Seit 2011 unterst?tzt die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum mit Fachveranstaltungen im Rahmen der BAU in M?nchen die Bauforschung bei der Verbreitung ihrer Ergebnisse in die Praxis. Damals hie? die Veranstaltungsreihe Nanotechnik und Bionik ? Hightech in der Bauwirtschaft. Die Besucher von Kongress, Workshops und Fachausstellung waren damals begeistert und erstaunt, von der Leistungsf?higkeit der Bauforschung. Durch den Einsatz von Schl?sseltechnologien wie der Nanotechnologie konnten auch f?r Baustoffe enorm verbesserte Materialeigenschaften erzielt werden.
Doch sind diese Hightechbaustoffe auch praxistauglich? Arbeitet der Betonbauer beim Vorbereiten einer Betonmischung tats?chlich auf den Milliliter genau oder sind in der Praxis nur Rezepturen denkbar, f?r die ein 10-Liter-Eimer zum Dosieren vollkommen gen?gt. Macht der Einsatz von Vakuumisolationspaneele (VIP) wirklich Sinn? Vakuumisolationspaneele haben das zehnfache der D?mmwirkung von Polystyrol. Das gibt auch superd?nne Wandkonstruktionen, doch es gen?gt ein Nagel und das Vakuum ist weg. Dann wird der kalkulierte U-Wert nicht mehr erreicht. Photokatalytische Oberfl?chen zur Luft- und Selbstreinigung sind ein tolle Idee. Doch wie effektiv und dauerhaft ist dieser Effekt in der Praxis. Was hat der BAuherr vom Einsatz dieser Baustoffe und ist der h?here Preis von Bauteilen und Beschichtungen hierdurch gerechtfertigt?
Es hat sich schnell gezeigt, dass es nicht gen?gt einen Baustoff zu erfinden und dar?ber zu publizieren. Es ist ein langer Weg vom Hightechbaustoff zum allt?glichen Einsatz auf der Baustelle, auch wenn dadurch bessere Geb?udeeigenschaften und mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz erreicht werden k?nnten. An vielen Hightech-Baumaterialien, die 2011 schon gezeigt werden konnten, wurde bis heute weiter geforscht, erprobt und der Weg in die Praxis geebnet. In der Fachveranstaltung ?Fassade 4.0 ? nachhaltig, intelligent, innovativ? am 19. Januar 2019 in M?nchen konnten nun drei Projekte vorgestellt werden, deren Ergebnisse einerseits Fassaden nachhaltiger und intelligenter machen und die andererseits innovativ, nachhaltige und intelligente L?sungen zum Transfer aus dem Labor auf die Baustelle beschreiten.
Fazit
Offensichtlich macht es Sinn sich als Baustoffforscher genau zu ?berlegen, wieviel Hightech in einer Bauinnovation stecken soll. Bauherren und Planer freuen sich ?ber bessere Eigenschaften und zus?tzlichen Funktionen, mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz durch die moderne Bauforschung. Doch die Planung, die Verarbeitung auf der Baustelle und die sp?tere Nutzung und Instandhaltung des Geb?udes sollten sich durch den Einsatz von Hightech am Bau nicht zur Wissenschaft auswachsen. Dann stehen auch die Chancen hoch, dass es die Bauinnovation aus dem Labor auf die Baustelle schafft.
Bildergalerie




