... so kommt der Change in die Welt."

Junge Menschen f?r unternehmerisches Denken zu begeistern, ist nicht nur in unserem RKW-Projekt "Unternehmergeist erleben!" ein wichtiges Ziel. Es gibt  viele weitere Initiativen und Programme, die vor allem das sozialunternehmerische Engagement f?rdern: So auch zum Beispiel die World Citizen School des Weltethos-Instituts der Universit?t T?bingen. Auf der RKW-Hochschulveranstaltung "Unternehmerisches Denken & Handeln erleben!" Anfang des Jahres an der Universit?t T?bingen habe ich Michael Wihlenda zu den konkreten Angeboten seiner Initiative befragt. Das Interview ist im aktuellen RKW Magazin 1/2019 zum Thema "Social Entrepreneurship" ver?ffentlicht.

Michael, wie untersch?tzt Ihr mit der World Citizen School soziales Unternehmertum?
Wihlenda: 2013 starteten wir die World Citizen School als Modell und Praxisschule zur F?rderung b?rgerschaftlichen Engagements durch Social Entrepreneurship an der Universit?t T?bingen. Nach humanistischen Prinzipien werden Studierende bef?higt bzw. bef?higen sich selbst, ihr Wissen und F?higkeiten f?r eine bessere Welt einzusetzen.
Die Studierenden erfahren sich selbst als Weltb?rger, wenn sie eigene Ideen auf gemeinsame Weltprobleme beziehen und mit innovativem Handeln Verantwortung f?r die gemeinsame Welt von morgen ?bernehmen. Das ist die Grundidee. Dabei helfen vor allem auch sozialunternehmerische Methoden, um sich in der Welt zurechtzufinden und diese mitzugestalten.

Was bietet Ihr den Studierenden konkret?
Studierende unterst?tzen wir auf drei Arten:

Unsere Mitgliedsinitiativen und Social Startups unterst?tzen wir durch unsere Kommunikationsarbeit, indem wir der ?ffentlichkeit zeigen, wie selbstorganisiertes und selbstbestimmtes Lernen durch freiwilliges Engagement dem humboldtschen Bildungsideal tats?chlich gerecht wird. Mit unserer Markplatz-Methode bieten wir online und offline professionelle Vernetzungsm?glichkeiten f?r unsere Mitgliedsinitiativen, aus denen wiederum zahlreiche Kooperationen entstehen. Das f?hrt au?erdem zur Professionalisierung durch die gegenseitige Unterst?tzung bzw. Nachahmung. Auf diese Weise st?rken wir das gesamte ?kosystem und die Wissenszirkulation zwischen den Engagierten und ihren Initiativen.

Im Rahmen unseres Social-Innovation-Programms f?rdern wir zum Beispiel mit dem zweit?gigen Social Innovation Campdie konkrete Umsetzung von Projekten. Der n?chste Termin ist der 10. bis 12. Mai. Mit diesem ?sozialunternehmerischen Methodenrundflug? beispielsweise lernen die teilnehmenden Teams den gesamten Prozess sowie die wichtigsten Methoden sozialunternehmerischer Praxis am eigenen Projekt kennen. Wir bieten dazu viele weitere Workshops sowie ein Coaching-Angebot, erfahrene Coaches unterst?tzen z. B. bei Fragen zur Pers?nlichkeits- oder Organisationsentwicklung bis hin zu Finanzierungs- und Rechtsfragen.

Du hast mich selbst f?r den Termin im Mai eingeladen. Ich freue mich sehr, als Coach mit dabei zu sein und junge Menschen bei ihrer Idee zu unterst?tzen.

Ist denn schon ein Projekt erfolgreich umgesetzt worden?
Ja, einige Projekte werden weiterentwickelt und umgesetzt, andere aber auch nicht. Ein vielversprechendes Social Startup ist outdoorRent. Es ist ein ehemals studentisches Projekt, das Outdoor-Ausr?stung zur Miete vermittelt. Daf?r wird eine Sharing-Plattform f?r Outdoor-Ausr?stung aufgebaut, in der man schnell die
passende Ausr?stung finden kann. Mittlerweile hat das Projekt ein Stipendium vom Social Impact Lab in Stuttgart erhalten. Generell viel wichtiger als messbare Erfolge, auf die wir auch stolz sind, sind uns jedoch die unternehmerischen Selbstwirksamkeitserfahrungen, die Studierende erleben, wenn sie eigene Ideen umsetzen.

Du hast viel mit jungen engagierten Menschen zu tun, welche Tipps kannst Du ihnen pers?nlich mit auf den Weg in eine Gr?ndung geben?
Losgehen, lernen, kontinuierlich an sich selbst und an der Idee arbeiten ? so kommt der Change in die Welt. Habt keine Angst davor, dass jemand anderes eure Idee bereits gedacht oder umgesetzt hat. Das ist zu 90 Prozent sowieso der Fall. Habt den Mut auf andere Projekte zuzugehen und in den Dialog mit anderen zu treten! Ihr k?nnt davon nur lernen und durch Synergien mehr erreichen.

Dieses Interview wurde im RKW Magazin 1/2019 zum Thema "Social Entrepreneurship" ver?ffentlicht. Hier geht's zur Ausgabe!