Bankenkredite sind nach wie vor die am h?ufigsten genutzten Finanzierungsquellen ?lterer Gr?nderinnen und Gr?nder. Mit dem Alter jedoch w?chst die Schwierigkeit eine F?rder- bzw. Kreditzusage zu bekommen, bereits ab 55 Jahren ist meistens die Hemmschwelle viel zu gro?. Weitere Finanzierungswege m?ssen her.

Alternative Finanzierungsformen sind nicht nur ein Instrument f?r junge Startups, sondern er?ffnen gleichzeitig neue M?glichkeiten f?r angehende Gr?nderinnen und Gr?nder 45plus. Um diese im Konkreten auszuloten, organisierte das RKW Kompetenzzentrum unter der Schirmherrschaft des BMWi den zweiten Experten-Workshop zum Thema Finanzierung 45plus in Berlin.

Nach der Er?ffnung durch Holger Maus (BMWi) gab Holger Richter (ebd) einen ?berblick ?ber die Mikrofinanzierungsangebote des Bundes: Mikromezzaninfonds Deutschland und Mein Mikrokredit. Anschlie?end kamen die Bundesl?nder zu Sprache:  Heinrich Fiege (IHK Stade) und Markus Meier (ThEx Mikrofinanzagentur) stellten die Mikrokreditprogramme ihrer jeweiligen L?nder vor. W?hrend Niedersachsen mit dem MikroSTARTer bereits ?ber reichliche Erfahrung in der Mikrofinanzierung verf?gt, startet Th?ringen in diesem Sommer mit dem dem Programm ?MikroF?.

?Vor allem Soloselbstst?ndige und Freiberufler sowie Kleinunternehmen nehmen den Mikrokredit in Anspruch?, so Herr Meier. Somit eignet sich dieses Instrument auch f?r die Zielgruppe der Gr?nderinnen und Gr?nder 45plus. ?Auch gewerbliche Gr?ndungen von ?lteren k?nnen durch Mikrodarlehen finanziert werden?, wie Herr Fiege feststellte. Ein Plus-Vorteil ergibt sich wiederum aus der Verbindung zwischen Beratung und F?rderung.

Der Nachmittag geh?rte der Unternehmens- und Organisationsberaterin Ilona Orthwein. Sie stimmte die Teilnehmer positiv mit einem praxisbezogenen Impulsvortrag ein, indem sie den Bedarf und die M?glichkeiten f?r Gr?ndungsberater hinsichtlich der Zielgruppe 45plus n?her beleuchtete.

?Das Alter spiele beim Crowdfunding praktisch keine Rolle, da eine Selbstauskunft in der Regel nicht erforderlich ist. Wichtig ist, Social Media als Instrument zur Bildung einer Fan-Base anzuwenden und st?ndig in Kontakt zu bleiben. Daraus ergeben sich Chancen f?r Gr?nderinnen und Gr?nder 45plus, denn deren Medienaffinit?t w?chst nach und nach?, bekr?ftigte Frau Orthwein.

Die Berliner ?original unverpackt? und ?H?ppies?, aber auch ?Manomama? und ?Aoterra? (heute Cloud&Heat) sind einige der Gr?ndungsprojekte, die die Zustimmung der Crowd gefunden haben.  Ihre Erfolgskriterien? Sie bieten lokale oder regionale Produkte an, haben eine gro?e Fangemeinde und verfolgen h?ufig ?kologische Ziele. Und noch eins verbindet sie alle: Sie sind mit Emotionalit?t gut anzusprechen.

Der Experten-Workshop zum Thema alternativer Finanzierung stellte die vierte fachliche Sitzung des Expertenkreises ?Senior Entrepreneurship? vom RKW Kompetenzzentrum dar. An diesem sind verschiedene Einrichtungen der Gr?ndungsberatung und -f?rderung t?tig: bga, RKW-Bremen und RKW-Hessen, selbstst?ndige Berater, Vertreter von regionalen Gr?ndungsberatungsagenturen und Jobcentern, darunter die IHKs von Frankfurt, K?ln, Wuppertal, Aschaffenburg und Stade. Die Schaffung einer zielgerechten und lebensnahen Gr?ndungsinfrastruktur soll helfen, die Babyboomer st?rker f?r den Schritt in die Selbstst?ndigkeit zu motivieren und diese zielgruppengerecht zu unterst?tzen. Mit diesem Ziel hat das RKW Kompetenzzentrum bereits zwei Studien in den Jahren 2010 und 2013 und den Empfehlungskatalog f?r die Beratung 45plus: ?Gr?ndungsberatung sensibel und kompetent gestalten? 2015 ver?ffentlicht. Die neue Langfassung mit konkreten Praxisbeispielen, Testimonials und Checklisten f?r das Beratungsgespr?ch ist unter dem Titel ?Leitfaden f?r die Gr?ndungsberatung 45plus? im August 2016 erschienen.