Unterst?tzende wirtschaftsnahe Einrichtungen wie regionale Wirtschaftsf?rderungen, Kammern, aber auch Landes- und Bundesministerien und deren ?quivalente in den EU-Mitgliedstaaten ?bernehmen derzeit auch einen Teil des Krisenmanagements f?r deutsche und europ?ische Unternehmen, zum Beispiel was die kurz- und mittelfristige Liquidit?tssicherung betrifft. Etliche der zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Europ?ischen Union sind wirtschaftlich bereits von der Corona-Pandemie und ihren Folgen betroffen. Wie schaut es derzeit mit dem Krisenmanagement der EU aus? Was kann die Dachorganisation der Staatengemeinschaft in den aktuellen Problemfeldern leisten? Und wie finden Startups und KMU Ber?cksichtigung und k?nnen mit Unterst?tzung der EU einen solidarischen Beitrag nicht nur f?r europ?ische L?nder leisten? Wir haben einen Blick auf die M?glichkeiten geworfen.
Das Krisenmanagement der EU-Kommission im Umgang mit Corona umfasst derzeit neben der Unterst?tzung der Mitgliedstaaten und der indirekten Hilfe durch die Lockerung von Regelungen zur Erleichterung nationaler und regionaler Aktivit?ten vor allem Koordinationsaufgaben, um durch gemeinsame Ma?nahmen europ?ischer Staaten die Ausbreitung des Virus zu verringern. Gerade zu Beginn der Pandemie hatten viele Mitgliedstaaten eigene Ma?nahmen ergriffen, deren Angleichung nun erfolgt ist oder erfolgen soll, um zu vermeiden, dass einzelne Vorhaben im Staatenbund umgesetzt werden, die im Widerspruch zueinander stehen. Auch sollte zum Beispiel verhindert werden, dass durch zun?chst erteilte Exportverbote innerhalb der EU die Versorgung ben?tigter medizinischer Ausr?stung in einzelnen, teils besonders stark betroffenen Mitgliedsl?ndern gef?hrdet wird. Dar?ber hinaus zielt ein von Kommissionspr?sidentin Ursula von der Leyen vergangene Woche vorgestelltes Ma?nahmenpaket auf ausreichende Versorgung sowohl im zivilen als auch im ?ffentlichen und medizinischen Bereich, sowie auf die finanzielle Unterst?tzung kleinerer Betriebe und des Gesundheitssektors ab. F?r das Regierungsorgan der EU hat der Schutz der Menschen und ihrer Gesundheit h?chste Priorit?t, gleichzeitig soll der Warenverkehr nicht eingeschr?nkt sein. Zur Bew?ltigung der Krise ist auf personeller Ebene zum einen der Krisenstab ?ARGUS?, der regelm??ig Ma?nahmen innerhalb der Kommission und der EU-Agenturen abstimmt, eingesetzt, zum anderen gibt es einen Krisenstab auf politischer Ebene (vgl. https://ec.europa.eu/info/live-work-travel-eu/health/coronavirus-response_de).
F?r die Unternehmenslandschaft, vor allem f?r Startups und etablierte KMU, hat die EU Kommission einige Sofortma?nahmen umgesetzt. So etwa k?nnen durch eine Anpassung im COSME-Programm KMU schneller und einfacher an Kredite gelangen. Unternehmen k?nnen sich hierf?r an teilnehmende Finanzinstitute, die unter www.access2finance.eu ver?ffentlicht werden, oder an ihr ?rtliches Enterprise Europe Network (EEN) wenden. Das EEN wurde von der EU-Kommission gegr?ndet, um kleine und mittlere Unternehmen mit europ?ischer oder internationaler Ausrichtung zu unterst?tzen. Anl?sslich der Corona-Krise stellen die regionalen EEN-Netzwerke in den Bundesl?ndern EU-Informationen zu Liquidit?tshilfen f?r Unternehmen wie eben genannt bereit, aber auch zu weiteren f?r die Unternehmenswelt relevanten Unterst?tzungen wie kurzfristigen Ausschreibungen zur Bek?mpfung der Krise. Unternehmen aus passenden Branchen oder mit geeigneten Ideen k?nnen derzeit nicht nur finanzielle Hilfen der EU bekommen, sondern gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten. Erst k?rzlich wurden Startups und KMU mit innovativen L?sungen gegen die Verbreitung des Coronavirus gesucht. F?r sie h?lt der EIC Accelerator 164 Millionen Euro bereit. Dieser von der EU Kommission ins Leben gerufene Accelerator (fr?her KMU-Instrument) unterst?tzte bereits zuvor Startups und KMU mit Innovationen gegen die Pandemie und ihre Folgen.
Die Innovative Medicines Initiative (IMI), eine europ?ische ?ffentlich-private Partnerschaft zur Steigerung der Wettbewerbsf?higkeit der pharmazeutischen Forschungseinrichtungen, erhielt 45 Millionen Euro aus dem EU Horizon 2020-Forschungs- und Innovationsprogramm f?r einen ?Open Call? an KMUs sowie Forschungseinrichtungen mit Vorschl?gen zur Entwicklung von Therapeutika und Diagnosem?glichkeiten zu aktuellen und zuk?nftigen Ausbr?chen des Coronavirus. Zudem hat die European AI Alliance eine Initiative gestartet, um kurz- und mittelfristig L?sungen im Bereich k?nstliche Intelligenz und Robotik f?r den Kampf in der COVID19-Krise zu finden.
Diese und andere europ?ische Ma?nahmen wurden bereits getroffen, weitere werden folgen. Das Krisenmanagement der EU zeichnet sich durch Koordination, der Aktivierung von bestehenden Einrichtungen und Netzwerken sowie die mittelbare und unmittelbare Einbeziehung von KMU, dem wichtigsten wirtschaftlichen Standbein der EU, aus. M?glicherweise wird sich dieses Vorgehen auch in dem Wiederaufbauplan finden, den die EU-Kommission vom Europ?ischen Rat zu entwerfen beauftragt worden ist.
Wir hoffen, dass die oben genannten Methoden und Instrumente - wie auch die der einzelnen L?nder europa- und weltweit- erfolgreich sein werden und dazu beitragen, die Krise zu meistern.