Future Agro Challenge 2016: SeedForward
Die Geschichte von Seedforwardbeginnt im fernen S?dafrika. Dort lernen sich die beiden sp?teren Gr?nder Jacob P. Bussmann und Jan Ritter kennen und entwickeln gemeinsam eine Vision f?r eine neuartige Staatgutbeschichtung, die nicht nur gegen Sch?dlingsbefall hilft und die Robustheit der Pflanzen st?rkt, sondern auch der zunehmenden Bodenverschlechterung entgegenwirkt. Damit liefert Seedforward einen wichtigen Beitrag dazu, eines der dr?ngendsten Probleme unserer Zeit zu l?sen.
Bodenver?dung ? ein globales Problem
Denn die Menschheit hat im 21. Jahrhundert nicht nur mit einer Klimakrise, sondern auch mit einer Bodenkrise zu k?mpfen. Die Ver?dung der weltweiten B?den hat so bedrohliche Ausma?e angenommen, dass jedes Jahr gesch?tzt 12 Millionen Hektar Land f?r die Nahrungsmittelproduktion verloren gehen. Das entspricht ungef?hr der Fl?che von Griechenland! Als urs?chlich f?r diese gef?hrliche Entwicklung wird unter anderem die hohe Intensivierung der Land- und Viehwirtschaft in den letzten Jahrzehnten angesehen. Die hohen Mengen chemischer Behandlungen im Agrarbereich sch?digen die B?den und verringern die biologische Vielfalt. Der globalen Landwirtschaft drohen langfristig hohe Folgekosten, wenn nicht bald die Trendwende geschafft wird.

Wie alles begann
Herk?mmliche Verfahren zur Saatgutbeschichtung setzen chemische Stoffe ein, die sich sch?dlich auf die lokalen biologischen Kreisl?ufe auswirken k?nnen. Warum sollte es keine M?glichkeit geben, eine rein organische Saatgutbehandlung zu entwickeln, die nicht nur die Ertr?ge steigert, sondern auch das ?kosystem sch?tzt? Das gemeinsame Interesse daran, diese Frage positiv zu beantworten, hat Jacob P. Bussmann und Jan Ritter zusammengef?hrt. Urspr?nglich wollten sie ihr neues Unternehmen in S?dafrika aufbauen. Doch weil die dortige politische und wirtschaftliche Situation alles andere als gr?ndungsfreundlich war, wurde das Vorhaben schlie?lich in Deutschland umgesetzt. Im Jahr 2018, nachdem es zu F?rderzusagen durch verschiedene Programme, darunter dem Exist-Stipendiumgekommen war, wurde SeedForward schlie?lich als Ausgr?ndung aus der Universit?t Osnabr?ck ins Leben gerufen.
Bussmann selbst stammt aus der Region um Osnabr?ck, wo seine Familie seit Generationen in der Landwirtschaft t?tig ist. Somit konnten schnell direkte Kontakte zu potenziellen Kunden aus dem Agrarbereich aufgebaut werden. Die gr??te Herausforderung war allerdings, zu Beginn ein f?r das Startup passendes Finanzierungskonzept zu finden.
?Wir haben gelernt, uns finanziell breit aufzustellen und haben eine Mischung aus zuverl?ssigen Investoren und Finanzierungspartnern gepaart mit ?ffentlichen Mitteln und Stiftungsgeldern gefunden.?
, erl?utern dazu Bussmann und Ritter.

Exzellente F?rderstruktur im lokalen ?kosystem Osnabr?cks
Zum raschen Gedeihen von Seedforward haben auch die exzellenten Vernetzungsm?glichkeiten innerhalb des lokalen Gr?nder?kosystems in Osnabr?ck beigetragen. Ein gro?es Netzwerk an lokal ans?ssigen Unterst?tzern hat die ersten Schritte des Startups von Anfang an begleitet. Zu nennen sind hier vor allem die Aloys und Brigitte Coppenrath Stiftung, die Wirtschaftsf?rderung des Landkreises Osnabr?ck, das ICO Osnabr?ck, das GIZ Osnabr?ck und die Bruno Steinhoff Stiftung f?r Wissenschaft und Forschung. Eine nicht zu untersch?tzende Rolle hat das in Osnabr?ck angesiedelte Seedhouse Accelerator Programm wahrgenommen: W?hrend der sechs Monate im Seedhouse konnte ein reger Austausch mit anderen Agrar-Startups gef?hrt und durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Mentoren neues Wissen erworben werden.
3. Platz beim globalen Finale der Future Agro Challenge
Zu den fr?hen Erfolgen geh?ren auch die zahlreichen Preise, die das junge Unternehmen gewinnen konnte, darunter der Start-Green Award 2017 und der Sieg im nationalen Wettbewerb des Future Agro Challenge 2017. Im internationalen Entscheid konnte ein respektabler dritter Platz erreicht werden. Was hat die Teilnahme an dem Future Agro Challenge den jungen Gr?ndern gebracht? Bussmann und Ritter heben hervor, dass im Rahmen des Wettbewerbs viele neue internationale Kontakte aufgebaut werden konnten.
?In der fr?hen Gr?ndungsphase war f?r uns auch die ?ffentlichkeitsarbeit und Aufmerksamkeit f?rderlich f?r die Startup-Entwicklung. Vor dem gro?en Finale gab es damals auch eines der besten Pitch-Trainings, dass wir bis dato hatten!?
, erz?hlen die beiden Gr?nder begeistert.
Nach nunmehr zwei Jahren ist ein ?kologisches Verfahren zur Saatgutveredelung (?Freya?) entwickelt worden. Die erste marktreife Anwendung des Verfahrens, ?Maisguard? genannt, soll dabei helfen, die Maisertr?ge auf dem Acker nachhaltig zu steigern. Als zweites Produkt ist mittlerweile ?Grainguard? auf dem Markt gebracht worden (Saatgutbehandlung von Getreide). Erste Modellversuche h?tten diesbez?glich positive Ergebnisse geliefert, sodass die Chancen f?r eine erfolgreiche Durchsetzung am Markt nicht schlecht stehen.

Zukunftspl?ne
In der nahen Zukunft sollen auf Maisguard und Grainguard noch andere Beizen folgen, etwa f?r verschiedene Rapssorten. Au?erdem wird eine Vernetzung mit Saatgutfirmen, Handelsh?usern, Forschungseinrichtungen und Agrarbetrieben auf internationaler Ebene ? vornehmlich in den EU-Staaten und in Russland ? angestrebt. Was aus diesen Pl?nen werden wird, ist noch offen. Auf jeden Fall wird es spannend sein, den weiteren Weg diese vielversprechenden Startups zu verfolgen.