Die Zahl der Gr?nderinnen in Deutschland ist vergleichsweise gering ? gem?? den Erhebungen des Global Entrepreneurship Monitor 2017/2018 gr?nden M?nner doppelt so h?ufig ein Unternehmen wie Frauen. Im Jahr 2017 war der weibliche Anteil unter den Entrepreneuren jedoch immerhin etwas h?her als im Vorjahr. Aber wer sind diese Frauen, die gr?nden? Welche Unternehmen gr?nden sie und was passiert mit ihrem Unternehmen nach der Gr?ndung?
Um diese Fragen zu beantworten, lohnt sich ein Blick in die Erhebungsdaten der aktuellen GEM-Befragungen. Die Aussagen der Gr?nderinnen bieten, gemeinsam mit Ergebnissen aus anderen Studien, interessante Einblicke zu den Eigenschaften gr?ndender Frauen.
Die Aussagen, die die befragten Frauen zu ihrer Gr?ndung machen, sind einzeln betrachtet nur begrenzt verallgemeinerbar, weil von den insgesamt 4450 befragten Teilnehmenden nur 85 weibliche Personen in den letzten 3,5 Jahren gegr?ndet haben und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gr?nden (TEA-Quote) - die Fallzahl ist also relativ gering. Die Daten werden daher zusammen mit den Ergebnissen der Gr?nderinnen-Studie der Hypovereinsbank 2014 und dem GEM-Report 2003, in dem Gr?ndungen durch Frauen das Sonderthema war, betrachtet.

Wer sind die Gr?nderinnen?
Gr?nderinnen sind im Schnitt etwas ?lter als Gr?nder: Der Durchschnitts-Gr?nder ist 39 Jahre alt, w?hrend Frauen durchschnittlich mit 41 Jahren den Schritt in die Selbstst?ndigkeit wagen - Bereits 2003 wurde im GEM-Report in der Sonderauswertung ?Gr?ndungen durch Frauen? ?hnliche Ergebnisse festgehalten. Die Autorinnen der Gr?nderinnen-Studie 2014 bringen dies damit in Verbindung, dass manche Frauen erst dann gr?nden, wenn ihre Familienplanung abgeschlossen ist. Au?erdem kann das etwas h?here Alter von Unternehmerinnen ein Vorteil sein: Sie bringen mehr Lebenserfahrung mit!
Bei der Betrachtung der Bildungsabschl?sse f?llt auf, dass Gr?nderinnen h?ufiger ?ber ein abgeschlossenes Hochschulstudium verf?gen als Gr?nder. Analog haben fast doppelt so viele M?nner ?nur? eine abgeschlossene Sekundarausbildung.  Dieses Ergebnis passt gut in das Bild der gr?ndenden Frau, das die Ergebnisse des aktuellen GEM-Berichtes vermitteln: Gr?nderinnen sind h?ufig risikoavers und starten sehr gut vorbereitet in die Selbstst?ndigkeit ? sie ?berdenken und planen ihre Gr?ndung ggf. gr?ndlicher als M?nner.

Warum gr?nden sie?
Die wenigsten Frauen gr?nden aufgrund mangelnder Erwerbsalternativen aus der Not heraus ? die Mehrheit unter ihnen sind Chancengr?nderinnen, die g?nstige Marktchancen nutzen. Fast 40% geben als Gr?ndungsmotiv den Wunsch nach Unabh?ngigkeit an, mehr als ein Viertel der Frauen sehen den Einkommens-Gewinn als Motivation zu ihrer Gr?ndung. 

In welchen Sektoren gr?nden Frauen bevorzugt?
97% der 2017 befragten Gr?nderinnen gr?nden in nicht-technologischen Wirtschaftssektoren, w?hrend  knapp 11% der Unternehmen von m?nnlichen Gr?ndern im ?high-tech? oder ?medium-tech?-Sektor angesiedelt sind ? seit 2003 hat es sich dem Anschein nach wenig ge?ndert, dass sich Gr?nder h?ufiger auf technische und naturwissenschaftliche Sektoren fokussieren.
Auch gr?nden Frauen h?ufiger konsumorientierte Dienstleistungen ? ?ber 60% der Gr?nderinnen entscheiden sich f?r diese Unternehmensrichtung.
Auff?llig ist au?erdem, dass Frauen h?ufig als Sologr?nder agieren: Knapp die H?lfte der Gr?ndungen durch Frauen erfolgt als Einzelunternehmen. Unter den M?nnern gr?nden nur ein Viertel ohne weitere Mitgr?nder.

Wie entwickeln sich ihre Unternehmen nach der Gr?ndung?

?Viele Frauen sind Einzelk?mpferinnen? (Gr?nderinnen-Studie) ? dies trifft auch im Hinblick auf die Wachstumsabsichten von Frauen zu. Auf die Frage, wie viele Personen in f?nf Jahren f?r ihr Unternehmen arbeiten werden, gaben ?ber die H?lfte der Entrepreneurinnen an, auch zu diesem Zeitpunkt im Unternehmen alleine zu sein. Ob das bedeutet, dass Frauen tats?chlich weniger Wachstumsabsichten haben als M?nner, bleibt offen. Wom?glich sind Gr?nderinnen einfach realistischer und daher ?pessimistischer? in der Einsch?tzung ihres Unternehmenswachstums.
Aber nicht alle Unternehmen wachsen oder ?berleben ? ein kleiner Teil (8%) der Unternehmen von Entreprenerinnen scheitert. Denn wenn Frauen ihr Unternehmen verlassen, besteht ein Gro?teil der Unternehmen nicht weiter ? was auch ins Bild der Gr?nderin als Einzelk?mpferin passt.
Der meistgenannte Grund f?r das Scheitern des Unternehmens sind ?brigens famili?re und pers?nliche Gr?nde, sowohl f?r M?nner als auch f?r Frauen. Dass Familie und Beruf immer noch eher schwer zu vereinbaren sind, ist auch leider wenig ?berraschend.

In Zusammenarbeit mit dem Institut f?r Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universit?t Hannover hat das RKW Kompetenzzentrum den ersten gemeinsamen Global Entrepreneurship Monitor 2017/2018 zur Lage des Unternehmertums in Deutschland ver?ffentlicht. Er zeigt sowohl Gr?ndungsaktivit?ten und -einstellungen als auch gr?ndungsbezogene Rahmenbedingungen in Deutschland auf.

Zur Publikation

Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer Gr?ndung / Referentin

06196 495-3253
Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer

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