Auf Einladung von Petra Weininger aus dem Ministerium f?r Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-W?rttemberg fand das 3. Netzwerktreffen ?Entrepreneurship Education und ?konomische Bildung? am 26. Juni 2019 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt. Insgesamt 32 Teilnehmende aus verschiedenen Bereichen, wie Lehrkr?fte, Experten aus der Wissenschaft sowie Multiplikatoren fanden einen Ort zum Austausch und zur Zusammenarbeit. Denn das war das Motto!
Ankn?pfend an die vorangegangenen zwei Netzwerktreffen stand mithilfe von drei interaktiven Stationen vor allem der gegenseitige Gedanken- und Erfahrungsaustausch aller Beteiligten im Vordergrund. Mit dem Ziel neue Ideen und Impulse zu Entrepreneurship Education f?r die Lehramtsausbildung an Hochschulen und den Schulunterricht zu entwickeln.
Die Ergebnisse des arbeitsreichen Nachmittags haben wir f?r alle Teilnehmenden und Interessenten nachfolgend zusammengefasst:
- Eine Fotodokumentation der Arbeitsergebnisse aller drei Stationen finden Sie hier zum Download.
- Eine detailierte Aufbereitung der Ergebnisse des Brainwalks von Station 3 "Intra- und Entrepreneurship: Umsetzung von Entrepreneurship Education" finden Sie hier zum Download.
Station 1: M?glichkeiten und Herausforderungen f?r Entrepreneurship Education im Rahmen der ?konomischen Bildung und beruflichen Orientierung
An dieser Station wurden die Herausforderungen sowie die M?glichkeiten f?r Ma?nahmen der Entrepreneurship Education aufgezeigt und erarbeitet. Johannes Heuser, Fachberater Wirtschaft/ Berufs- und Studienorientierung (WBS)/Wirtschaft am Regierungspr?sidium T?bingen, Thomas W?rner aus dem Zentrum f?r Schulqualit?t und Lehrerbildung (ZSL) und Claudia M?rkt, Schulleiterin der Wilhelm R?pke-Schule Ettlingen, moderierten diese Station und sorgten f?r einen engen Bezug zur schulischen Praxis.
Die Diskussion startete mit einem erweiterten Impuls zu den schulischen Rahmenbedingungen f?r ?konomische Bildung. Als Haupth?rden wurden von den Teilnehmenden etwa das Zeitproblem in WBS (eine Wochenstunde am Gymnasium), Unklarheiten ?ber die Ansprechpartner an den Schulen (BO-Beauftragte, WBS/Wirtschaftslehrer oder Schulleitungen?) und teilweise skeptische Kollegien und Schulleitungen ("Ausbildung lauter kleiner Unternehmer?") identifiziert.
Ausgehend davon wurden L?sungsm?glichkeiten und m?gliche Angebote diskutiert. Dabei wurde klar, dass es einerseits "Auslagerungsstrategien" abseits des WBS-Unterrichts zu entwickeln gilt, d.h. z.B. Entrepreneurship Education als Teil der Pers?nlichkeitsbildung im Schulcurriculum zu verankern, etwa als Teil von Ma?nahmen zur Beruflichen Orientierung. Social Entrepreneurship Education kristallisierte sich dann als eine M?glichkeit eines gangbaren Weges heraus, um einerseits der Skepsis Rechnung zu tragen, aber auch diese abzubauen und Entrepreneurship Education trotzdem in die Schulen zu tragen.

Station 2: Inspiration und Best Practices f?r Entrepreneurship Education
Entrepreneurship Education umfasst immer eine inhaltliche und eine methodische Komponente. Bei der methodischen Komponente steht im Vordergrund, die Sch?lerinnen und Sch?ler zu eigenem Handeln zu motivieren, nur so kann unternehmerische Handlungskompetenz auch erlebbar gemacht werden. In der Station 2 wurde - moderiert durch Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich und Franziska Metzbaur von den Steinbeis-Zentren Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim - mit den Teilnehmenden ein ?Speed-Design-Thinking-Workshop? durchgef?hrt. Mit dem Ziel, in kurzer Zeit innovative Gesch?ftsideen zu entwickeln.
Anhand von Bildkarten zu Personen und Situationen wurden mit der 6-3-5-Methode im Umlaufverfahren Probleme identifiziert, L?sungen gefunden und daraus eine innovative Gesch?ftsidee skizziert. Zur Strukturierung der Gesch?ftsidee wurde das Business Model Canvas genutzt. So konnten die Teilnehmenden erleben, wie man an der Schule methodengest?tzt in kurzer Zeit Themen wie Innovation, Startup, Businessplan, Kunden, Wettbewerb, Preisgestaltung, Werbung etc. lebendig vermitteln kann.

Station 3:Intra- und Entrepreneurship: Umsetzung von Entrepreneurship Education
Im ersten Teil dieser Station wurde vom Projektteam "Unternehmergeist erleben!" des RKW Kompetenzzentrums auf das Thema Innovation als wichtiger Bestandteil von Entreperneurship Education fokussiert. Aufgabe f?r die Teilnehmenden war es dabei, im Dialog eine selbst umsetzbare ?Neuerung? in Bezug auf ?konomische Bildung mit Hilfe eines kleinen Modells zu definieren ? die sie in ihrem Schul-, Hochschul- oder Institutionskontext sofort als ?neue Regel? implementieren k?nnen. Eine Idee war es dabei, in einem einmalig stattfindenden zweist?ndigen studiengangs?bergreifenden Seminar Studierende verschiedener Fachrichtungen gemeinsam an einer Entrepreneurship-?bung arbeiten zu lassen.
Im zweiten Teil wurden in Form eines Brainwalks angeleitet durch Prof. Dr. Nils H?gsdal und Hannah Laura Schneider von der Hochschule der Medien Stuttgart Entwicklungsfelder f?r Entrepreneurship Education betrachtet. Dabei wurde unter anderem den Fragen nachgegangen, wie eine Entreprenership Education Vision und Strategie f?r die einzelne Schule/ Hochschule oder Institution entwickelt werden kann, wie man das Thema in der Organisationskultur verankern kann sowie wie ?Mitstreiter? und Kooperationspartner gewonnen werden k?nnen.
Dabei brachten die Teilnehmenden f?r die Schule immer wieder die wichtige Rolle der Eltern ins Gespr?ch. Diese k?nnen entweder selbst mit Erfahrungen aus eigener Selbstst?ndigkeit den Unterricht bereichern oder andererseits auch bez?glich der Schulleitungen wichtige ?berzeugungsarbeit leisten, um ein "Entrepreneurship-Profil" als Schule zu entwickeln. Zus?tzlich kann ein umfassendes Weiterbildungsangebot f?r Interessenten rund um das Thema Wirtschaft/ Entrepreneurship Education helfen, welches im Sinne eines "Train the Trainer"-Ansatzes gekoppelt mit M?glichkeiten zum Sammeln von Praktikumserfahrung in der Unternehmens- und Startupwirklichkeit auch im Lehramtsstudium verankert bzw. noch st?rker ausgebaut wird. Diese Entwicklungen k?nnen gleichzeitig durch Mentoring Programme unterst?tzt werden, bei denen auch Schul- oder Hochschul?bergreifend kooperiert wird.

Das Netzwerktreffen fand im Rahmen des Projekts ?Unternehmergeist erleben!? statt, was von der Karl Schlecht Stiftung gef?rdert wird. Wir bedanken uns bei allen Workshopleiterinnen und Leitern sowie bei allen Teilnehmenden f?r die spannende Diskussion!