Sind tragbare Digitaltechnologien im Handwerk ein Thema?
Die Baubranche ist immer noch mit einem Negativimage behaftet, gerade im gewerblichen Bereich: Arbeiten im Freien, bei Wind und Wetter, starke k?rperliche Belastung und wenig innovativ. Dabei gibt es eine ganze Reihe von digitalen und tragbaren Tools, die das Arbeiten am Bau attraktiver und einfacher machen k?nnten.
Unter dem Begriff ?Wearables? werden alle tragbaren digitalen Assistenzsysteme zusammengefasst. Immer noch sind die Anschaffungskosten f?r diese bauspezifischen tragbaren Systeme relativ hoch und gerade kleine Bau-, insbesondere Ausbaubetriebe, sehen noch nicht die Effizienzgewinne. Dabei k?nnen diese Visualisierungstool in der Entscheidungsfindung f?r und gegen bauliche und gestalterische Vorhaben und Ma?nahmen unterst?tzen oder ihnen unliebsame oder schwierige Aufgaben abnehmen.
Drohnen stellen eine Form der Assistenzsysteme dar, die schon heute erfolgreich im Handwerk eingesetzt werden. Ihr Einsatz wird zur Bauwerks?berwachung zunehmend beliebter. Mit der Nutzung einer Drohne ist es m?glich, Baustellen beziehungsweise Bauprojekte aus ungew?hnlichen Perspektiven aufzunehmen, zudem l?sst sich schnell der Baufortschritt erkennen und dokumentieren, und auch Fehler sind fr?hzeitig identifizierbar. Das spart Kosten und Zeit und tr?gt zu mehr Bauqualit?t bei. Der Vorteil zeigt sich auch bei Aufnahmen von Bestandsgeb?uden, doch sie eignen sich nicht nur f?r den Einsatz drau?en. Sie sind auch ideal, um im Inneren von Geb?uden detaillierte Aufnahmen von schwer zug?nglichen Stellen anzufertigen.
Augmented Reality (AR)- und Virtual Reality (VR)-Brillen, zur computergest?tzten Erweiterung der Realit?tswahrnehmung und zur besseren Visualisierung von Planungen, kommen dagegen derzeit nur vereinzelt im Handwerk zum Einsatz. Dabei wird gerade mit ihnen deutlich, wie wichtig Bilder bei der Entscheidung f?r eine bauliche Ma?nahme und Realisierung von Bauprojekten sind.
Exoskelette bieten die direkte Unterst?tzung f?r gewerblich Besch?ftigte der Bauwirtschaft bei ihrer t?glichen Arbeit. Sie entlasten die Mitarbeitenden bei k?rperlich anspruchsvollen T?tigkeiten, wie sie auf Baustellen tagt?glich ausgef?hrt werden. In der Handwerkspraxis haben sie sich bisher nicht durchgesetzt, dabei k?nnten sie einen erheblichen Beitrag zum Gesundheitsschutz leisten, insbesondere bei Arbeiten im ?berkopf- und ?berschulterbereich. Gerade dort, wo serielle oder l?nger andauernde T?tigkeiten ausgef?hrt werden m?ssen, wird die Erm?dung verringert. Dadurch lassen sich solche Arbeiten auch ?ber l?ngere Zeit und somit deutlich produktiver ausf?hren.
Die beispielhaft aufgef?hrten Entwicklungen helfen, die Arbeitskraft bis zum Rentenalter zu erhalten. Die gro?e H?rde, insbesondere f?r kleine Handwerksbetriebe ist aber der hohe finanzielle Aufwand in der Anschaffung. Diesen Fakt haben verschiedene Akteure aufgegriffen, Mieten oder ?Sharing? (Austausch) hei?t hier das Schl?sselwort. 2019 gab es im Wettbewerb ?Auf IT gebaut ? Bauberufe mit Zukunft? bereits Ans?tze dieser Art, beispielsweise mit der Arbeit ?DeinHandwerk.de ? das B2B-Sharing-Portal?, das im Baustein ?Bauger?te/Werkzeug? erm?glicht, kostenintensiven Werkzeugen, Arbeitsger?ten und Baumaschinen unter Handwerks- beziehungsweise Baubetrieben zu tauschen, die Erweiterung um Assistenzsysteme w?re hier nur ein kleiner Schritt. Und auch die Politik ist nicht unt?tig, mit F?rderprogrammen wie ?Digital Jetzt? will sie den Mittelstand bei der Digitalisierung unterst?tzen So k?nnten sich die Tools auch fl?chendeckend im Handwerk durchsetzen.