Freitagnachmittag um 18Uhr, ein sonniger Fr?hlingstag im bildsch?nen Linz (?sterreich), viele Damen Mitte 40 bis Anfang 60 sa?en im Kepler Salon an der Rathausgasse und? warteten auf den Auftakt der an diesem Tag stattfindenden Veranstaltung. Denn es w?rde um etwas Wichtiges gehen: Um den beruflichen Neustart, um die M?glichkeit der Selbstverwirklichung, um die Realisierung einer Gesch?ftsidee. Der Name der Veranstaltung war vielversprechend: ?Silver Girls: Alter hat Potenzial?.

Eingeladen hatte die VFQ Gesellschaft f?r Frauen und Qualifikation mbH, eine gemeinn?tzige Organisation mit einem vielf?ltigen Angebot rund um die Themen Beratung, Weiterbildung und Qualifizierung f?r Frauen. Mit dem gleichnamigen Gr?nderinnenforum bildet sie die einzige Beratungseinrichtung f?r die genannte Zielgruppe in Ober?sterreich.

Ein Orchideen-Thema wird beleuchtet

Die Moderation ?bernahm Mag.a Andrea Bauernberger-Kiesl (VFQ). Mag.a Ulrike Bernauer-Birner, Gesch?ftsf?hrerin dieser Organisation, er?ffnete die Veranstaltung und gab die Einf?hrungsworte. Behandelt werde hier ein ?Orchideen-Thema?, n?mlich die Gr?ndung von Frauen im Alter. Man m?chte aus der Expertise anderer L?nder, in diesem Fall Deutschland, lernen. Anschlie?end hielt Dr. Noem? Fern?ndez S?nchez (RKW Kompetenzzentrum) den Vortrag: ?Silver Girls: Alter hat (Gr?ndungs-) Potenzial. Sie berichtete ?ber Ursachen und Einflussfaktoren von Sp?tgr?ndungen, gab das Profil und die Gr?ndungsdaten der Zielgruppe bekannt, er?rterte den Standpunkt der Europ?ischen Kommission und der OECD zum Thema, kl?rte ?ber Probleme und Bedarfe auf und richtete zuletzt den Fokus auf die ?lteren Gr?nderinnen.

Den direkten Bezug aus der Praxis gab Eva Gattringer, ehemalige Landtagsabgeordnete und Frauenvorsitzende Ober?sterreich, heute Gr?nderin ?in spe?, stellvertretend f?r die angesprochene Zielgruppe. Zu guter Letzt sprach sich Frauenlandesr?tin von Ober?sterreich, Mag.a Christine Haberlander, f?r eine st?rkere Rolle der Frauen in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt sowie f?r die Unterst?tzung weiblicher Gr?ndungen im Alter aus.

Why? Gr?nder und Gr?nderinnen in ?sterreich

Anders als in Deutschland steigen laut WKO-Gr?ndungsstatistik und dem GEM-Report ?sterreichs seit Anfang der 90 er Jahre, ungeachtet konjunktureller Schwankungen, die Gr?ndungszahlen in ?sterreich. Die Alpenrepublik strebt an, Gr?ndungsland Nr. 1 in Europa zu werden. Mit diesem Zweck hat die Regierung die Gr?nderland-Strategie verabschiedet. Ein Crowdfunding-Gesetz hat ?sterreich auch bereits. F?r das zuk?nftige Wachstum - ?hnlich wie in Deutschland ? setzt ?sterreich vor allem auf Start-ups, diese sollen vom Start-up-Paket von Kanzler Kern profitieren.

Startups, d.h. junge Unternehmen in innovativen Bereichen, machten im Jahr 2016 lediglich 1,5% der Neugr?ndungen ?sterreichs aus. Die Mehrheit der Gr?nder setzt solide, aber ?gew?hnliche? Gesch?ftsmodelle um. Und welche sind die Gr?nder, die aktuell im Nachbarland zu finden sind? Was die Altersstruktur angeht, haben in ?sterreich laut GEM L?nderbericht die ?lteren Gr?nder ein st?rkeres Gewicht als in Deutschland: 43,1% (hierzulande 33%) in 2014. Auff?llig ist vor allem, dass der gr??te Zuwachs in der j?ngsten Entwicklung der Gr?ndungszahlen (2007-2014) bei den ?lteren anzutreffen ist, n?mlich bei der Gruppe 55+. Die Geschlechterverteilung hingegen l?sst genauso wie in Deutschland keinen Zweifel daran haben: Gr?ndung in ?sterreich ist M?nnersache. Gerade bei den ?lteren Frauen ist der Nachholbedarf besonders gro?. Daran muss noch weiter gearbeitet werden. Damit weibliche Gr?ndungen jenseits der 50 kein Orchideen-Thema mehr sind. 

 Why?  Fr. Dr.in  Noem? Fern?ndez S?nchez

 Ich wurde vor 2 Jahren, als bei uns aufgrund der letzten Pensionsreform das Thema  ?Frauenarmut in ?sterreich? sehr aktuell geworden ist , auf Fr. Fern?ndez S?nchez  aufmerksam. Sie besch?ftigte sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit ?Senior Entrepreneurship?. Ihre Expertise war f?r unsere Veranstaltung sehr wichtig, der Vortrag ? souver?n und erfrischend -  hat uns viele neue Erkenntnisse gebracht. Wir werden auf alle F?lle an diesem Thema dranbleiben. Herzlichen Dank sagt Gudrun Schaller (VFQ Gr?nderinnenforum).