So engagiert sich die Energiebranche f?r Startups

Energieversorger m?ssen sich ver?ndern, wenn sie in Zukunft noch bestehen wollen. Daher sind sie selbst auf der Suche nach den Gesch?ftsmodellen f?r die Zukunft. Wir haben schon festgestellt, es ist die ideale Zeit f?r die Gr?ndung eines neuen Unternehmens im Bereich der Energieversorgung. Und Energieversorger investieren zunehmend in junge Unternehmen und in Ideen - jeder auf seine Art.

Die Unterst?tzung der Gr?nder im Energiesektor sieht sehr unterschiedlich aus, sie geht von Partnerschaften oder Sponsoring einzelner Veranstaltungen bis zur Beteiligung an einzelnen Startups. Es gibt aber auch eigene Innovations-und Accelerator-Programme von den Energieversorgern. So k?nnen sie fr?hzeitig Trends erkennen, sich zu einem fr?hen Zeitpunkt an Startups beteiligen, das Wachstum unterst?tzen oder die Idee im eigenen Haus weiter entwickeln.

Starkes Sponsoring der Netzwerk-Veranstaltung Ecosummit

Eine Veranstaltung wie der Ecosummit ist beispielsweise hervorragend geeignet um erste Kontakte zu Startups aufzubauen. Diese Konferenz hat sich in den letzten f?nf Jahren zur f?hrenden Veranstaltung f?r Startups aus dem Cleantech-Sektor entwickelt und bietet die M?glichkeit Kontakte zu Investoren und Unternehmen zu kn?pfen. Seit 2010 gab es bereits zehn dieser Veranstaltungen, die haupts?chlich in Berlin und in London stattgefunden haben. Startups, Investoren und Unternehmen haben dort die M?glichkeit sich vorzustellen und in den Pausen untereinander auszutauschen. 

F?r Energieversorger ist dieses Event mittlerweile so wichtig geworden, dass sie nicht nur Teilnehmer der Veranstaltung stellen. Sie stellen inzwischen die wichtigste Gruppe der Sponsoren. Beim Ecosummit 2016 Ende April in Berlin war RWE der Platinum Sponsor, Vattenfall und EWE Gold-Sponsoren und EON einer der Silver-Sponsoren. Hinzu kamen noch Statkraft, das Netzwerk ENERA, Siemens und Veolia aus dem Umfeld der Energiewirtschaft. Das zeigt welche gro?e Bedeutung die Energie-Startups im Cleantech-Bereich heute haben.

Startups der Digitalisierung auf der CEBIT

Bei der Computermesse CEBIT werden seit einigen Jahren immer mehr Veranstaltungen f?r Startups angeboten. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Energiewirtschaft ist die Computermesse ein passendes Umfeld f?r die Suche nach innovativen Gesch?ftsmodellen. Hier engagiert sich besonders RWE, in 2015 als Gastgeber des Branchentags Energie und in diesem Jahr mit dem RWE Innovation Hub. Dieser besch?ftigte sich mit aktuellen Energiethemen und mit der Digitalisierung, um Gesch?ftsmodelle f?r die Zukunft von RWE zu finden.

Acceleratoren und Ideenschmieden der Energiebranche

Die Energieversorger engagieren sich nicht nur bei einzelnen Veranstaltungen. Dort k?nnen sie die Startups kennen lernen und Kontakte aufbauen. Die langfristigere F?rderung erfolgt ?ber Accelerator-Programmen und Innovationszentren. Da gibt es mittlerweile einige Angebote f?r Unternehmensgr?nder, einige davon auch speziell f?r die Energiebranche. Bei mehreren dieser F?rder- und Innovationszentren sind auch Energieversorger beteiligt. Sie sind nicht nur Geldgeber, sondern auch als Berater beteiligt an den Programmen.

In Baden-W?rttemberg ist EnBW an der Ideenschmiede ACTIVATR beteiligt, das die lokale Gr?nderszene st?rken soll. EnBW ist aber auch strategischer Partner des Startupbootcamp Accelerator-Programms ?Smart Transportation & Energy? in Berlin. ?hnlich sieht es aus bei RWE mit der Beteiligung am Startupcamp Ruhr und dem German Tech Entrepreneurship Center GTEC in Berlin.

Bei E.ON setzt man dagegen gleich auf einen eigenen Accelerator. Der :agile Accelerator unterst?tzt Gr?nder in unterschiedlichen Phasen, von der Ideenfindung ?ber die konkrete Entwicklung der Gesch?ftsidee bis hin zum Markteintritt. Nach zwei Jahren befinden sich aktuell 22 Startups in der Accelerator-Phase, 14 Startups in der Pilotphase und 7 in der Wachstums-Phase. Entscheidungstr?ger von E.ON werden beispielsweise im Demo Day einbezogen, dort wird entschieden welche Projekte weiter verfolgt werden und welche nicht. In der anschlie?enden Inkubator-Phase sind die entsprechenden Gesch?ftsbereiche von E.ON ebenfalls beteiligt.

Ein weiteres Beispiel sind Accelerator-Programme von Stadtwerken, wie das kraftwerk in Bremen und die Gr?nderwerkstadt in Gie?en. Mit unterschiedlichen Ans?tzen geben sie Startups Raum und Unterst?tzung f?r ihre Arbeit. In Bremen versucht man dabei auch von der Arbeitsweise der Startups einiges zu lernen.

Wachsende Zahl von Beteiligungen an Startups

Im n?chsten Schritt kommen dann die Beteiligungen oder ?bernahmen von Startups und jungen Firmen. Auch hier sind  die Energieversorger recht aktiv und machen gelegentlich von sich reden. Im letzten Jahr hatte EWE 90 Prozent der Anteile an Gr?nspar ?bernommen, dem Online-H?ndler f?r Energiesparprodukte, f?r einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Wenige Wochen vorher hatte EnBW mit der neuen Tochter EnBW New Ventures GmbH 15 Prozent der Anteile an dem Hamburger Solarunternehmen DZ-4 erworben. Ein Jahr vorher hatte E.ON f?r mehrere Millionen Euro 20 Prozent der Anteile von thermondo ?bernommen als erste Investition in ein deutsches Digital-Startup.

Die Energiewirtschaft ist in Bewegung und auf der Suche nach den Gesch?ftsideen f?r Morgen. Das wachsende Engagement der Energieversorger bietet ein ideales Umfeld f?r Gr?ndungswillige und Gr?nder.