Bald wird auch der Mittelstand ?ber seine Nachhaltigkeit berichten m?ssen, was auch den deutschen Baumittelstand betrifft.
Die EU geht den n?chsten Schritt, um der globalen Erderw?rmung entgegen zu steuern und ihre ambitioniertere Klimaziele zu erreichen. Ende 2022 wurde die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) von den EU-Institutionen angenommen. Damit werden die Berichtspflichten f?r die rund 500 Unternehmen ausgeweitet, die bisher zu einer nicht-finanziellen Erkl?rung verpflichtet sind. Mit der CSRD wird aber auch der Anwenderkreis stufenweise ausgedehnt. Sch?tzungen gehen davon aus, dass zuk?nftig etwa 15.000 Unternehmen in Deutschland einen Nachhaltigkeitsbericht ver?ffentlichen m?ssen und dadurch auch kleine und mittelgro?e Unternehmen mittelbar und unmittelbar betroffen sein werden.
Sind zwei der drei folgenden Kriterien erf?llt, gilt die Berichtspflicht:
- Bilanzsumme > 20 Mio. Euro
- Nettoumsatzerl?se > 40 Mio. Euro
- Zahl der Besch?ftigten > 250
Noch zu viele Firmen ?bersehen diese Entwicklung und die Auswirkung auf ihr Unternehmen. Die berichtspflichtigen Unternehmen, Banken und Versicherungen werden relevante Nachhaltigkeitsinformationen von ihren Kunden ben?tigen, und damit auch von KMUs der Bauwirtschaft (KMU Bau), um eigenen Berichtsanforderungen zu entsprechen. Damit sind KMUs unter Umst?nden gefragt, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Damit KMUs die entsprechenden Nachhaltigkeitsinformationen liefern k?nnen, m?ssen Datenerfassungs- und Berichtsstrukturen geregelt und aufgebaut werden.
Gesch?ftsf?hrerinnen und Gesch?ftsf?hrer stehen vor der dringlichen Aufgabe, sich ganz konkret damit zu befassen, welche Risiken und Auswirkungen der Klimawandel auf ihr Unternehmen hat und wie sie entsprechende Strategien entwickeln.
F?r Unternehmen, die keine belastbaren Nachhaltigkeitsinformationen liefern k?nnen, werden sich zuk?nftig die Rahmenbedingungen und damit die Marktchancen erheblich verschlechtern, weil Finanzinstitute ihre Investitionsentscheidungen von den Klimarisiken abh?ngig machen. Dies wird sich schon bald auf die Kreditw?rdigkeit, das Rating, die Kapitalkosten und die Vergabe von Finanzierungen auswirken. Gleiches gilt f?r den Zugang zu Versicherungen.
Auch von Seiten der Kunden und im Sinne der Fachkr?ftegewinnung und Mitarbeiterbindung wird sich der Druck erh?hen. Sie sind sensibilisiert und zunehmend interessiert an den Auswirkungen der Unternehmenst?tigkeit auf die Umwelt, den sozialen Bedingungen im Unternehmen und ob die Menschenrechte, insbesondere auch in den Lieferketten eingehalten werden.
Und nicht zuletzt w?chst der Druck durch immer strengere Regeln und Gesetze, die weltweit erlassen werden, um die globalen Klimaziele zu erreichen und Ressourcen zu schonen. Das stellt die Unternehmen vor eine Vielzahl von Herausforderungen, wie zum Beispiel steigende Energiepreise, Ver?nderungen der Nachfrage, Abwertung von Verm?genswerten oder auch notwendige Anpassungen von Produkten, Produktionsverfahren und Lieferketten.
Ein tiefes Verst?ndnis, was der Klimawandel f?r das eigene Unternehmen bedeutet, ist die Voraussetzung, um klimabezogene Risiken rechtzeitig zu erkennen. Au?erdem lohnt es sich f?r KMU, das eigene Gesch?ftsmodell bez?glich seiner Zukunftsf?higkeit zu ?berpr?fen und gegebenenfalls an neue Rahmenbedingungen anzupassen. Die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie kann dabei helfen, Klimarisiken zu managen und neue Marktchancen f?r Produkte oder Gesch?ftsmodelle zu identifizieren und sich so Wettbewerbsvorteile zu sichern.