Materialflusskostenrechnung mit der ISO 14051

In unserer kleinen Serie zum Jahresende greifen wir nochmals das Thema Rohstoff- und Materialeffizienz auf. Denn wer den Einsatz von Rohstoffen und Material reduziert, der senkt auch seinen Aufwand an anderer, oft nicht mitgedachter Stelle. Sinnvolle Entscheidungen ?ber Ma?nahmen der Ressourceneffizienz setzen aber eine systematische Analyse voraus. Nur dann sind die zu realisierenden Einsparpotenziale und die zu erwartenden Amortisationszeiten gut absch?tzbar.

Aber von vorne:

Die Rohstoffe, das Material und die Zulieferprodukte machen prozentual den gr??ten Anteil der Produktionskosten in den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes aus. Seit vielen Jahren wird er in den einschl?gigen Statistiken des statistischen Bundesamtes mit einem Wert von rund 45 Prozent der Gesamtkosten angegeben. Die Bedeutung zeigt der Vergleich: Die Personalausgaben liegen durchschnittlich bei weniger als der H?lfte davon, die ?ffentlich viel st?rker adressierten Kosten f?r Energie aller Art lediglich bei circa zwei Prozent.

Die Rohstoff- und Materialproduktivit?t zu steigern, verspricht deshalb gro?e Einsparungen. Ma?nahmen k?nnen allerdings mit relativ hohen Investitionen verbunden sein. Das zeigt das Praxisbeispiel der DekoDesign GmbH, ?ber die wir an dieser Stelle berichten. Es gibt aber auch eine Vielzahl wenig aufwendiger Ma?nahmen, die sich schnell amortisieren. Schnell hei?t hier maximal innerhalb von zwei Jahren. H?ufig wird der Aufwand f?r Ma?nahmen zur Erh?hung der Ressourceneffizienz sogar ?bersch?tzt und der Nutzen und der Gewinn systematisch unterbewertet. Viele sinnvolle Ver?nderungen bleiben so unentdeckt und erfolgen zum Nachteil der Unternehmen nicht.

Die wahren Kosten der Materialverschwendung 

Denn werden zum Beispiel die von Produktionsresten verursachten Kosten bewertet, fallen zun?chst deren Entsorgungskosten und gegebenenfalls noch deren Materialwert ins Auge. Unn?tig verbrauchte Materialien oder verzichtbare Hilfsstoffe verursachen dar?ber hinaus aber auch an vielen anderen Stellen Mehrkosten. Sie m?ssen transportiert und gelagert werden und f?hren folglich zu h?heren Personal- und Energiekosten. Im Einzelfall k?nnen die Optimierungen zudem die Anlagenproduktivit?t erh?hen oder machen bestimmte Maschinen oder Investitionen obsolet. Diese sogenannten hidden costs summieren sich oft zu erheblich h?heren Einsparpotenzialen als urspr?nglich angenommen. Zun?chst uninteressante Ma?nahmen k?nnen sich bei umfassender Betrachtung als hoch rentabel erweisen.

Transparenz durch die Materialflusskostenrechnung

Dazu bedarf es allerdings Transparenz ?ber die Prozesse im Unternehmen. Ein sehr hilfreiches Instrument ist die in der internationalen Norm ISO 14051 dargelegte Materialflusskostenrechnung. Sie hat sich schon vielfach in der Praxis bew?hrt, um die Kosten entlang der Produktionsprozesse zu ermitteln und sie den entstehenden Abf?llen und Aussch?ssen zuzuordnen. Neben den Material- und Entsorgungskosten geraten damit auch die Personal- und Systemkosten in den Blick. Damit wird es m?glich, realistische Einsparpotentiale abzusch?tzen. 

Wie die Methode funktioniert, erfahren Sie in unserem kostenlosen Faktenblatt.

Weitere Werkzeuge, die Sie unterst?tzen k?nnen, Ihre Abl?ufe zu analysieren und weiter zu optimieren, sind zum Beispiel das Wertstromdesign oder verschiedene Methoden der Energie- und Stoffstromanalyse. Umfassende Informationen zum Thema Produktivit?tsoptimierung finden Sie in unserem Leitfaden Produktivit?t f?r kleine und mittlere Unternehmen.