Am 9. Juni fand bei uns in Eschborn der zweite Workshop der Gr?nder?kosystem-Reihe statt. Knapp 30 Mitarbeiter aus Technologie- und Gr?nderzentren (TGZ) aus ganz Deutschland verbrachten den Tag damit, den Erfahrungen der Impulsgeber zu lauschen, sich aktiv auszutauschen und Methoden kennenzulernen, um ihr Gr?nder?kosystem zu analysieren. Der Workshop wurde in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Innovationszentren durchgef?hrt.

Der Gr?nder?kosystem-Ansatz

Welche Faktoren und Rahmenbedingungen kennzeichnen erfolgreiche Gr?ndungsregionen? In diesem Zusammenhang werden immer wieder eine Reihe von ?Zutaten? genannt, die in der richtigen Mischung zum gew?nschten Ergebnis f?hren: Es geht um das Zusammenwirken von Talenten, Investoren, Unternehmen und ambitionierten Gr?nderinnen und Gr?ndern, die ?ber Netzwerke in regem Austausch zueinander stehen. Hinzu kommen f?rderliche Rahmenbedingungen und eine Reihe positiver Standortfaktoren. Die Dosierung und die Zusammenh?nge sind h?ufig jedoch nicht klar nachvollziehbar und variieren au?erdem mit dem regionalen Kontext. Hieraus resultieren eine Vielzahl von Herausforderungen f?r die Gestaltung ?ffentlicher F?rderma?nahmen. Der <link gruendung/gruenderoekosystem/>Gr?nder?kosystem-Ansatz</link> bietet f?r regionale Stakeholder eine Orientierung.

Kurzvorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Zu Beginn des Workshops am Morgen wurden alle Teilnehmenden gebeten, sich kurz vorzustellen und im Modellschema des RKW Kompetenzzentrums zu markieren, f?r welchen Bereich innerhalb des Gr?nder?kosystems sie sich am meisten interessieren  (siehe Foto).

Neben dem offensichtlichen Schwerpunkt ?Unterst?tzung und Infrastruktur?, der Kernkompetenz der Technologie- und Gr?nderzentren, lag das Interesse vor allem bei der Gr?nderszene selbst aber auch bei den Schnittstellen zwischen den Akteuren und Elementen eines Gr?nder?kosystems. Die Gr?nderszene besser kennenzulernen und die Vernetzung der regionalen Stakeholder waren somit die Hauptinteressen der Workshop-Teilnehmenden.

Impuls 1: SHiFT-Empfehlungen f?r Inkubatoren

Linda Bergset vom Borderstep Institut pr?sentierte eine Reihe von Ergebnissen aus dem EU-Forschungsprojekt ?SHiFT ? Support Systems for Sustainable Entrepreneurship and Transformation?.

Im Rahmen des Projekts wurden im Jahr 2014 Gr?nderzentren in Deutschland, Schweden und Finnland zu ihrem Selbstverst?ndnis, Auswahlpraktiken und Beratungsma?nahmen f?r Unternehmen befragt. In Deutschland wurden 300 Zentren angeschrieben, von denen sich 65 an der Befragung beteiligt haben. Gefragt wurde vor allem nach der Einstellung zum Thema Green Economy. 97% der Gr?nderzentren halten die Green Economy f?r einen wichtigen bis sehr wichtigen Gr?ndungsbereich und 89% sehen generell eine wachsende Bedeutung der Green Economy f?r Gr?nderzentren. F?r ihr eigenes Gr?nderzentrum sehen immerhin noch 68 % eine wachsende Bedeutung der Green Economy.

Impuls 2: Neue Formate der Gr?ndungsunterst?tzung

Gabriele Fladung, Gesch?ftsf?hrerin der TGIZ Technologie, Innovations- und Gr?ndungszentrum GmbH, pr?sentierte eine Reihe von Ma?nahmen und Ideen zur Unterst?tzung von Gr?ndungen und Startups in den folgenden Bereichen: 

  • Co-Working und Vernetzung: Etablierung von Themenfluren f?r Ingenieure, Kreative, Berater, etc.
  • Migranten / Gefl?chtete: Differenzierung nach Herkunftsregionen, F?rderung der interkulturellen Kommunikation, Empfehlung von passenden Netzwerken, Unterst?tzung bei der Bew?ltigung b?rokratischer Aufgaben/ Herausforderungen, bei den Anerkennungsverfahren, im Schriftverkehr, etc.
  • Social Media: Die vielf?ltigen Kan?le gilt es st?rker als bisher zur lebendigen Darstellung von Gr?nderinnen und Gr?ndern, Unternehmen, Projekten und Angeboten im jeweiligen Gr?ndungszentrum zu nutzen.

World-Caf?: Mein Gr?nder?kosystem ? Zukunft gestalten

In Diskussionsrunden zu f?nf verschiedenen Themen wurden gemeinsam mit Experten Ideen und L?sungen zu folgenden Thesen entwickelt:

Dialog mit Nicht-Kunden ? ?Garage statt Technologie- und Gr?ndungszentrum?: Woran lag es?

  • Zielgruppe definieren: Welche Mieterstruktur ist f?r mein Gr?ndungszentrum sinnvoll und machbar?
  • Der ?Fit? zwischen der Ausstattung bzw. den Angeboten des TGZ und den Bed?rfnissen der aktuellen und zuk?nftigen Mieter ist permanent zu managen.
  • Absagen sollten als Chance zum Lernen genutzt werden.

Moderatorin: Antje Bienert, Technologie- und Innovationszentrum Gie?en 

Coworking & Co: Welche alternativen Formate der Gr?ndungsunterst?tzung gibt es? 

  • Der Coworking-Ansatz kann nicht einfach nebenbei verfolgt werden. Die Pflege des Netzwerks und die Organisation erfolgreicher Veranstaltung sind zeitintensiv.
  • Coworking-Spaces sind h?ufig durch einen besonderen ?Look & Feel?-Faktor gekennzeichnet. Dieser ist in Gr?ndungszentren nicht immer reproduzierbar.
  • Potenzial f?r win-win-Situationen: Co-Working Spaces k?nnen quasi als Pre-Inkubatoren ganz ?fr?her? Gr?ndungen gelten, w?hrend TGZ Gr?nderinnen und Gr?nder in sp?teren Entwicklungsphasen unterst?tzen. Durch eine Zusammenarbeit kann das regionale Gr?nder?kosystem gest?rkt werden.

Moderation: Dominik Hofmann, Heimathafen Wiesbaden

Migranten ? Was brauchen Gr?nderinnen und Gr?nder mit Migrationshintergrund? Wie k?nnen TGZ sie unterst?tzen? 

  • H?rden f?r die Gr?ndergruppe der Migranten: Wissen ?ber das Aufenthaltsrecht, die Funktionsweise der deutschen B?rokratie, die Anerkennung von Abschl?ssen oder ?ber Technologiestandards, die anders sind als im Herkunftsland.
  • F?r Gefl?chtete sind die ersten Informationsquellen ?blicherweise die Registrierungsstellen der St?dte oder Kreise.
  • Spezielle Angebote f?r Fl?chtlinge, z.B. kiron, ein Social-Startup, das kostenfreie Bildung und Qualifikationen insbesondere f?r Fl?chtlinge und Migranten anbietet.

Moderation: Dr. Ralf S?nger, IQ Fachstelle Migranten?konomie

Startup meets Mittelstand: Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Startup-Gr?ndern und mittelst?ndischen Unternehmen verbessert werden? 

  • F?r eine Zusammenf?hrung sind insbesondere die Ziele und Intentionen der Mittelst?ndler zu identifizieren: Zugang zu neuen Technologien, Erneuerung des Gesch?ftsmodells, Innovationsimpulse, etc.
  • TGZ k?nnen als T?r?ffner und Schnittstelle f?r die Kooperation zwischen Gr?ndungen und dem Mittelstand agieren.
  • Der Mittelstand ist sehr heterogen. Deshalb gilt es hier, einen klaren Fokus zu setzen, z.B. nach Branchen oder Kompetenzfeldern.

Moderation: Dr. Matthias Wallisch, RKW Kompetenzzentrum

Weitere Informationen zum Thema Startup und Mittelstand finden Sie im

RKW Magazin 2-2016

Social Media ? Wie kann die Bekanntheit des Gr?nderzentrums in der Region, bundesweit und international gesteigert werden? 

  • Strategie: F?r die Entwicklung einer Zielgruppenstrategie ist der Austausch mit anderen Instituten und Stakeholdern aus dem Gr?nder?kosystem wichtig. Auch der Verzicht auf Social Media kann ein Ergebnis der Analyse sein.
  • Umsetzung: Social-Media-Aktivit?ten m?ssen professionell betreut werden und k?nnen nicht einfach ?nebenbei? laufen. Trotz digitaler Pr?senz via Social Media sollte man auf haptische Mittel wie Giveaways, Brosch?ren und Infomaterial nicht verzichten.
  • Vernetzung: Nicht nur Gr?nderthemen stehen im Fokus. Freizeitthemen wie z.B.: EM-Tippspiele unterst?tzen die Kommunikation und f?rdern die Bindung zwischen den regionalen Akteuren.

Moderation: Alexandra Koch, RKW Kompetenzzentrum

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden f?r einen spannenden Tag und die informativen Diskussionsbeitr?ge. Die Workshop-Reihe wird fortgesetzt. Am 13. Juli lautet das Thema ?<link gruendung/gruenderoekosystem-blog/startup-meets-mittelstand-am-13-juli/>Startup und Mittelstand</link> ? Nutzen Sie das regionale Gr?nder?kosystem f?r Ihr Unternehmen: Wie neue Ideen entstehen und Kooperationen gelingen?.

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