Wir begleiten Gesch?ftsf?hrer kleiner und mittlerer Unternehmen in Ver?nderungsprozessen. Oder pr?ziser formuliert: bei der (Weiter-)Entwicklung ihrer Gesch?ftsmodelle in einer Zeit, die wom?glich st?rker von Diskontinuit?ten und Disruptionen gepr?gt ist als jemals zuvor. Das Thema Digitalisierung scheint auf.

Dass wir die Ebene des Gesch?ftsmodells (und nicht etwa Strategieentwicklung, Reengineering oder Innovationsmanagement) gew?hlt haben, ist nicht zuf?llig, denn: Dass Ikea im Handel von M?beln die gesamte Branche aufgemischt hat, liegt sicher nicht an der Idee alleine, dass die Kunden selbst Hand anlegen d?rfen (oder m?ssen). Und dass es Nespresso gelungen ist, Kaffee zu einem Preis von mehr als 80 Euro f?r ein Kilo zu verkaufen, liegt auch nicht an der Idee alleine, ihn in Kapseln zu verpacken (oder an der hohen Produktivit?t, einem besonderen Ertragsmodell oder herausragenden Vertriebswegen). Das gesamte Gesch?ftsmodell, also die ?Bauteile? des Gesch?fts und ihr (besonderes) Zusammenspiel entscheiden ?ber den Wettbewerb um den Kunden.

Von denen, die die Karte mit der Welt verwechseln

Zum Thema Gesch?ftsmodell-Innovationen finden sich bereits viele gute Ideen und Ans?tze. Eines ist allen gemein: Aus der unendlichen F?lle an Ansatzpunkten greifen sie einige heraus und orientieren den Prozess daran; ohne eine solche Komplexit?tsreduktion w?ren ein sinnvolles Arbeiten und die Entwicklung einer Orientierung schlichtweg nicht m?glich.

F?r die Positionierung eines neuen Ansatzes zutr?glich, f?r die Anwendung abtr?glich: Das Besondere am neuen Ansatz wird betont, indem etwas anderes in den Hintergrund ger?t. Sei es, dass man das kreative Moment fokussiert oder besonders analytisch vorgeht; sei es, dass ein einziges Tool f?r den gesamten Prozess ausreicht, dass man konsequent vom Markt oder eben den eigenen (Kern-)Kompetenzen ausgeht ? nur wenige Ans?tze kommen ohne eine solche Festlegung aus. Es entstehen vermeintlich einfache Methoden.

Auf der Suche nach neuen Gesch?ftsmodellen ist uns hingegen wichtig, Kompliziertheit nicht mit Komplexit?t zu verwechseln. F?r uns z?hlt nat?rlich, dass der Prozess pragmatisch und mittelstandstauglich ist, dass mit m?glichst geringem Aufwand am Ende ein sinnvolles Ergebnis f?r das anwendende Unternehmen steht. Aber wir sehen auch, dass die Aufgabe komplex ist und die L?sung nicht in der Entscheidung f?r das eine (z.B. Kreativit?t) oder das andere (z.B. Analytik) liegt, sondern darin, alles an seinem Platz und in einem sinnvollen Zusammenhang zu betrachten ? so wenig wie m?glich, so viel wie n?tig. Wenn man es plakativ mag: Das Besondere unseres Ansatzes besteht darin, dass es nichts Besonderes daran gibt. Wie alle anderen auch unterscheiden wir, lassen dabei jedoch keine Seite der Unterscheidung im Nebel.

Vermeintliche Weggabelungen auf dem Weg zum neuen Gesch?ftsmodell

1. Neue Horizonte oder Anpassung des Bestehenden?
Wir finden in der Welt der Gesch?ftsmodell- und Strategieentwicklungsans?tze solche, die den Schwerpunkt bei der Analyse des Bestehenden sehen. Damit geht das Risiko einher, dass der Blick beim Alten verweilt und grunds?tzlich neue Wege aus dem Blick geraten. Umgekehrt ist es dort, wo (in der Regel mit kreativen Methoden) der Blick in neue Horizonte schweift. Wiederum entsteht ein Risiko: Das Bestehende wird nicht ausreichend ber?cksichtigt (und gew?rdigt), neue Ideen m?gen gut klingen und f?r sich genommen sinnvoll sein, finden ihren Weg vom Horizont ins Machbare aber nicht, weil die Voraussetzungen daf?r fehlen. Wir betrachten das Bestehende, das vorerst nicht detailliert analysiert, wohl aber in den wesentlichen Grundz?gen bestimmt wird, hingegen als eine Option von mehreren. Sie muss sich wie jede andere Idee behaupten und strengen Tests aussetzen.

2. Markt- oder Kompetenzorientierung?
Schwer hat es der, der sich entscheiden muss: ?Denke Dein Gesch?ft konsequent vom Kunden!? oder ?Gehe konsequent von Deinen St?rken aus!?. Die meisten k?nnen intuitiv beiden S?tzen zustimmen, auch wenn das eine das andere ausschlie?t. Unser Ansatz stellt vor allem die Konsequenz in Frage und l?st das ?entweder ? oder? auf, indem die Passung zwischen Kundenvorteil und (Kern-)Kompetenzen den Ausgangspunkt bildet.

3. Basiswerkzeug oder Toolbox?
Gerne vergessen und trotzdem richtig: Der Nutzen eines Werkzeugs h?ngt vom Kontext ab. Wer nun den Prozess rund um ein Instrument gestaltet, stellt die Passung sicher, ergibt sich aber den Grenzen eines Werkzeugs, wie etwa im Falle des Business Model Canvas. Es kann nur das bearbeitet werden, was sich auch sinnvoll mit diesem Werkzeug abbilden l?sst. In die andere Richtung laufen die Toolboxen, die man zum Thema Strategie- und Gesch?ftsmodellentwicklung finden kann. Dort finden sich f?r jede denkbare Anwendung die richtigen Werkzeuge, die Suche nach der passenden Methode bleibt dann dem Anwender selbst ?berlassen. Daher nutzen wir ein einheitliches Vorgehensmodell und schlagen aus der minimalen Anzahl das jeweils passende Tool f?r den jeweiligen Prozessschritt vor.

4. Kreativit?t oder Planung?
Wenn wir Ihnen sagen: ?Seien Sie jetzt bitte mal kreativ!?, bringt das wom?glich einiges, aber kaum eine Steigerung Ihrer Kreativit?t. Genauso wenig lassen sich Innovationen verordnen oder im engeren Sinne steuern. Nimmt man die Unmengen an guten Ideen in Unternehmen hinzu, die ungenutzt bleiben, d?rfte klar sein: Weder Kreativit?t noch Planung alleine reichen aus, um auf einem Markt mit einem innovativen Gesch?ftsmodell zu punkten (oder ihn wom?glich durcheinanderzuwirbeln). Daher tun wir auch in diesem Fall das eine ohne das andere zu lassen und trennen kreative und analytischplanerische Abschnitte voneinander.

Unsere Route zum neuen Gesch?ftsmodell

Einen groben ?berblick ?ber unseren Ansatz zur Gesch?ftsmodellentwicklung finden Sie in der Abbildung.Wir folgen dabei zur Orientierung den g?ngigen Unterscheidungen zwischen Gestern und Heute, sowie zwischen Innen und Au?en (in Bezug auf das Unternehmen). Vermutlich werden beim Lesen Fragen entstehen, die wir Ihnen gerne pers?nlich beantworten. F?r eine begrenzte  Anzahl an Unternehmen k?nnen wir kostenfreie Pilotierungen anbieten. Mehr Informationen auf: www.erfolgreich-digitalisieren.de

Dieser Beitrag ist dem RKW Magazin 1/2017 entnommen. Gern k?nnen Sie weitere Beitr?ge in der PDF lesen, oder bestellen Sie sich gleich eine Printausgabe:

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