Wie geht es unseren ehemaligen Wettbewerbsgewinnern in der Corona-Krise?

Vor einem Jahr haben wir vom RKW Kompetenzzentrum uns die Frage gestellt: Was wurde aus den Gewinnerteams unserer Wettbewerbe? Der Hintergrund: Das RKW Kompetenzzentrum hatte sich an der Ausrichtung verschiedener Start-Up Wettbewerbe beteiligt, darunter dem Future Agro Challenge und dem Creative Business Cup. Wir wollten nun in Erfahrung bringen, wie sich die betreffenden Unternehmen weiterentwickelt haben. Welche Herausforderungen waren zu bew?ltigen? Welche neuen Ziele und Projekte wurden verfolgt?  Die Ergebnisse unserer Unternehmensbefragungen sind in eine Blogreihe eingeflossen.

Die Corona-Krise als Herausforderung f?r Startups

Laut des k?rzlich ver?ffentlichten Startup-Barometers von EY ist das Finanzierungsvolumen f?r deutsche Startups um 22% eingebrochen. Die Zur?ckhaltung der Investoren spiegelt sich in der sinkenden Anzahl von Finanzierungsrunden: Waren es noch 90 im Januar, so sind f?r Juni lediglich 34 Transaktionen  zu verzeichnen gewesen.

Wie gehen unsere ehemaligen Gewinnerteams mit der Herausforderung um?

Zeit also, um sich erneut die Frage zu stellen, wie unsere ehemaligen Wettbewerbsgewinner mit dem ?Game-Changer? Corona umgehen. Dazu wurde mit allen betreffenden Startups erneut Kontakt aufgenommen und eine kleine schriftliche Umfrage gestartet. Die Umfrage wurde im Auftrag des globalen GEM-Teams durchgef?hrt, das eine eigene Ver?ffentlichung zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die internationale Gr?ndungsdynamik plant.

Nachfragesteigerung und krisenbedingte Innovation

F?r das Startup Seedforward, das neue Saatgutverfahren entwickelt, ist die Krise kaum bemerkbar:

?Unsere Branche war gl?cklicherweise nicht sehr schwer von der Corona Krise betroffen. Da der landwirtschaftliche Sektor nach wie vor normal weiter lief, haben wir, bis auf hier und da mal eine versp?tete Lieferung, keine Einbr?che erleben m?ssen. Im Gegenteil ist die Nachfrage gr??er denn je.?

Um die Hygieneregeln einhalten zu k?nnen, sei die Arbeit intern umstrukturiert worden. Ein Gro?teil der Mitarbeitenden arbeitet im Homeoffice.

Obwohl in derselben Branche t?tig, musste die Firma MonitorFish mehr Herausforderungen bew?ltigen. Das Berliner Startup versucht, mittels ausgekl?gelter Software, die ?berwachung von Aquakulturen zu vereinfachen. Die Schlie?ung von Restaurants, Hotels und Cateringdiensten w?hrend des Lockdowns habe die Abh?ngigkeit kleinerer Agrarbetriebe von dem Gastronomiesektor auf schmerzliche Weise bemerkbar gemacht.

 ?Dar?ber hinaus haben die Betriebe das Problem, dass bereits vor der Pandemie Fachpersonal fehlte. Durch die Krankheit selbst bzw. durch Corona Ma?nahmen hat sich dieser Fachkr?ftemangel existenziell verst?rkt. Daher sind die Anfragen nach Monitoringsystemen einerseits gestiegen, anderseits fehlt den Betrieben das Geld f?r Investitionen in diesen Bereich?,

fasst Co-CEO Dominik Ewald die Lage zusammen. Doch die Krise f?hrt auch dazu, dass neue Gesch?ftsfelder erschlossen werden. Bei MonitorFish fing man damit an, die Kundschaft bei kleineren Digitalisierungsans?tzen zu unterst?tzen:

?Im Schatten der Krise haben wir entsprechende Konzepte entwickelt, um die Partner ?ber unsere Plattformen zu unterst?tzen. Von Chat-Bot Funktionen, ?ber neue Kooperationen mit Online-Plattformen von Lebensmitteln, hin zur Automatisierung der Produktketten sowie Hilfen bei Antragsverfahren zur F?rderung von Innovationen.?

Schwierige Bedingungen in der Eventbranche

F?r den Umgang mit der Krise ist nat?rlich auch entscheidend, in welcher Branche sich ein Unternehmen bewegt. Da mit Beginn der Viruskrise alle Gro?veranstaltungen verboten wurden, wurden die Unternehmen im Eventbereich besonders hart getroffen. Ein Beispiel daf?r ist das Kieler Unternehmen Light Instruments. Das ehemalige Preistr?gerunternehmen des Creative Business Cups zeigt auf gr??eren Veranstaltungen kreative Lichtinstallationen. Der Mitgr?nder Martin Fischbock schildert die aktuellen Auswirkungen der Veranstaltungsverbote auf das laufende Gesch?ft:

?Wir haben unser Kerngesch?ft im Bereich: Messen, Shows und Events. Von daher hat uns die Krise wie jeden in diesem Sektor absolut hart getroffen. Alle Veranstaltungen f?r dieses Jahr (gerade f?r den Sommer) wurden abgesagt bzw. kamen erst gar nicht in die Planung/Entwicklung. Zum Gl?ck konnten wir noch einige Auftr?ge aus dem letzten Jahr mitnehmen, die erstmal offline im Hintergrund umgesetzt werden und dann zum Einsatz kommen, wenn sich die Situation entspannt/beruhigt hat.?

Letztlich bleibe nichts anderes ?brig, als abzuwarten und bis zum Ende der Krise still zu halten, so der Unternehmer weiter.

Eine neue Krise ?? viele neue M?glichkeiten?

Der kleine Einblick gen?gt, um zu zeigen, dass die Lage f?r viele Startups immer noch alles andere als rosig ist. Hoffnung macht allerdings, dass manche Unternehmen damit beginnen, sich selbstst?ndig neue Gesch?ftszweige zu erschlie?en, um den Einbruch in den alten Gesch?ftsfeldern abzufedern. Wer wei? ? vielleicht ergeben sich aus dieser Krise ja neue, ungeahnte M?glichkeiten? Wir werden versuchen, dran zu bleiben und zu einem sp?teren Zeitpunkt bei den Unternehmen wieder nachfragen.

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