F?r die Studie ?Digitaler Unternehmensstart? hat das RKW Kompetenzzentrum die digitalen Verwaltungsleistungen rund um die Unternehmensgr?ndung von 90 Kommunen, die im Vergleich als digital fortschrittlich zu bezeichnen sind, untersuchen lassen. Die Ergebnisse werden durch Interviews mit sechs Kommunen abgerundet und geben ein umfassendes Gesamtbild ?ber die aktuelle Lage und wichtige Ansatzpunkte. Die 10 wichtigsten Ergebnisse im Schnelldurchlauf:
1. Das Finden der richtigen Verwaltungsleistung l?sst sich weiter vereinfachen.
Fachbegriffe und Zust?ndigkeiten erschweren das Finden der richtigen Webseite. Au?erdem bieten viele Kommunen mehrere Unterseiten zu einer Verwaltungsleistung (z.B. unter ?Dienstleistungen? und ?Online Services?), die allerdings unterschiedliche Angebote und Informationen beinhalten.
2. Die Gestaltung der Seite zur Verwaltungsleistung birgt leicht zu realisierende Potentiale.
Auf den Seiten zur Verwaltungsleistung sind h?ufig nur sp?rliche Informationen zu finden, insbesondere wenn Informationen zu Erlaubnissen gesucht werden. Auch wird die Option zur elektronischen Anmeldung oder Beantragung h?ufig am Rand versteckt oder nicht empfohlen.
3. St?rkere Verzahnung von Kommunen und Land ist sinnvoll f?r alle.
Bei der Realisierung des medienbruchfreien digitalen Unternehmensstarts sind die Kommunen auf die L?nder angewiesen. Gleichzeitig sind die Kommunen aber an ihrer Autonomie interessiert. Hier bedarf es der Entwicklung gemeinsamer L?sungen.
4. Digitale Interaktion ist w?nschenswerte Zukunftsmusik.
Die M?glichkeit, Fragen zu stellen beschleunigt den Gr?ndungsvorgang und mindert die Fehlerquote. Deshalb verwundert es, dass es kaum Angebote zur digitalen Interaktion gibt. Tools wie Chatbots, digitale Assistenten oder Remotesitzungen werden von Gr?nder*innen vergeblich gesucht. Auch beim Kontakt per Mail wird leider h?ufig auf konkrete Kontaktpersonen verzichtet.
5. Der Lebenslagenansatz ist deutlich ausbauf?hig.
Bei der Unternehmensgr?ndung fallen neben der Gewerbeanmeldung noch eine Vielzahl anderer Verwaltungsleistungen an. Leider finden Gr?nder*innen aber nur selten Hinweise auf diese. Die Gr?ndung ?aus einem Guss? ist insbesondere bei regulierten T?tigkeiten nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
6. Vollzugskritik ist unerl?sslich.
Um Einsparpotentiale zu realisieren, ist es unerl?sslich, das eigene Verfahren kritisch zu hinterfragen. So k?nnte Gr?nder*innen Zeit und Aufwand erspart werden, wenn auf die Vorlage einzelner Nachweise verzichtet wird.
7. Eine Ausdehnung der digitalen Verwaltungsleistungen ist notwendig.
Das Angebot der elektronisch zu ?bermittelnden Meldungen und Antr?ge in den Kommunen ist noch sehr ausbauf?hig. So sind beispielsweise die Apothekenbetriebserlaubnis (sofern Kommunen f?r sie zust?ndig sind), die Bescheinigung des Insolvenzgerichts oder Steuersachen fast ausschlie?lich analog beantragbar.
8. eID und B?rger*innnenkonto sollten st?rker verbreitet werden.
Bei einigen Verfahren kommt der Authentifizierung eine besondere Bedeutung zu. Grunds?tzlich ist diese mit der eID des neuen Personalausweises gew?hrleistet, doch wurde diese M?glichkeit nur selten auf den Webseiten der untersuchten Kommunen gefunden.
9. Medienbr?che k?nnen durch rechtssichere Alternativen vermieden werden.
Medienbr?che kommen dann zustande, wenn der Antrag nicht elektronisch ?bermittelbar ist, beglaubigte Unterlagen ben?tigt werden oder die Bescheinigungen dem Gr?nder*in nur in Papierform zugesandt werden. Hier gilt es rechtssichere, digitale Alternativen zu etablieren.
10. Schnittstellen zu definieren lohnt sich.
F?r die Akzeptanz der Kommunen, elektronische Meldungen und Antr?ge ?ber ein Landesportal zu bewerben, h?ngt vor allem auf dem damit verbundenen (Mehr-)aufwand ab. Dieser richtet sich danach, ob die Daten von dem Landesportal direkt in die eigene Fachanwendung flie?en k?nnen.
Die vollst?ndige Studie finden Sie hier.