Die Ergebnisse unserer Unternehmensbefragung?Mittelstand meets Startup 2021? zeigen: Der Anteil von kleinen und mittleren Unternehmen mit Kooperationserfahrung liegt bei etwa einem Drittel. Dieser Wert ist seit unserer ersten Studie aus dem Jahr 2017 relativ stabil.

Auf den ersten Blick ist die geringe Ver?nderung bemerkenswert, beim n?heren Hinsehen offenbaren sich jedoch eine Reihe von Herausforderungen. Eine Professionalisierung bei der Suche nach Startups und beim Matching hat im Gegensatz zu den gr??eren Unternehmen im Mittelstand mit weniger als 500 Besch?ftigten noch nicht stattgefunden. Trotz einer Vielzahl von neuen Anlaufstellen und Plattformen zur Verbindung beider Welten erfolgt die Kooperationsanbahnung nach wie vor ?ber pers?nliche Netzwerke und unterliegt somit zum Teil dem Zufall. Dar?ber hinaus f?llt es vielen Unternehmen schwer, neue Gesch?ftsm?glichkeiten durch Innovationen zu erschlie?en und gleichzeitig das Kerngesch?ft erfolgreich weiter zu verbessern. Man bezeichnet diese F?higkeit auch als "Ambidextrie?, die sogenannte "Beidh?ndigkeit".

Im Rahmen der Veranstaltung ?Mittelstand meets Startup ? Better together?? am 8. September zur Ver?ffentlichung unserer Studie war es f?r uns deshalb ein besonderes Anliegen, die beidh?ndige Organisation und eine systematische Vorgehensweise f?r die Zusammenarbeit mit Startups in den Vordergrund zu stellen. Hierzu hatten wir spannende G?ste eingeladen, die ?ber Ihre Erfahrungen aus der Praxis berichtet haben.

Ideale Ausgangsbedingungen f?r Kooperationen

Christoph Baier, Gesch?ftsf?hrer von Ambivation, ein Berliner Startup, dass etablierte Unternehmen und innovative Gr?ndungen zusammenf?hrt und im Zuge von Kooperationen begleitet, sprach unter anderem ?ber ideale Startbedingungen f?r die Zusammenarbeit aus der Sicht des Mittelstands:

  • Im Unternehmen besteht der Bedarf nach einer skalierbaren und kosteng?nstigen L?sung
  • Das Kennenlernen und ein erstes Pilotprojekt mit dem Startup haben beiden Seiten Spa? gemacht und die ?Chemie? zwischen den Beteiligten stimmt
  • Die gesuchte Innovation soll das bestehende Gesch?ft radikal verbessern

Grunds?tzlich ist die Wahl der Kooperationsform mit Startups abh?ngig von der zu l?senden Herausforderung des Unternehmens.

Startup-?kosysteme als Inspirationsquelle f?r den Mittelstand

Inga Bauer, Gesch?ftsf?hrerin der Bauer & B?cker GmbH, einem mittelst?ndischen Unternehmen aus Remscheid im Bereich LED-Leuchten, Magnettechnik und Inspektionswerkzeuge, hat ?ber einen l?ngeren Zeitraum im Berliner Startup-?kosystem nach Inspirationen f?r ihr eigenes Unternehmen gesucht. Sie sieht in der Kooperation mit Startups ein gro?es Potenzial, um neue Technologie zu erschlie?en: ?Indem etablierte Unternehmen mit Startups zusammenarbeiten, k?nnen beide Seiten viel voneinander lernen und sich gegenseitig erg?nzen. Zum Beispiel k?nnen Startups helfen, bei der schnellen Produktentwicklung, bei digitalen L?sungen, beim digitalen Multi-Channel Vertrieb. Hinderlich sind oft die kulturellen Unterschiede und der fehlende Respekt f?r die Lebensberechtigung beider Systeme.?

?Goldene Regeln? f?r erfolgreiche Pilotprojekte zwischen Mittelstand und Startups

Michael Strommer, ehemaliger Leiter von Fasttrack ? The Familiy Business Accelerator, ein gemeinsames Akzeleratorprogramm der Unternehmen Hirschvogel Automotive Group, Max Aicher und Hoerbiger, empfiehlt drei goldene Regeln f?r Pilotprojekte zwischen High-Tech-Startups und etablierten Unternehmen:

  • Verf?gbare Kapazit?ten: Die Bereitstellung von Zeit, Budget und perso?nellen Ressourcen von Seiten des Startups und des etablierten Unternehmens ?ber einen festgelegten Zeitraum sollte verl?sslich funktionieren.
  • Regionaler Fokus: Die im Projekt involvierten Gruppen sollten sich regelm??ig vor Ort treffen, um gemeinsam Equipment zu testen oder den Projektfortschritt zu besprechen.
  • Produktreifegrad: Das Startup sollte im Idealfall bereits einen funktionalen Prototyp entwickelt haben, der dann in der Gro?serienfertigung oder anderen Prozessen erprobt werden kann.

Zu Beginn der Zusammenarbeit sind die Aufgaben und Rollen der Partner klar zu definieren.

Digital Hubs als Knotenpunkte zur Kooperationsanbahnung

Claudia Behrendt, Head of Consultancy bei RCKT und Koordinatorin der Digital Hub Initiativedes Bundesministeriums f?r Wirtschaft und Energie, betonte, dass bei Startups und dem Mittelstand in den vergangenen Jahren eine Ann?herung beider Welten zu beobachten ist. An zw?lf Standorten vernetzt die Initiative Mittelstand und Corporates mit neuen Innovationspartnern aus Wissenschaft und der Gr?nderszene. Aus der Sicht des Mittelstands besonders spannend ist der Startup-Finder. Diese Plattform bietet Zugang zu mehr als 700 Startups aus den Digital Hubs Deutschlands.

Die Startup-Perspektive

Zum Abschluss des Events pr?sentierte Meike Federmann der doks.innovation GmbH ihre Kooperationserfahrungen aus der Startup-Perspektive. Das Startup wurde 2018 durch das Logistik-Unternehmen FIEGE als potenzieller Partner ?gescouted?. Ziel des gemeinsamen Projekts war es, autonome Drohnen zu entwickeln, die den Inventurprozess in einem Lager deutlich beschleunigen und gleichzeitig in der Lage sind, die Kosten signifikant zu senken. DerProof of Concept erfolgte dann 2021: innerhalb von 48 Stunden haben f?nf automatisierte Inventurdrohnen von doks.innovation 30.000 Regalpl?tze gescannt und mit dem Warenmanagementsystem abgeglichen. Das Ergebnis kann sich also sehen lassen!

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