RAAB - Aus Freude am Bauen 4.0

Der Start in die Digitalisierung

Im April 2017 begann der Digitalisierungsprozess bei RAAB. In einer F?hrungs-Klausur wurden die eigene Position und die Strategie f?r die Digitalisierung grundlegend festgelegt. Beim j?hrlichen Strategietreffen ?B?ro? entstand dann ein neues EDV-Team. In einem Brainstorming wurden dringende Handlungsfelder f?r die Digitalisierung identifiziert, mit denen der Ver?nderungsprozess eingeleitet werden sollte.

Identifikation von Problemfeldern

Zun?chst fehlte eine einheitliche Ordnerstruktur. Vor allem war die Struktur nicht so angelegt, dass konsequent digital gearbeitet werden konnte. Demzufolge fehlte auch ein strukturiertes Ablagesystem f?r Unterlagen, auf die jeder Zugriff hatte. Zudem wurden IT-Probleme oft zu sp?t erkannt, weil die Rechner und Betriebssysteme veraltet waren und jemand fehlte, der sich professionell um die IT k?mmerte und sich auf diesem Gebiet auch weiterbildete. Auch intern war der Informationsfluss noch verbesserungsf?hig. Das konnte so nicht bleiben! RAAB suchte sich professionelle Hilfe und fand sie bei der Bayerischen Bauakademie.

Der Weg in eine passgenaue Digitalisierungsstrategie?in einzelnen Etappen

Im Herbst 2017 wurde die RAAB Baugesellschaft von der Bayerischen BauAkademie als Pilotunternehmen im Rahmen der F?rderinitiative ?Mittelstand 4.0-Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse? ausgew?hlt. Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) koordinierte die Aktivit?ten. Die Projektleitung wurde an einen Mitarbeiter des Bauunternehmens ?bertragen. Gisela Raab ?bernahm die Projektsteuerung, um die Teamtreffen zu moderieren, Stolpersteine zu ?berwinden und auch um Entscheidungen treffen zu k?nnen. Noch in 2017 fand ein erstes Auftaktgespr?ch statt. Es stellte sich schnell heraus, dass jemand in Vollzeit f?r diese umfassende Aufgabe ben?tigt wurde. Die Stelle des hauptverantwortlichen IT-Mitarbeiters wurde gl?cklicherweise intern besetzt. Dieser k?mmert sich nun ausschlie?lich um den Digitalisierungsprozess bei RAAB.

Im Februar 2018 fand dann die Take-Off Veranstaltung mit dem gesamten EDV-Team statt. Alle notwendigen Schritte f?r den Digitalisierungsprozess wurden in einem weiteren Brainstorming mit dem Team erarbeitet. Zus?tzlich wurden zw?lf Arbeitsbereiche f?r die Umsetzung eingerichtet, um das Thema allen Mitarbeitern n?her zu bringen. Eine gro?e Anzahl f?r ein Unternehmen, aber auch sehr notwendig, findet Gisela Raab. Durch die Diskussionen im Brainstorming und die Einrichtung der Arbeitsgruppen hat die Bauunternehmung mitarbeiterorientiert eine Digitalisierungsstrategie entwickelt und Problemfelder identifiziert. Den Digitalisierungsprozess sieht die Gesch?ftsf?hrerin aber damit noch nicht als abgeschlossen an, vielmehr sieht sie ihn als einen Prozess, der niemals endet.

Erste Erfolge und Nutzeneffekte sind erkennbar

Die beschriebene Vorgehensweise war f?r RAAB zeitintensiv, aber lohnend. Die professionelle Begleitung durch die Bayerische BauAkademie Feuchtwangen war dabei eine gro?e Hilfe. Der Prozess wurde durch die Akademie nach einem Jahr in einem Workshop evaluiert. Es zeigt sich, dass heute die zu Beginn gesetzten Ziele weitestgehend abgeschlossen sind. Die Gef?hrdungsbeurteilung ist bereits digitalisiert und wird bei RAAB mittels einer Baustellen-App durchgef?hrt. Das spart Zeit und Papier. Auch die IT-Sicherheit konnte deutlich verbessert werden. Mittlerweile hat RAAB sogar die ?kritische Masse? erreicht und selbst die schwierigsten Prozesse zu 70 bis 80 Prozent digitalisiert.

Mit der Einstellung von neuen, IT-affinen Mitarbeitern konnte mittlerweile ein Digitalisierungsteam gebildet werden. Dieses trifft sich regelm??ig und bringt das gesamte Unternehmen kontinuierlich auf den neusten Digitalisierungsstand. ?Ungemein wichtig ist es, den Nutzen der Digitalisierung f?r das Unternehmen zu definieren?, wei? Frau Raab und schildert verschiedene Mehrwerte: Die Digitalisierung bringt mehr Zeit f?rs Kerngesch?ft. Sie f?hrt zu Zeitersparnis durch die Nutzung intelligenter Programme. Keine Arbeit wird zweimal gemacht. Dokumente werden schneller gefunden. Es kommt zu einem umfassenden Informationsaustausch, denn das Wissen wird dokumentiert und ist reproduzierbar.

So funktioniert die Einbindung von Mitarbeitern

Die Mitarbeiter bei RAAB sollen mit- und selbstbestimmt arbeiten. Durch die Strategietreffen ?B?ro? und ?Lagerpoliere und Werkstatt? werden die Mitarbeiter traditionell in alle Entwicklungs- und Ver?nderungsprozesse eingebunden. Betriebsinterne Arbeitsgruppen und Workshops haben sich bew?hrt. Leitfragen sind hier: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Ziel ist auch, einen Umsetzungsweg zu skizzieren und dann zu formulieren. Der Betriebsrat ist ein wichtiger Sparrings-Partner. Die Gesch?ftsf?hrung arbeitet stetig und intensiv mit ihm zusammen, schlie?lich ist er das Sprachrohr der Mitarbeiter. ?Fordern und f?rdern? hei?t die Devise bei RAAB. Deshalb werden regelm??ig mit dem Betriebsrat zusammen ?Zukunftskonferenzen? organisiert, in die alle Mitarbeiter aktiv einbezogen werden, auch beim Thema Digitalisierung. Die n?chste findet 2020 unter dem Motto ?Gemeinsam die Zukunft gestalten? statt. Zum Schutz der Mitarbeiter und zum reibungslosen Umgang mit den Daten wurden individuelle Datenschutzvereinbarungen getroffen.

Das sind die Tipps f?r andere Bauunternehmen

Es ist ganz wichtig, den Digitalisierungsprozess von ?Chefseite? zu begleiten und zu moderieren?, so Gisela Raab. Zudem ist es unerl?sslich, sich professionelle Unterst?tzung zu holen.

Die Vernetzung ist ein weiteres zentrales Element der Digitalisierung. Den Erfahrungsaustausch mit anderen Firmeninhabern findet die Gesch?ftsf?hrerin ungemein fruchtbar und m?chte ihn nicht missen. RAAB ist deshalb bei der Qualit?tsinitiative ?Bauen mit IQ (Innungsqualit?t)? engagiert. Die Initiative ist ein Qualit?tssicherungs-Verfahren auf Basis von anerkannten Qualit?tsmanagement(QM)-Systemen speziell f?r mittelst?ndische Bauunternehmen unterschiedlicher Gewerke. Auch hier spielt die Digitalisierung eine zunehmend bedeutendere Rolle, und es wurde j?ngst ein ?Digitales Handbuch? eingef?hrt.

Gisela Raab r?t anderen Bauunternehmen, sich auch fr?hzeitig um eine geregelte Unternehmensnachfolge zu k?mmern. Die nachfolgenden Generationen sind schon in einer digitalisierten Gesellschaft aufgewachsen und was f?r den ein oder anderen Neuland ist, ist f?r sie Alltag. Darum freut sich Frau Raab nicht nur, dass ihre beiden Kinder bereits eine Baukarriere eingeschlagen haben, sondern sie ihnen auch einen digitalisierten Betrieb ?bergeben kann. So kann das Unternehmen entspannt in die Zukunft gehen.

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