Mit Elan in die Digitalisierung

 

Das versteht Gl?ckle unter Digitalisierung

Diese vier zentralen Hebel sind entscheidend f?r die digitale Transformation:

  1. der Umgang mit den digitalen Daten (elektronische Erhebung, Auswertung und Nutzung von Daten),
  2. die Automation (Einsatz neuer Technologien schafft autonom arbeitende, sich selbst organisierende Systeme),
  3. die Netzwerke (Vernetzung und Synchronisation von bislang voneinander getrennten Aktivit?ten) und
  4. der digitale Zugang (mobiler Zugriff auf das Internet und interne Netze).

Die gr??te Priorit?t hatten anfangs die Netzwerke. Das Unternehmen will dabei bisher getrennte Aktivit?ten verschiedener Gesellschaften und Angebote ?ber die gesamte Wertsch?pfungskette miteinander vernetzen k?nnen. Vor allem die Prozesse der Planung und Arbeitsvorbereitung in den einzelnen Gesellschaften sollen durch die Datendurchg?ngigkeit und mehrfach Nutzung der Daten deutlich verbessert werden. Dar?ber sollen fr?hzeitig Fehlerquellen vermieden und Zeit f?r mehr inhaltliche und fachliche Arbeitsvorg?nge eingespart werden.

Die schrittweise Umsetzung der digitalen Strategie des Baumittelst?ndlers

BIM, konkret little BIM, ist bei dem bayerischen Baumittelst?ndler Ausgangspunkt seiner Digitalisierungsstrategie. Der strategische Impuls dazu kam aus der Mitarbeiterebene, da im Kalkulationsbereich nach L?sungen f?r eine schnellere Kalkulation gesucht wurde.

Seit zirka f?nf Jahren wird zu jeder Kalkulationsaufgabe ein 3D-Modell mittels Autodesk Revit erstellt, das zur Massenermittlung, zur Bemusterung und zur Plausibilit?tspr?fung genutzt wird. Zur Kalkulation wird das Modell in RIB iTwo ?bergeben. Inzwischen werden die Modelle bei Auftragseingang f?r die Arbeitsvorbereitung auch von anderen Abteilungen im Haus weiterbearbeitet. Das Modell wird fortgeschrieben, zum einen um die Massen f?r die Positionen in den Ausschreibungen zu erhalten und zum anderen, um die einzelnen Taktbereiche festlegen zu k?nnen, damit die Baustelle sp?ter nach LEAN-ausgetaktet abgewickelt werden kann.

4D und 5D, also Zeiten und Kosten, stecken bei Gl?ckle noch in den Kinderschuhen, stehen aber auf der Agenda des Digitalisierungsprozesses weit oben. Qualit?tsmanagement und M?ngelmanagement, sowohl bei der Ausf?hrung als auch nach der Abnahme, hat das Unternehmen mit der Software DocmaMM von EDR organisiert, die auch App-basiert funktioniert und genutzt wird. Hier werden M?ngel einschlie?lich entsprechender Fotos und s?mtlicher Schriftverkehr an Pl?nen verortet. Das komplette Rechnungswesen wird ?ber einen digitalen Workflow abgewickelt, in dem Dokumente wie Abnahmeprotokolle, Schlussrechnungsvereinbarungen, Nachunternehmerbewertungen et cetera angeh?ngt werden.

Der zentrale Einkauf erfolgt ebenfalls papierlos am Bildschirm ?ber ein Tablet. Die Unterlagen (Verhandlungsprotokoll, Auftragsleistungsverzeichnis und Vertrag) werden digital abgelegt und ausgetauscht.

Weitere digitale Anwendungen, die zurzeit aber lediglich als Satelliten punktuell die Arbeit erleichtern und beschleunigen, sind:

  • tachymetrische Vermessung,
  • GPS-Steuerung der Tiefbauger?te,
  • BPO Asphalt (Volz Consulting) zur Arbeitsvorbereitung, Organisation der Abwicklung und Auswertung der Asphaltbaustellen,
  • Bauhofmanagement ?ber Barcode ? basiertes Buchen s?mtlicher Vorg?nge,
  • digitale Arbeitszeiterfassung (ZMI) sowie
  • Concremote von DOKA zur Optimierung von Ausschalfristen und damit zur Reduzierung von Schalungswarenwerten auf der Baustelle.

So werden die Mitarbeiter in den Transformationsprozess eingebunden

Die Mitarbeiter wurden und werden nat?rlich in den Transformationsprozess eingebunden. Anfangs gab es Schulungsma?nahmen f?r kleinere Mitarbeiterkreise aber auch Neueinstellungen. Die neuen Kollegen haben ebenfalls gleich an den Schulungsprogrammen f?r digitale Methoden teilgenommen. Dieses Vorgehen hat bei den Mitarbeitern nicht nur zum besseren Verst?ndnis beigetragen, sondern sie auch besonders motiviert. Die Gl?ckle Holding GmbH nutzte im Verlauf des Transformationsprozesses im Wesentlichen folgende Angebote der Aus- und Weiterbildung, um ihren Mitarbeitern die notwendigen Kompetenzen im Bereich BIM zu vermitteln:

  • Softwareschulung REVIT,
  • iTwo Schulungen,
  • BIM-Weiterbildungen der Bergischen Universit?t Wuppertal,
  • Informationsveranstaltungen, beispielsweise vom VDI,
  • Arbeitsgruppe ?Lean & BIM? (in Eigenregie von vier Unternehmen) und
  • kostenfreie Pr?sentationen von
  • Softwareanbietern,
  • Mitgliedschaften im GLCI und DGNB sowie
  • Teilnahme an IFA-Arbeitskreisen.

Hier einige Tipps f?r andere Bauunternehmen

Die Digitalisierung des Unternehmens ist immer noch in der Entwicklung, trotzdem sind bereits erste Erfolge durch die Digitalisierung erkennbar.

Denn f?r den Gesch?ftsf?hrer, Herrn Supthut, ist eins klar: ?Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Langfristig werden durch sie materielle und vor allem personelle Ressourcen geschont werden.?

Bauunternehmen k?nnen beziehungsweise sollten keine fertigen ?Digitalisierungspakete? kaufen, sondern m?ssen ihre individuellen Ans?tze und L?sungen finden, um sie an ihre betriebsspezifischen Bedarfe und Rahmenbedingungen anpassen zu k?nnen. Professionelle Unterst?tzung bei der Digitalisierung und der damit einhergehenden Prozessoptimierung ist ratsam.