Wie k?nnen die Rahmenbedingungen so angepasst werden, dass k?nftig die Zahl der Unternehmensgr?ndungen und Unternehmensnachfolgen durch Frauen in Deutschland weiter gesteigert werden kann?
Und welche Bausteine sind f?r innovative zukunftsf?hige Gesch?ftsmodelle elementar ? Stichwort ?Nachhaltiges Wirtschaften??
Diese beiden Leitfragen haben wir am 16. November 2022 mit rund 130 G?sten aus den Bereichen Politik, Wirtschaftsf?rderung und der Gr?ndungsszene in der ? vom Global Entrepreneurship Monitor Team im RKW Kompetenzzentrum ausgerichteten ? Online-Veranstaltung diskutiert.

In dem Event pr?sentieren das RKW Kompetenzzentrum, das Institut f?r Wirtschafts- und Kulturgeographie der Gottfried Wilhelm Leibniz Universit?t Hannover und der Bundesverband Deutsche Startups e.V. Ergebnisse des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) und des Female Founders Monitors (FFM) rund um das Thema Gr?ndungen durch Frauen. Die Studien-Ergebnisse bildeten die Grundlage des Diskurses.

Christi Degen, Gesch?ftsf?hrerin des RKW Kompetenzzentrums, berichtete ?ber die Bedeutsamkeit der GEM-Studie. Im Auftrag des BMWK untersucht das RKW Kompetenzzentrum seit 2018 gemeinsam mit der Leibniz Universit?t Hannover das Gr?ndungsgeschehen in Deutschland im internationalen Vergleich in Form von einer j?hrlichen repr?sentativen Bev?lkerungsbefragung sowie einer Befragung von Gr?ndungsexpertinnen und Experten. Der GEM liefert die Datengrundlage zur Gr?ndungslandschaft in Deutschland. Die Ergebnisse werden j?hrlich in den Global Entrepreneurship Monitor L?nderberichten Deutschland ver?ffentlicht. Zu den weiteren wichtigen GEM-Produkten geh?ren: digitale GEM Karte, Infografiken, Faktenbl?tter. (Links).

Dr. Bettina Krug-R?ger, Bundesministerium f?r Wirtschaft und Klimaschutz, gab einen ?berblick ?ber Angebote, die es aktuell seitens des Bunds zur F?rderung von Gr?ndungen durch Frauen gibt: wie z.B. BMWK-Existenzgr?ndungsportal, Gr?nderplattform ? Landingpage Frauen, bundesweite Gr?nderinnenagentur, F?rderdatenbank, BMWK-Finanzierungs- und F?rderberatung. Dar?ber hinaus hat die Initiative ?Unternehmensnachfolge ? aus der Praxis f?r die Praxis? des BMWK zum Ziel bundesweit Aufmerksamkeit f?r das Thema ?Unternehmensnachfolge? zu erzeugen. Eins der Handlungsfelder der Start-up-Strategie der Bundesregierung ist die St?rkung der Start-up-Gr?nderinnen und der Diversit?t bei Gr?ndungen. Im Rahmen der BMWK-Initiative ?FRAUEN in Mittelstand, Handwerk, Gr?ndungen und Start-ups? werden vier Workshops stattfinden. Am 12.Dezember 2022 geht es um das Thema Female Entrepreneurship ? mehr Gr?ndungen von und mit Frauen.

Prof. Dr. Rolf Sternberg, Leiter des deutschen GEM-Teams, Leibniz Universit?t Hannover, Institut f?r Wirtschafts- und Kulturgeographie, zeigte in seinem Vortrag, dass die Unterschiede zwischen Gr?nde?rinnen und Gr?ndern in Bezug auf Unternehmens?merkmale viel st?rker ausgepr?gt sind, als in Bezug auf personen?bezogene Merkmale. Insgesamt sind Gr?nderinnen im Mittel knapp neun Jahre j?nger als Gr?nder. Zudem ist der Anteil der TEA-Gr?nde?rinnen mit Hochschulabschluss um knapp 7 Pro?zentpunkte niedriger als jener der TEA-Gr?nder. Zu erw?hnen ist auch, dass die TEA-Gr?nderinnen im Jahr 2021 nur gut halb so h?ufig ihr Unterneh?men verkauft, aufgegeben oder geschlossen haben wie M?nner. Die TEA-Gr?ndungen von Frauen sind deutlich seltener exportorientiert und weni?ger technologieintensiv. Dar?ber hinaus gr?nden Frauen h?ufiger alleine (Sologr?ndungen) und pla?nen weniger h?ufig mindestens einen Arbeitsplatz zu schaffen als M?nner.

Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer, Projektleiterin des GEM-Teams im RKW Kompetenzzentrum betonte, dass sich die Einsch?tzung gr?ndungsbezogener Rahmenbedingungen seitens der GEM-Expertinnen sehr stark von den Aussagen der GEM-Experten unterscheidet: insbesondere, wenn es um ?Unterst?tzungsangebote? geht damit Frauen ihr Unternehmen auch nach der Gr?ndung weiterf?hren k?nnen: hier sind nur 15 Prozent der GEM-Expertinnen der Meinung, dass es diese in Deutschland gibt aber 51 Prozent der GEM-Experten. Laut der GEM-Bev?lkerungsbefragung 2021/22 m?chten Gr?nderinnen mit ihrer Gr?ndung ?fter die Welt ver?ndern als Gr?nder. Diese Erkenntnis best?tigt auch der FFM 2022, Frauen sind bei ihren Gr?ndun?gen h?ufiger gesellschaftliche und soziale Ziele wichtig.

Julia Schauer, Referentin im GEM-Team im RKW Kompetenzzentrum, hat darauf hingewiesen, dass nach der GEM-Bev?lkerungsbefragung f?r einen Gro?teil der Gr?nderinnen und Gr?nder in Deutschland die Nachhaltigkeit eine herausragende Rolle spielt und dass die Mehrheit der Gr?nderinnen und Gr?nder bereits Nachhaltigkeitsaspekte ber?cksichtigt. Etwas mehr Gr?nderinnen als Gr?nder haben bereits Ma?nahmen zur Minimierung der Umwelteffekte ergriffen. Insgesamt priorisiert knapp die H?lfte der Gr?nderinnen und Gr?nder Nachhaltigkeit gegen?ber Profit.

Dr. Alexander Hirschfeld, Leiter der Abteilung Research beim Startup-Verband, pr?sentierte die Ergebnisse des Female Founders Monitors 2022.Der Gr?nderinnenanteil unter deutschen Startups ist zwischen 2020 und 2022 von 16 auf 20 Prozent gestiegen. Doch Frauen sind im Startup-?kosystem weiterhin unterrepr?sentiert und gerade in den Bereichen Wachstum und Finanzierung zeigen sich gro?e Herausforderungen f?r Gr?nderinnen. Dar?ber hinaus sind fehlende Zug?nge zu Netzwerken, aber auch in besonderem Ma?e die erschwerte Vereinbarkeit von Unternehmertum und Familie zentrale Hebel zur St?rkung des ?kosystems.  

Eine interessante Diskussion ergab sich in der Podiumsdiskussion, die zum Ziel hatte, Chancen auszuloten, wie die Gr?ndungen und Unternehmensnachfolgen durch Frauen gesteigert werden k?nnen, moderiert durch Dr. Florian T?ube, Leiter des Fachbereiches Gr?ndung.

Welche Vorschl?ge haben Sie, damit Gr?ndungen bzw. Unternehmensnachfolgen durch Frauen gesteigert werden:

Kirsten Petra Seydelmann, Inhaberin & Initiatorin von V4V Zukunft durch Verantwortung gGmbH

 ?Gesamtgesellschaftlich w?nsche ich mir eine Kultur der Offenheit, des Vertrauens und der Vielfalt. Dass wir unser Kreativpotential nutzen, um neue Zukunfts- und Lebenschancen zu entdecken. Und mehr Frauen hier den Mut finden sich zu zeigen und mit einzubringen. Mit der Perspektive: Wir die Menschen von heute, f?r die Menschen von Morgen.?

Anne Nitschke, Leiterin Kontaktstelle Frau und Beruf Ostw?rttemberg ? Landratsamt Ostalbkreis

Wir m?ssen Gr?nderinnen als Vorbilder eine B?hne geben und die Entwicklung einer Haltung und eines Mindsets der Einzelnen und der Gesellschaft unterst?tzen: Es muss selbstverst?ndlich werden, dass auch Frauen gr?nden ?k?nnen?! Dar?ber hinaus sind Netzwerke, der Aufbau und die Nutzung von pers?nlichen Verbindungen privater und gesch?ftlicher Art, in vielerlei Hinsicht f?r eine Unternehmensgr?ndung und -festigung elementar: Mentoringprogramme beispielsweise k?nnen in diesem Kontext hilfreich sein.

Julia Kahle Co-Founderin & CEO, heynannyly GmbH

"Am Ende z?hlt neben viel Sichtbarkeit auch bei Female Startups und Impact-Themen, dass ausreichend Investment zur Verf?gung gestellt wird. Der Zugriff zu Risikokapital und Business Support sind daher aus meiner Sicht eine der Kernthemen, wenn wir die aktuelle Statistik ?ndern m?chten."

Ulrike Saade, Gesch?ftsf?hrerin, Velokonzept GmbH

?Selbst?ndige brauchen mehr Unterst?tzung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und ich w?nsche mir eine andere Sicht auf ?Scheitern? - n?mlich dies auch als Erfahrung und Chance f?r einen Neuanfang zu sehen- einfach eine neue Fehlerkultur!?

Christiane Stapp-Osterod, Gesch?ftsf?hrung und Vorstand, jumpp - Ihr Sprungbrett in die Selbst?ndigkeit Frauenbetriebe e.V.

F?r die regionalen Anlaufstellen zu femal entrepreneurship ist eine Sockelfinanzierung notwendig, unabh?ngig von Projektfinanzierungen, um Gr?nderinnen und Unternehmerinnen nachhaltig Qualifizierung und Impulse f?r eine zusichernde Positionierung und Bestandssicherung zu bieten. Dar?ber hinaus sollte die Politik der Zielgruppe der Soloselbst?ndigen gerade bei den Sozialleistungen vergleichbare Bedingungen wie f?r sozialversicherungspflichtige Angestellte (z.B. Elternzeit).

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