Michael Wunsch erl?uterte zum Einstieg in den Online-Erfahrungsaustausch, dass Gr?nderinnen und Gr?nder im Bereich Social Entrepreneurship neben der Kundschaft auch ihre Wirkungsempf?ngerinnen und -empf?nger als Zielgruppe haben. Deshalb tritt neben das Gesch?ftsmodell ein Wirkmodell, das beschreibt, wie die Angebote die Lebenslage oder das Handeln der Zielgruppe ver?ndern soll. Letztendlich geht es dabei h?ufig um die Herbeif?hrung gesellschaftlichen Wandels und die Erzielung von ?Impact? mit einem sozialen und/oder ?kologischen Bezug. Die Schaffung eines gesellschaftlichen Mehrwertes und die Absicht Gewinne zu erzielen schlie?en sich dabei nicht aus.

Zahlen ? Daten ? Fakten

Diese Vermengung von sozialer Wirkung und betriebswirtschaftlicher Gewinnabsicht in solchen ?hybriden? Sozialunternehmen macht es schwer, die Zahl an Sozialunternehmen genau zu beziffern. Michael Wunsch hob hier die KfW-Untersuchung Social Entrepreneurs in Deutschland: Raus aus der Nische ? 154.000 junge Sozialunternehmer im Jahr 2017 hervor, die als Teil der Befragung zum KfW Gr?ndungsmonitor entstanden ist. Eine ?offizielle? und vor allem regelm??ig aktualisierte Statistik zu Sozialunternehmen in Deutschland g?be es dar?ber hinaus aber nicht, was auch daran liege, dass eine rechtliche Definition von Sozialunternehmertum fehlt.

Allerdings, betonte Michael Wunsch, deuten empirische Erhebungen auf eine wachsende Zahl von Sozialunternehmen hin: So ist der Anteil von Startups, die im Rahmen des Deutschen Startup Monitors angaben, im Themengebiet ??kologische Nachhaltigkeit? zu arbeiten, von 33 Prozent im Jahr 2018 auf 43 Prozent im Jahr 2020 gewachsen. Schon 2018 hatte SEND im Rahmen der Befragung zum Deutschen Social Entrepreneurship Monitor festgestellt, dass lediglich ein F?nftel aller Sozialunternehmen ?lter war als vier Jahre.

Beratungsangebote

Die anschlie?ende Diskussion dreht sich zun?chst um die Frage, wie Sozialunternehmen auch auf ihre Wirkungskette aufmerksam machen k?nnen. Dazu empfahl Michael Wunsch das Kursbuch Wirkung von Phineo. Beratungsangebote, die sich speziell an Sozialunternehmen richten, sind aber nach wie vor rar. So berichtete Agnesa Kolica, Gr?nderin von Family Play Dates, dass zu Beginn ihrer unternehmerischen T?tigkeit der Begriff Sozialunternehmertum noch kaum verbreitet war und somit viel ?Aufkl?rungsarbeit? notwendig war. Von einem st?rkeren Austausch zwischen der Social-Entrepreneurship- und der Startup-Szene k?nnte das gesamte ?kosystem profitieren, so die Einsch?tzung der Gr?nderin. Au?erdem fehle auf der Seite der klassischen Gr?ndungsberatung oft der Blick auf die Wirkungsorientierung.

Es braucht also nicht nur mehr Beratung speziell zum Thema Social Entrepreneurship, sondern auch mehr Bewusstsein f?r dieses Thema in der klassischen Gr?ndungsberatung. Gerade Sozialunternehmen profitieren dabei neben F?rdermitteln oft auch von der gezielten Kontaktvermittlung, wie Beate Betz vom Gr?nderservice der Landeshauptstadt Wiesbaden berichtete. Wirtschaftsf?rderungen k?nnten dar?ber hinaus helfen, in der Politik auf das Thema und seine speziellen Herausforderung aufmerksam zu machen.

Social Entrepreneurship und die Startup-Szene

Prof. Bettina Merlin von der Hochschule Heilbronn berichtete, dass sich auch viele Gr?nderinnen und Gr?nder selbst mit ihren Sozialunternehmen von "normalen" Gr?ndungen abgrenzen. Waldemar Werwai vom Entrepreneurship Cluster Mittelhessen und Mitgr?nder von Raincloud & Sage, einem Startup das Strickwolle aus ansonsten ungenutzten Schurwollresten produziert, merkte dazu an, dass beide Bereiche oft bewusst auseinandergehalten werden, z.B. wenn Sonderpreise f?r Nachhaltigkeit vergeben oder verschiedene F?rderinstrumente angeboten werden.

Birgit Heilig, Projektleiterin bei SEND, wies darauf hin, dass ein Mindset f?r Werteorientierung, wie es etwa das Social Impact Lab praktiziert, immer noch als besonderes Merkmal wahrgenommen wird. Die ?historische? Entwicklung des Unterst?tzungssystems f?r Social Entrepreneurship hat nach Ansicht von Michael Wunsch Parallelstrukturen hervorgebracht, was nicht nur in vielen F?llen ineffizient ist, sondern eben auch zum beschriebenen Silodenken f?hrt. Mit dem Whitepaper ?Social Entrepreneurs effektiv f?rdern und unterst?tzen? m?chte SEND ?klassischen? Gr?ndungsunterst?tzenden eine Hilfestellung geben, damit diese Sozialunternehmerinnen und -unternehmer besser verstehen und unterst?tzen k?nnen.

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