In Deutschland stehen immer mehr mittelst?ndische Betriebe vor einer Herausforderung: Sie m?ssen eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger finden. Was f?r die Unternehmen eine gro?e Herausforderung ist, bietet Interessentinnen und Interessenten f?r eine Nachfolge die gro?e Chance, den Schritt in die Selbst?ndigkeit zu wagen. Wie w?re es also mit einer Nachfolge statt einer Neugr?ndung? Ein gro?er Vorteil liegt auf der Hand, denn Ums?tze, Kundenbeziehungen und eine etablierte Marke sind schon vom ersten Tag an vorhanden. 

Die Firmeninhaberinnen und -inhaber w?nschen sich oft eine familieninterne Nachfolge. So war es auch bei Dina Reit. Ihr Vater Christoph Kollbach hatte 2005 in Wiesbaden die SK Laser GmbH gegr?ndet ? mit gro?em Erfolg. Bei dem heute weltweit operierenden Unternehmen ?bernimmt nun seit zwei Jahren seine Tochter Dina Reit sukzessive die Unternehmensleitung.

?Mein Vater und seine unerm?dliche Kraft inspirieren mich. Meine Motivation ist es, das Unternehmen in die Zukunft zu f?hren?, sagt Dina Reit, die dabei auch die Interessen anderer im Blick beh?lt: 

?Ich m?chte die Arbeitspl?tze sichern und ausbauen und den hessischen Industriestandort mitgestalten.? Dass die Leitung eines mittelst?ndischen Unternehmens eine Herausforderung ist und viel Erfahrung ben?tigt, musste die junge Gesch?ftsf?hrerin schnell lernen. ?Als ich 2019 in die Firma einstieg, hatte ich die zu ambitionierte Erwartung, dass ich meinen Vater und seine mehr als 30 Jahre Erfahrung innerhalb von k?rzester Zeit ersetzen kann?, erinnert sie sich. ?Aber nach zwei Monaten mussten wir uns neu sortieren und eine Beraterin an Bord holen mit der wir einen Meilensteinplan ausgearbeitet haben.? 

Neben der familieninternen Nachfolge gibt es auch die unternehmensinterne Option ? also die ?bernahme eines Betriebs durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diesen Weg ist Sevgi Karaman, Inhaberin der Logop?die-Praxis ?Frankfurter Institut f?r Stimm- und Sprachst?rungen? gegangen. Auch ihr ging es aber nicht nur um den eigenen Schritt in die Selbst?ndigkeit, sondern sie hatte ein weiteres Ziel: ?Ich m?chte, dass die Praxis weiterbestehen kann, dass die Patientinnen und Patienten mit ihren Sprech- und Sprachproblemen weiterhin zu uns kommen k?nnen.? Als Sevgi Karaman der damaligen Inhaberin, die aus Altersgr?nden aufh?ren wollte, ihren Nachfolge-Wunsch mitteilte, war diese hoch erfreut, denn sie kannte Karaman als f?hige Mitarbeiterin. 

H?ufig setzen Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Nachfolge aber zwangsl?ufig oder freiwillig auf externe L?sungen. Der Vorteil einer externen ?bernahme ist dabei ein frischer Blick auf das Unternehmen. Die Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern beraten bei der Nachfolge, ebenso helfen Portale im Internet wie die kostenfreie Plattform ?nexxt-change? beim Suchen und Finden von Betrieben und Nachfolgenden.  

Gerade auch f?r Frauen liegt hier eine gute Chance, den Schritt in die Selbst?ndigkeit zu gehen. ?Studentinnen meines Studiengangs ?Unternehmensgr?ndung und Unternehmensnachfolge? sind oft erstaunt, wenn sie lernen, welche Potenziale in einer Nachfolge stecken?, so Professorin Birgit Felden, Expertin f?r Mittelstand und Unternehmensnachfolge an der HWR Berlin und verantwortlich f?r www.nachfolge-in-deutschland.de. Viele d?chten zun?chst an kleine Neugr?ndungen, alleine oder mit einer Partnerin. Eine ?bernahme und die damit verbundenen finanziellen Risiken erscheinen oft zu gro?. ?Wir vermitteln, dass ein etablierter Betrieb eine echte Alternative zur Neugr?ndung sein kann. Wir holen auch ganz bewusst erfahrene Unternehmerinnen in unsere Lehrveranstaltungen, die gerne Role Model f?r den Nachwuchs sind und mitunter konnten wir auch schon Mentorenschaften und auch Nachfolgetandems vermitteln?.  

Und welche Bedeutung mehr Frauen als Unternehmerinnen f?r die Wirtschaft haben, erkl?rt Stefanie Bechert, Leiterin der fachlichen Begleitung der Initiative ?Unternehmensnachfolge ? aus der Praxis f?r die Praxis? beim RKW Kompetenzzentrum: ?Es gibt noch viel ungenutztes Potenzial ? bei der demographischen Entwicklung kann Deutschland es sich gar nicht leisten auf so viele engagierte und gut ausgebildete Frauen zu verzichten.?

?ber die Initiative ?Unternehmensnachfolge ? aus der Praxis f?r die Praxis?

Die Initiative ?Unternehmensnachfolge ? aus der Praxis f?r die Praxis? des Bundesministeriums f?r Wirtschaft und Energie f?rdert innovative Ans?tze, damit Unternehmensnachfolgen fr?hzeitig initiiert und erfolgreich umgesetzt werden. Bundesweit arbeiten rund 30 Modellprojekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten an dem Thema Unternehmensnachfolge. Ob Architekturb?ros, produzierende und verarbeitende Unternehmen, Handwerksbetriebe oder auch die vielf?ltigen Dienstleistungen ? wer eine Nachfolge antreten m?chte, findet ein breites Unterst?tzungsangebot ?ber die Modellprojekte. Diese sollen fr?hzeitig f?r das Thema ?Nachfolge? sensibilisieren, quali-fizieren und Netzwerke auf- oder ausbauen. Beim RKW Kompetenzzentrum liegt die fachliche Begleitung der bundesweiten Initiative. Sie beinhaltet die Vernetzung der Modellprojekte, Informations- und Wissensaustausch und gemeinsame Veranstaltungen. 

Weitere Informationen unter: rkw.link/initiativeunternehmensnachfolge

Fakten

Verschiedene Projekte wenden sich speziell an Frauen, die eine Nachfolge antreten m?chten:

? ?DIE N?CHSTE BITTE! ? UNTERNEHMENSNACHFOLGE ALS BERUFLICHE CHANCE F?R FRAUEN? unterst?tzt bundesweit Frauen bei der externen ?bernahme von kleinen Unternehmen und Kleinstbetrieben in Deutschland.

??she succeeds ? Mehr weibliche Nachfolge!? motiviert bundesweit Frauen, durch Rollenvorbilder die Nachfolge als eine attraktive Karriereoption zu erkennen.

? ?AUF ? mobile Akademie Unternehmensnachfolge f?r Frauen? setzt ein praxisorientiertes Qualifizierungsprogramm um und ermutigt gr?ndungsinteressierte Frauen zur Selbst?ndigkeit in Form einer Betriebs?bernahme.

Alle Projekte unter: rkw.link/modellprojekteunternehmensnachfolge

 

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Dieser Artikel wurde am 02. Dezember 2021 in der Beilage "Analyse: Deutschland" der Tageszeitung "Die Welt" ver?ffentlicht.

https://analysedeutschland.de/article/sponsored-rkw-12-21.html

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