Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten

Erfolgsfaktoren f?r eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge sind ein klares ?bergabekonzept mit einem realistischen Zeitplan und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen beiden Generationen. Aus dem Ausstieg soll ein Neuanfang werden.

Ist f?r ein Unternehmen die Nachfolgerin, der Nachfolger oder das Nachfolge-Team gefunden und einvernehmlich eine Unternehmensbewertung erfolgt, beginnt die Umsetzungsphase der Nachfolge. Im dann anstehenden ?bergabeprozess gibt es so gut wie alle Fragen (neu) zu kl?ren, auch solche wie sie bei einer Neugr?ndung entstehen. Es ist also sinnvoll, in einem ?bergabekonzept zu beschreiben, auf welche bew?hrten Prozesse aufgebaut werden kann und welche Angelegenheiten neu geregelt werden m?ssen. Das mit einem Zeitplan unterlegte Konzept unterst?tzt sowohl die Alt-Inhaberin/den Altinhaber als auch die nachfolgende Person dabei, die rechtlichen, steuerrechtlichen und vertraglichen Schritte beim Verkauf des Unternehmens aber auch bei der Betriebs?bertragung mit oder ohne (finanzieller) Gegenleistung im Blick zu behalten und Klarheit ?ber gemeinsame Schritte beziehungsweise die Aufgabenverteilung zu erhalten. Ein ?bergabekonzept ist folglich nicht nur f?r die externe Unternehmensnachfolge zu empfehlen, sondern auch bei familieninternen Nachfolgen.

Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Person, die das Unternehmen in die Zukunft f?hren soll und der Person, die ihr Lebenswerk in neue H?nde gibt, entsteht nicht von allein. Es ist u. a. sinnvoll, regelm??ig und gemeinsam entlang des ?bergabekonzepts auch kleine Erfolge in Richtung Nachfolge zu feiern oder in schwierigen Phasen Zwischenschritte einzuplanen, um beispielsweise Haftungsfragen zu kl?ren und sich erneut der gemeinsamen Ziele zu versichern: Das Unternehmen soll erfolgreich in die Zukunft gef?hrt werden. Es kann im ?bergabeprozess hilfreich sein, externe Unterst?tzung von Beraterinnen und Beratern oder Coaches in Anspruch zu nehmen. denn der Nachfolgeprozess endet h?ufig nicht mit dem Verkauf des Unternehmens, sondern er umfasst eine (teilweise) Neuausrichtung von Gesch?ftsmodell oder betrieblichen Ablaufprozessen, in welche durchaus die Altinhaberin / der Altinhaber noch eine Weile einbezogen werden, um ihre Erfahrungen weiterzugeben.

Nicht jede Unternehmensnachfolge verl?uft reibungslos, aber wenn es gelingt, ein Unternehmen mit seinen Besch?ftigten in neue H?nde zu legen, die es in die Zukunft f?hren, gilt es den Erfolg zu feiern. Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereit sind, ?ber ihre Erfahrungen auch ?ffentlich zu sprechen, teilen ihr Wissen mit anderen und machen Mut. Bedenkt man, dass von den rund 3,8 Mio. kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland nur 16 Prozent bzw. 608.000 von Frauen gef?hrt werden, sind gute Beispiele von erfolgreichen Nachfolgerinnen von besonderer Bedeutung. Hier kommt der she succeeds award ins Spiel. Nach einem Auswahlverfahren zeichnet der Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU) j?hrlich erfolgreiche Beispiele der Unternehmensnachfolge durch Frauen aus. Ein ?bergabekonzept und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Altinhaberin / Altinhaber und der Nachfolgerin sind Kriterien im Auswahlverfahren.

Die Wettbewerbskategorie ?Wegbereiter*in des Jahres? ist Bestandteil der gef?rderten Modellprojekte der Initiative ?Unternehmensnachfolge ? aus der Praxis f?r die Praxis? des Bundesministeriums f?r Wirtschaft und Klimaschutz. Das RKW Kompetenzzentrum begleitet die Initiative fachlich und unterst?tzt die Modellprojekte bei der ?ffentlichkeitsarbeit.

Der nachfolgende Text zitiert die Ausschreibung des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU) zur diesj?hrige Wettbewerbsrunde des she succeeds award.

Kennen Sie eine Frau, die erfolgreich ein Unternehmen ?bernommen und deren Geschichte Sie nachhaltig beeindruckt hat? F?r eine gelungene ?bernahme kommt es jedoch nicht nur auf die Nachfolgerin an. Deshalb zeichnet der VdU im Rahmen des vom BMWK gef?rderten Modellprojekts ?she succeeds ? Mehr weibliche Nachfolge!? auch Alt-Inhaberinnen oder Alt-Inhaber aus, die in besonderem Ma?e dazu beigetragen haben, Frauen den Weg als Unternehmerinnen in der Nachfolge zu ebnen.

• In der Kategorie ?Unternehmensnachfolgerin des Jahres? werden gesucht: Unternehmerinnen, die vor mindestens 12 Monaten die ?bernahme eines Unternehmens erfolgreich abgeschlossen haben. Die Nachfolgerin muss Gesellschafterin/Inhaberin sein und eine gesch?ftsf?hrende Funktion innehaben. >> Zur Nominierung
• In der Kategorie ?Wegbereiter*in des Jahres? werden gesucht: Alt-Inhaberinnen oder Alt-Inhaber, die vor mindestens 12 Monaten die ?bergabe eines Unternehmens erfolgreich abgeschlossen haben. Ebenfalls kann nominiert werden, wenn der ?bergabeprozess begonnen wurde und die Nachfolgerin bereits seit 12 Monaten im Unternehmen ist. Es gilt keine Einschr?nkung in Bezug auf Branche und Unternehmensgr??e. >> Zur Nominierung
• Nominierungsschluss ist der 15. M?rz 2023.

Der Preis wird unter der Schirmherrschaft von Dr. Robert Habeck, Bundesminister f?r Wirtschaft und Klimaschutz, verliehen. Der Jury geh?ren VdU-Pr?sidentin Jasmin Arbabian-Vogel, Beat Balzli, Chefredakteur der WirtschaftsWoche, Dr. Marc Evers, Referatsleiter Mittelstand DIHK, Prof. Dr. Birgit Felden, Leiterin Studiengang ?Unternehmensgr?ndung und Unternehmensnachfolge? an der Hochschule f?r Wirtschaft und Recht Berlin, Dr. Daniela J?kel-Wurzer, Gr?ndungsmitglied der Initiative ?generation t?chter?, Iris Kronenbitter, Leiterin der bundesweiten Gr?nderinnenagentur (bga), und Dr. Anette R?ckert, Referatsleiterin Unternehmensgr?ndung des Bundesministeriums f?r Wirtschaft und Klimaschutz, an. Auch die Gewinner*innen des Jahres 2022 werden der Jury beisitzen: Die familieninterne Nachfolgerin Carletta Heinz, HEINZ-GLAS GmbH & Co. KGaA, Corina Reifenstein, externe Nachfolgerin der TerpeBau GmbH, sowie die Wegbereiterin Ulrike Saade von der Velokonzept GmbH.

Quellen: Unternehmensnachfolge: Basisinformationen f?r die Praxis