Gesch?ftsmodellentwicklung ist ein immer wichtigerer Erfolgsfaktor im Mittelstand. Es lohnt sich also, sich dem Thema Gesch?ftsmodellentwicklung aufmerksam, aber mit der gebotenen Umsicht zu widmen: Aufmerksam, weil solche Moden oft genug einen ?wahren Kern? enthalten, etwas, das bedenkenswert ist und das ganz bodenst?ndig und pragmatisch eingesetzt einen echten Mehrwert verspricht. Umsichtig, weil um diese Begriffe herum h?ufig genug auch Versprechen ohne eben jene Bodenhaftung platziert werden.

Was ist ein Gesch?ftsmodell?

Ein Gesch?ftsmodell beschreibt auf einen Blick, wie es ein Unternehmen schafft oder schaffen soll, auf dem Markt zu bestehen. Welche Aspekte dieses Bild am besten komplettieren, dar?ber streiten die Geister. Bekannte Beispiele sind der Business Modell Canvas oder der St. Galler Gesch?ftsmodellnavigator oder unser RKW Gesch?ftsmodell-Cockpit. Letzteres hat sich im Laufe der letzten Jahre zu unserem Allround-Talent rund um die Strategiearbeit in kleinen und mittleren Unternehmen entwickelt:

  • Kundschaft: Wer sind unsere Zielkunden?
    Die Kundschaft befindet sich ganz bewusst in der Mitte des Modells. Denn es ist fast immer sinnvoll (besser) zu verstehen, wie die Kundenmechanik funktioniert und alle ?brigen Aspekte des Modells darauf zu beziehen.
  • Angebote: Was wollen wir diesen Kunden bieten?
    Das Wertangebot beschreibt, welche Leistungen das Unternehmen f?r seine Kundschaft erbringt, worin (genau) der Mehrwert und die Wettbewerbsvorteile liegen.

  • Kan?le: Wie gestalten wir die Schnittstelle zu diesen Kunden?
    Wie macht das Unternehmen (potenzielle) Kundschaft auf seine Leistungen aufmerksam? Wie motiviert es sie zur Nachfrage motiviert und bindet sie an sich?

  • Prozesse: Wie k?nnen wir diese Leistungen erbringen?
    In diesem Feld wird dargestellt, wie die Wertsch?pfungsprozesse funktionieren und welche Kernressourcen daf?r von N?ten sind.

  • Erl?smodelle: Wie verdienen wir damit ausreichend Geld?
    Hier ist zu skizzieren, aus welchen Quellen und auf welche Weise das Unternehmen seine Erl?se erwirtschaftet.

Das Gesch?ftsmodell ist eingebettet in ein umfassendes ?kosystem, mit dem das Unternehmen in Wechselwirkung steht. In vielen mittelst?ndischen Unternehmen sind dies beispielsweise die Interessen der Eigner, gesetzliche Rahmenbedingungen, Branchen- und Markttrends, technologische M?glichkeiten oder die Verf?gbarkeit passenden Personals.

Welche Vorteile hat es, das eigene Gesch?ftsmodell zu reflektieren?

Der Blick durch die Gesch?ftsmodellbrille bietet den Vorteil, die wesentlichen Einflussgr??en klar voneinander getrennt bearbeitbar zu machen. Und das, ohne die wechselseitigen Beziehungen und Bedingungen, also das Gesamtbild, aus den Augen zu verlieren. Denn ein Unternehmen k?nnte eben auch ganz anders am Markt bestehen, als es dies bisher gewohnt war.

Dabei hilft das Modell, im Prozess der Gesch?ftsmodellentwicklung die eigenen Gedankeng?nge und Ideen zu strukturieren. Es hilft, (neue) Optionen zu bilden, zu sch?rfen und zu vergleichen. Dadurch erleichtert es  zu entscheiden, wie letztendlich das Gesch?ftsmodell von Morgen aussehen soll. Sein volles Potenzial entfaltet es aber, wenn gemeinsam ein sinnvolles Zukunftsbild entworfen werden soll. Auch um das Ergebnis Mitarbeitenden und Stakeholdern n?her zu bringen und die Umsetzung vorzubereiten, eignet es sich bestens.

Wozu braucht man Gesch?ftsmodellentwicklung?

N?chtern betrachtet ist eine laufende Arbeit am eigenen Gesch?ftsmodellentwicklung nichts Neues. Es war und ist seit jeher integraler Bestandteil von Unternehmertum. Was sich aber unserer Beobachtung nach ver?ndert, ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Unternehmensumwelt wandelt. Fr?her vollzog sich dieser Wandel eher schrittweise und langsam. Neue Gesch?ftsmodelle traten eher selten auf. Dagegen hat sich die Schlagzahl in den letzten Jahren in vielen Branchen deutlich erh?ht.

Ein wesentlicher ? wenn auch beileibe nicht der einzige oder im Einzelfall wichtigste ? Ver?nderungstreiber ist dabei die voranschreitende digitale Transformation. In der Folge arbeiten wir mit Kfz-H?ndlern, die ihr ganzes Gesch?ft in Frage stellen, Automobil-Zulieferern, die sich fragen, wie folgenreich sie der Bedeutungsverlust von Verbrennungsmotoren treffen k?nnte oder Handwerksbetrieben, die pl?tzlich neuen Konkurrenten mit digitalen Gesch?ftsmodellen gegen?ber stehen. Und mitunter treffen wir findige Unternehmerinnen und Unternehmer die versuchen, die Spielregeln ihrer Branche selbst mit innovativen Gesch?ftsmodellen zu ver?ndern. Aber um der Wahrheit Gen?ge zu tun: Wir begegnen ebenso Unternehmen, die sich mit graduellen Anpassungen auch in Zukunft noch gut aufgestellt sehen.

Wie sehen neue Gesch?ftsmodelle in der Praxis aus?

Das alles kann Gesch?ftsmodellentwicklung sein. Sie bewegt sich also zwischen Evolution und Revolution und kann ihren Schwerpunkt auf unterschiedlichste Aspekte richten:

Ein klassisches Beispiel einer echten Gesch?ftsmodellinnovation ist sicherlich Nespresso. Anstatt Kaffee in Packungen zu verkaufen, hat es das Unternehmen mit seinem System aus einer Maschine und den dazu passenden Kapseln, einem exklusivem Stil und einer guten Usability geschafft, ein neues Gesch?ftsmodell zu kreieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gelang es dem Unternehmen auf diesem Wege doch, seinen Kaffee zu einem vielfach h?heren Marktpreis als die Konkurrenz zu verkaufen.

Auch wenn der Weg des Mittelstands meist in der kontinuierlichen Fortentwicklung bestehender Gesch?ftsmodelle und weniger in solch radikalen Neuanf?ngen besteht, bet?tigen auch hier die Ausnahmen die Regel: Etwa die 20 Mitarbeitende starke Powertec Service GmbH. Der Maschinenh?ndler nutzt die Verbrauchsdaten seiner Gabelstapler nicht nur f?r diverse Auswertungen, sondern auch zu Abrechnungszwecken und kann seiner Kundschaft gemeinsam mit IT- und Leasingpartnerunternehmen damit auch verbrauchsbasierte Miet- und Leasingmodelle anbieten. Oder das Startup fabrikado GmbH, das als cloudbasierte Internetplattform Auftr?ge f?r Metall- und Kunststoffbauteile ?ber einen Algorithmus und ein externes Produzentennetzwerk abwickelt. Dabei punktet das Unternehmen bei seiner Kundschaft mit einem hohen Ma? an Usability etwa mit Hilfe einer Sofortpreiskalkulation. Viele weitere Beispiele erfolgreicher digitaler Gesch?ftsmodelle aus dem Mittelstand finden Sie in unserem Digitalisierungs-Cockpit.

Gesch?ftsmodellentwicklung: Worauf kommt es an?

?ndern sich die Spielregeln einer Branche, die techni?schen M?glichkeiten oder der Taktgeber bzw. die Taktgeberin im Unternehmen, wird das eigene Gesch?ftsmodell in der Regel zumindest in Frage gestellt. Ob nun am Ende eine Innovation oder eine Anpassung des Gesch?ftsmodells steht ist h?ufig genug eine Frage die sich erst im Laufe dieses Prozesses entscheidet. Wichtiger ist vielmehr, ob die L?sung sich als tragf?hig erweist. Tragf?hig angesichts der Am?bitionen der Entscheiderinnen und Entscheider, der Erwartungen der Kundschaft, der Dynamiken in der Unternehmensumwelt und der Umsetzbarkeit im Unternehmen.

Die Arbeit am Gesch?ftsmodell erleben wir in mittelst?ndischen Unternehmen im Kern als kommunikativen Prozess. Kaum verwunderlich, geht es hier doch um die Auswertung, Gestaltung und Aushandlung dessen, was das Unter?nehmen heute und in Zukunft ausmacht. Konkret hei?t das, dass geteilte, aber vor allem auch unterschiedliche Wissensst?nde, Wahrnehmungen, Einsch?tzungen, Vorstellungen und Bewertungen ausgelotet, sinnvoll kanalisiert und m?glichst fruchtbar miteinander in Kontakt gebracht werden wollen.

Gesch?ftsmodellentwicklung l?uft h?ufig neben dem Tagesgesch?ft her. Dies kann ganz passend sein. Mitunter ben?tigt die Arbeit am Gesch?ftsmodell mehr Aufmerksamkeit, einen definierten Raum und eine bewusste Steuerung. Dabei k?nnen Tools wie beispielsweise das Gesch?ftsmodell-Cockpit und ein passgenauer Prozess helfen. Denn diese machen es einfacher sich zu verst?ndigen und schnell, effektiv und effizient zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen.

Wie organisiert man den Prozess einer Gesch?ftsmodellentwicklung?

Selten gleicht ein Gesch?ftsmodellentwicklungsprozess dem n?chsten. Zu unterschiedlich sind die individuellen Ausgangsbedingungen und Zielsetzungen. Meist jedoch empfiehlt es sich, einem bestimmten Muster zu folgen, das wir in unserem Prozessmodell abgebildet haben. Der Prozess setzt sich aus vier Phasen zusammen, die jeweils f?r sich geschlossen bearbeitbar sind:

  1. Autorisieren
    Zun?chst wird festgelegt, was Gegenstand und Ziel des Prozesses sein sollen (und was nicht) und wie letzterer organisiert wird.
  2. Sortieren & Verdichten
    Im n?chsten Schritt werden alle zur Verf?gung stehenden Informationen selektiert und sortiert. Anschlie?end werden sie auf die dr?ngendsten Fragestellungen verdichtet.
  3. Abw?gen & Entscheiden
    Bezogen auf diese Fragestellung werden Ideen gesucht, konkretisiert, diskutiert, bewertet und gesch?rft. Als Ergebnis steht Ihre Entscheidung f?r das anzustrebende Gesch?ftsmodell von morgen.
  4. Organisieren & Umsetzen
    Im letzten Schritt geht es in die Umsetzung der Ideen. Zudem ist ?ber einen Review-Prozess sicherzustellen, dass das Vorankommen und die Ziele immer wieder unter den neu gewonnenen Informationen hinterfragt werden.

Kostenfreie Tools, Anleitungen und Workshops zur Gesch?ftsmodellentwicklung

Manchmal fehlt es einfach an der z?ndenden Idee, wie ein Unternehmen in eine erfolgreichere Zukunft kommen kann. Manchmal findet sie aber schlicht nicht den Weg in die Umsetzung. Auf dem Weg von der Ideenfindung bis zur Umsetzung k?nnen Sie auf unser umfangreiches kostenfreies Angebot an praxiserprobten Hilfsmitteln f?r kleine und mittlere Unternehmen zur?ckgreifen:

Ideen sind ein guter Anfang ? Gesch?ftsmodellentwicklung im Mittelstand (Buch und Leitfaden)

In diesen Publikationen vermitteln wir alles, was uns bei der Begleitung von Gesch?ftsmodellentwicklungsprozessen hilfreich war. Dort finden Sie das angesprochene Prozessmodell.  Weiterhin zeigen Tools, Beispielen und zahlreiche Tipps aus der Praxis, wie ein Gesch?ftsmodellentwicklungsprozess gelingen kann und worauf es dabei ankommt. Je nach Geschmack finden sie diese Indformationen auf das Wesentliche reduziert im Leitfaden oder ganz ausf?hrlich im Buch.

Gesch?ftsideentagebuch

Das Gesch?ftsideentagebuch ist f?r alle, die gern an ihrem Gesch?ft t?fteln und ihrer Kreativit?t und Innovationskraft Raum geben wollen. Dieses Tagebuch ist ein flexibler Begleiter auf einem ganz pers?nlichen und individuellen Weg zu neuen Gesch?ftsideen.

Toolbox

Wie analysiere ich meine aktuelle Situation, wie setzte ich das Gesch?ftsmodell-Cockpit ein, wie bewerte ich meine Ideen etc.? In unserer Toolbox finden Sie alle Tools aus unserem Buch ?Ideen sind ein guter Anfang? und dem ?Gesch?ftsideentagebuch? zum Ausdrucken und Anwenden.

Das Digitalisierungs-Cockpit

Mit Hilfe unseres Digitalisierungs-Cockpits k?nnen Sie Ihren eigenen Weg in die Digitalisierung erarbeiten. Dabei k?nnen Sie sich in unserer WebApp alleine von vielen Beispielen erfolgreicher Unternehmen inspirieren lassen. Oder Sie arbeiten ganz "handfest" zum Beispiel in einem Workshop mit Mitarbeitenden oder Kunden mit unserer analogen Inspirationsbox.

Starter-Set ? Gesch?ftsmodellentwicklung im Mittelstand

Inspirationsbox, Leitfaden und Gesch?ftsideentagebuch finden Sie zudem geb?ndelt in einem Parket in unserem ?Starter-Set ? Gesch?ftsmodellentwicklung im Mittelstand?.

(Online-)Zukunftslabore zur Gesch?ftsmodellentwicklung

In unseren Zukunftslaboren k?nnen kleine und mittlere Unternehmen gemeinsam an ihrem Gesch?ftsmodell von morgen arbeiten. Die Workshops finden regelm??ig online und so m?glich auch vor Ort statt, auch zu anderen Themen.