Seit 1. Januar 2020 wird die deutsche F?rderlandschaft um das Instrument der indirekten F?rderung in Form der steuerlichen Forschungsf?rderung erg?nzt. Die bew?hrte indirekte F?rderung durch F?rderprogramme wie ZIM, das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, bietet zudem attraktive M?glichkeiten der Projektf?rderung. Welche F?rderung eignet sich f?r wen und wie gestaltet sich die Beantragung?

Die neue Forschungszulage

Basis der Forschungszulage ist das Forschungszulagengesetz (FZulG). Dieses schafft die Grundlagen der steuerlichen Forschungsf?rderung, regelt die Voraussetzungen und das Antragsverfahren. Im Wesentlichen k?nnen alle Unternehmen, die in Deutschland steuerpflichtig sind, die Forschungszulage beantragen, unabh?ngig ihrer Gr??e, der Gewinnsituation oder der Branche. Mit der F?rderung werden die Personalkosten des FuE-Projektes um 25 Prozent erstattet, maximal k?nnen pro Wirtschaftsjahr 1 Millionen Euro F?rderung erreicht werden.

Forschungszulage beantragen - Zwei Schritte zur steuerlichen Forschungsf?rderung

Im ersten Schritt ben?tigen Antragsteller eine Bescheinigung der Innovation. Diese dient dem Nachweis der FuE-T?tigkeit. Der Antrag auf Bescheinigung wird bei der ?Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ)? gestellt und enth?lt die technischen Beschreibungen des Projektes. Die Bescheinigung kann sowohl vor, w?hrend oder nach dem Projekt beantragt werden. Sie ist Voraussetzung zur Beantragung der eigentlichen Forschungszulage im zweiten Schritt. Diese wird r?ckwirkend beim Finanzamt beantragt, am Ende des Wirtschaftsjahres. Das Finanzamt legt die Bemessungsgrundlage fest und zahlt die steuerliche Forschungsf?rderung in Form einer Steuerr?ckzahlung aus.

ZIM - das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand

ZIM ist das gr??te F?rderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) und f?rdert technologie- und branchenunabh?ngig kleine und mittelst?ndische Unternehmen (KMU) in Form von Zusch?ssen, die nicht zur?ckgezahlt werden m?ssen. Als Basis dient die ZIM Richtlinie, die in diesem Jahr ?berarbeitet und neu aufgelegt wurde. Grundlage der F?rderung sind die Personalkosten des FuE-Projektes. F?rderquoten unterscheiden sich je nach Projektform und Unternehmensgr??e sowie der regionalen Strukturbewertung des Unternehmens. ZIM Projekte k?nnen sowohl in Einzelprojekten, in Kooperationen oder in Netzwerken gef?rdert werden. Vereinfacht gesprochen werden zwischen 50 und 120 Prozent des Arbeitnehmerbruttos erstattet.

Einen ZIM-Antrag stellen

Ein ZIM Antrag kann jederzeit beim zust?ndigen Projekttr?ger eingereicht werden. Zuvor kann eine Skizze abgegeben werden, anhand dieser beurteilen die Projekttr?ger, ob das Projekt die Voraussetzungen zur F?rderung erf?llt. Der eigentliche ZIM Antrag umfasst einige Formulare und Anlagen, eine Darstellung des Projektinhaltes sowie eine Auskunft ?ber den Eigenanteil, sprich zur Bonit?t und zur Finanzierung. Der ZIM Antrag kann so in etwa 100 Seiten umfassen.

Unterschiede zwischen Forschungszulage und ZIM

Es stellt sich die Frage: welche F?rderm?glichkeit eignet sich also f?r welche Unternehmen? Schaut man sich das folgende, vereinfachte Beispiel an, werden die Unterschiede deutlich:

Fall 1: Ein Saarbr?cker Unternehmen besch?ftigt rund 10 Mitarbeiter und plant ein neues FuE-Projekt. Daf?r wird ein externer Dienstleister mit einem Forschungsauftrag beauftragt. Die Personalkosten (Arbeitnehmerbruttogeh?lter) belaufen sich auf 200.000 Euro. Der Unterauftrag kostet 30.000 Euro.

    

Fall 2: Ein Stuttgarter Unternehmen besch?ftigt 1.500 Mitarbeiter und plant ein FuE-Projekt, f?r das 2 Mio. Euro an Arbeitnehmerbruttogeh?ltern eingeplant werden. Zus?tzlich wird ein Dienstleister mit 200.000 Euro beauftragt, die Forschungst?tigkeit zu unterst?tzen.

   

Weitere Unterschiede werden deutlich in der Planung und der Finanzierung des FuE-Projektes. W?hrend die Forschungszulage eine steuerliche R?ckzahlung ist, das Projekt also vorfinanziert werden muss, stehen im ZIM die Mittel direkt im Projekt zur Verf?gung und k?nnen derzeit monatlich abgerufen werden. Das bedeutet aber auch, dass der Projektstart an die Bewilligung gebunden ist, w?hrend bei der Forschungszulage unabh?ngig der F?rderung gestartet werden darf.

   

Fazit: Die Forschungszulage ist f?r gr??ere Unternehmen (ab 500 Mitarbeiter) deutlich attraktiver. KMU sind mit ZIM besser bedient, die Forschungszulage ist aber dennoch auch f?r sie eine gute Erg?nzungsm?glichkeit.

Autor

Dr. J?rg Rupp

J?rg Rupp ist promovierter Ingenieur und Betriebswirt mit ?ber 20 Jahren Erfahrung in Innovation, Technologie und F?rdermitteln. Nach einer internationalen Laufbahn in Start-up, Mittelstand und Konzern gr?ndete er 2011 die Firma DORUCON ? DR. RUPP CONSULTING GmbH. www.dorucon.de

Disclaimer

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Gastbeitrag. Er spiegelt weder die Meinung des RKW Kompetenzzentrums noch des BMWi wieder. 

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