Ein Boxring bildet das zentrale Element des internationalen Gr?nderwettbewerbs ?Get in the Ring?, der auf Basis eines Kopf-an-Kopf-Pitch-Duells ausgetragen wird. Dabei treten Startups gegeneinander an und ?k?mpfen? ? um Geld, Anerkennung und Unterst?tzung. Dieses Jahr fand die zentrale Abschluss-Veranstaltung vom 30. Mai bis 1. Juni in Cascais (Portugal) statt.

Ring frei f?r Startups
?Get in the Ring? ist ein internationales Netzwerk von Organisationen, die gemeinsam daran arbeiten, Innovationen schneller voranzutreiben. Der Fokus liegt dabei auf der Unterst?tzung von Startups. Das Netzwerk organisiert weltweite Aktivit?ten und Unterst?tzungsprogramme zur Identifikation und F?rderung vielversprechender Startups aus jeder Branche. Das zentrale Element bei den Veranstaltungen ist ein Boxring, in dem jeweils zwei Startups gegeneinander antreten. Jedes Startup muss dabei Fragen kurz und knackig beantworten. Eine Jury aus Experten und Investoren entscheidet nach jeder Runde, welcher Teilnehmer die Fragen am besten beantwortet hat. Der Gewinner erh?lt Unterst?tzungsma?nahmen, F?rdergelder oder Zugang zu wertvollen Mentoren und Netzwerken.
Das Event war f?r einige der Startups besonders erfolgreich: Das junge Unternehmen Liquid Gold, Gewinner in der Wettbewerbskategorie ?Leichtgewicht?, machte einen Deal in H?he von 500.000 US Dollar mit seiner Idee, Urin zu recyceln. Labfresh, ein Startup im Bereich Nanotech-Bekleidung, kooperieren mit einem d?nischen Ministerium und Lifesense Groups, ein Startup im Femtech-Bereich (Technologien f?r die weibliche Zielgruppe), schlossen dank ihrem letztj?hrigen Gewinn in Singapur sogar einen Deal mit mehreren Investoren in H?he von 3 Millionen US Dollar ab.

Der ?Global Meetup? bildet einen Teil der Gesamtveranstaltung und war durch ein Matchmaking zwischen Startups und Mentoren sowie durch verschiedene Workshops gepr?gt. Im Fokus standen die Themen Internationalisierung, Wachstum, Pitchen und die Zusammenarbeit mit Investoren. ?ber 700 Matchings wurden im Rahmen des ?Global Meetup? initiiert.

K(r)ampf um die F?rdergelder
Der Workshop ?Governments and Startups? im alten Fort von Cascais behandelte das Thema Startups und ?ffentliche F?rdergelder. Ausgangsthese der Diskussion war, dass ?ffentliche Gelder den Erfolg eines innovativen Unternehmens sichern k?nnen, diese Gelder f?r Startups aber nur schwer zug?nglich sind. Politische Vertreter diskutierten vor Ort mit F?rdergebern und Startups dar?ber, wie man die H?rden zwischen ?ffentlicher Verwaltung und Gr?ndern minimieren kann. Die gegenseitige Ann?herung k?nnte f?r die Startups gleichzeitig die M?glichkeit mit sich bringen, ?ffentliche Einrichtungen als Kunden in Betracht zu ziehen und umgekehrt. In vielen L?ndern sind, nach Angaben der EU-Vertreter, ?ffentliche Einrichtungen einer der gr??ten Kunden f?r lokale M?rkte.
Die gr??te H?rde auf Seiten der Startups ist der b?rokratische Aufwand, w?hrend es f?r ?ffentliche Einrichtungen zu riskant ist, Produkte und Dienstleistungen von unerfahrenen Startups zu akquirieren. Auch die Gefahr, mit dem Produkt bei der Zielgruppe zu scheitern, ist den ?ffentlichen Einrichtungen ein zu gro?es Risiko. Kurzfristig gedacht wirkt eine Investition in ein Startup also teurer und unrentabel. Zudem f?hren Langzeitvertr?ge und starre Prozesse dazu, dass ?ffentliche Einrichtungen nicht zu Startups wechseln k?nnen ? es entsteht ein sogenannter ?Lock-in-Effekt?. Die komplexen Auswahlverfahren ?ffentlicher Einrichtungen disqualifizieren Startups zudem h?ufig schon bei der Bewerbung.
Es gibt aber M?glichkeiten, um die H?rden zu verringern. Diskutiert wurde unter anderem, den Bedarf f?r Innovation rechtzeitig zu kommunizieren und die Angebotsvoraussetzungen zu erleichtern. ?ffentliche Einrichtungen sollten demnach nicht nur das g?nstigste, sondern eher das nachhaltigste Angebot in Betracht ziehen. ?ffentliche Einrichtungen sollten st?rker zusammenarbeiten, um Synergien zu schaffen, Projektbudgets zu b?ndeln und Marktfragmentierung vorzubeugen. Indem man wiederum kleinere Vertr?ge abschlie?t, die sukzessive aufgestockt werden k?nnen, kann ebenfalls der Zugang f?r Startups erleichtert werden.
Der Vorteil f?r ?ffentliche Einrichtungen liegt dabei auf der Hand: Schnellere Modernisierung und effizientere Gestaltung. Um den Lock-in-Effekt bei Lieferanten zu vermeiden, sollten Prozesse offener gef?hrt werden sowie bestehende Gelder st?rker in Forschung, Entwicklung und Innovation investiert werden. Ein nachfrageorientierter Wettbewerb entsteht, wenn ?ffentliche Einrichtungen mehr innovative Projekte ausschreiben. Dadurch kann die lokale Wirtschaft angekurbelt werden.
