Die Methode Wertstromdesign

Die Methode Wertstromdesign

Die Methode Wertstromdesign hat ihren einpr?gsamen Namen durch den Begriff Wertstrom. Ein Wertstrom beschreibt alle notwendigen Prozessschritte, um ein Produkt (oder auch eine Dienstleistung) vom Rohstoff bzw. Rohmaterial bis zu einem f?r den Kunden nutzbaren Produkt bzw. zu einer wertstiftenden Dienstleistung zu bringen. Ein Wertstrom besteht dabei in der Regel aus wertsch?pfenden, nicht wertsch?pfenden - aber unterst?tzenden Aktivit?ten - und eben auch der sogenannten Verschwendung. Letzterer gilt es zuallererst auf die Spur zu kommen.

Wie funktioniert die Methode?

Ziel des Wertstromdesigns ist es, nicht wertsch?pfende Aktivit?ten und Verschwendungen gut sichtbar werden zu lassen und sie durch geeignete Ma?nahmen kontinuierlich zu minimieren bzw. v?llig abzustellen. Konkret bedeutet das, Prozessschritte, Schnittstellen, Prozesszeiten, Durchlaufzeiten, Best?nde, Steuerungsaufwand und Material- und Informationsfl?sse zu identifizieren, zu visualisieren und anschlie?end zu optimieren.

Hierzu geht die Wertstrom-Methode in vier Schritten vor:

1.    Auswahl der Produktfamilie, das hei?t Fokussierung auf eine Gruppe von Produkten, die sich in ihren Abl?ufen ?hneln.

2.    Erfassen des Ist-Zustandes, um ein Verst?ndnis des bestehenden Wertstroms zu schaffen.

3.    Entwickeln eines Soll-Zustandes, um die zuk?nftige Funktionsweise des Wertstroms entwerfen.

4.    Umsetzen des Soll-Zustandes, um sich schrittweise an den Soll-Zustand anzun?hern.

Damit ist jedoch nur ein Zwischenziel erreicht, denn Wertstromdesign beinhaltet, die Prozesse kontinuierlich zu verbessern.

Ist Zustand abbilden

Die Abbildung des aktuellen Wertstroms soll alle wertsch?pfenden und nicht wertsch?pfenden Bearbeitungsereignisse enthalten. Das umfasst alle Material-, Informations- und Prozessfl?sse ? vom Rohstoff bzw. Rohmaterial bis hin zum Kunden, inklusive der Durchlaufs- und Verarbeitungszeiten. Denn um verborgene Verschwendungen sichtbar zu machen, muss der Materialfluss im Zusammenhang mit dem Informationsfluss betrachtet werden.

Die Aufnahme des Ist-Zustands erfolgt vor Ort mit Hilfe von standardisierten, einheitlichen Symbolen, m?glichst auf einem DIN A3 Blatt. Dabei wird die Produktion systematisch mit allen relevanten Kenngr??en erfasst.

Entwickeln des Soll-Zustands

Durch die Verwendung einer einfachen Symbolik und die klare Darstellung auf einer Seite erreicht man in der Regel eine schnelle Verst?ndigung. So k?nnen die Handlungsbedarfe schnell ermittelt und darauf folgend die daraus abgeleiteten Schritte gut in die Produktionsabl?ufe integriert werden. Das Ziel der Methode ist es, die Prozesse vom Endkunden zur?ck zum Rohmaterial zu gestalten, und zwar in einem gleichm??igen Fluss ohne Umwege, in der k?rzesten Durchlaufzeit, in h?chster Qualit?t und zu m?glichst niedrigen Kosten. Im Klartext: Die Sicht des Kunden ist die Grundlage der Gestaltung der Prozesse.

Neben der Vermeidung von Verschwendung wird das Ziel also durch die Verk?rzung von Durchlaufzeiten erreicht. Methodisch geht man allerdings eher in kleinen Schritten voran. Zu Beginn sollte bei der Ableitung des Soll-Zustands der Fokus darauf  liegen, eine erste Ann?herung an das Optimum zu ermitteln. Davon ausgehend k?nnen die Planungen und deren Umsetzungen dann immer weiter konkretisiert und um weitere Details erg?nzt werden. Zur Entwicklung des Soll-Zustandes sind folgende Leitlinien hilfreich:

  • Montieren nach Taktzeit
  • Einf?hren einer kontinuierlichen Flie?fertigung
  • Verwendung von Supermarkt-Pull-Systemen
  • Steuerung durch die Produktionsplanung m?glichst nur an einer einzelnen Stelle
  • Schaffung eines Produktausgleiches
  • Schaffung eines Anfangs-Pull
  • Notieren der notwendigen Verbesserungen, um den Soll-Prozess umzusetzen

Die Vorteile des Wertstromdesigns

Wertstromdesign ist eine relativ einfache und gut anwendbare Methode und hat dennoch einen umfassenden Ansatz. Alle Prozesse werden miteinander verkn?pft, ?bersichtlich dargestellt und analysiert. Schnell umsetzbare Verbesserungsma?nahmen k?nnen so umgesetzt und langfristig notwendige Investitionen geplant werden. In der Praxis zeigen sich durch die Anwendung der Methode Wertstromdesign eine starke Reduktion der Durchlaufzeiten, der Best?nde, der Montagezeit, der R?stzeiten und vor allem auch des Fl?chenbedarfs.

Ausf?hrliche Informationen und gute Abbildungen finden Sie in unserem Faktenblatt Wertstromdesign.