem Qualifizierungsbedarf? bis hin zu ?sehr hohen Qualifizierungsbedarf?. Bei den Experten aus den Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sowie bei den befragten Sozialpartnern entsteht hingegen eher ein einheitliches Bild: Sie rechnen mit einem hohen Qualifizierungsbedarf (zum Beispiel in Bezug auf den Umgang mit digitalen Werkzeugen und Softwareschulungen).
Die Vorbereitung der Besch?ftigten auf die Einf?hrung und den Umgang mit der Arbeitsmethode BIM sollte nach Ansicht der befragten KMU insbesondere durch betriebsinterne Schulungen erfolgen, da die externen Aus- und Weiterbildungsangebote bisher weniger auf die spezifischen Unternehmensbedarfe zugeschnitten sind.
Externer Unterst?tzungsbedarf
Besonderen Unterst?tzungsbedarf melden die befragten KMU in Bezug auf die Standardisierung und Rationalisierung der Arbeitsmethode BIM an. Diese sollten von ?bergeordneter Stelle angeboten werden (zum Beispiel DIN-Normen). Daneben w?nschen sie die Bereitstellung von entsprechenden Referenzmodellen und speziellen Angeboten f?r KMU. Kritisch gesehen wird, dass die Kammern und Verb?nde bisher keine Schl?sselposition einnehmen, um das Thema Digitalisierung und speziell die BIM-Methode nachhaltig in KMU der Bauwirtschaft zu verankern und in die berufliche und akademische Ausbildung einzubinden.
Von der Politik erwarten die Unternehmer eine st?rkere Lancierung des Themas Digitalisierung und BIM, ohne Vorgabe von Standards, sowie die Unterst?tzung durch F?rderprogramme. Die Experten der Multiplikatoren-Ebene w?nschen eine zielgerichtete finanzielle Unterst?tzung, die bundesweit organisiert werden sollte.
Soweit in aller K?rze?
Weitere Details der Studie k?nnen Sie in unserer Fachveranstaltung ?Digitale Bauarbeitswelt - Wandel der Besch?ftigung im Zuge der Digitalisierung? am 16. Januar 2019 auf der BAU 2019 in M?nchen erfahren. Melden Sie sich jetzt unter www.rkw.link/bauarbeitswelt an!