Die Selbstwirksamkeit, also kurz gesagt, das Zutrauen, dass das eigene aktive Handeln posi?tive Ver?nderungen hervorrufen kann, gilt als Eckpfeiler der Entrepreneurship Education. Die F?rderung dieser Kompetenz ist daher ein wichtiger Baustein der Gr?ndungsdidaktik an Schulen und Hochschulen. Denn sowohl in individueller, gesell?schaftlicher wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht ist es wichtig, dass junge Menschen in der Lage sind, als ?Gestalter" zu agieren. Insbesondere hinsichtlich der Chancen der Digitalisierung, des sozialen Wandels oder der Schonung von Ressourcen und Umwelt braucht es heute und zuk?nftig Menschen, die ihre F?higkeiten einbrin?gen, Verantwortung ?bernehmen und durch Handlungen aktiv und mutig Chancen nutzen und Probleme f?r sich und andere l?sen.
Wie l?sst sich Selbstwirksamkeit im Rahmen der Entrepreneurship Education vermitteln?
Die wahrgenommene Selbstwirksamkeit und Handlungsmotivation lassen sich durch folgende Ma?nahmen steigern:
- Anspruchsvolle Aufgabenstellungen: Die von den Sch?lern oder Studierenden zu l?sen?den Aufgaben sollten leicht ?ber ihrem Leistungs?niveau liegen, damit sie als Herausforderung wahrgenommen werden, aber gleichzeitig geeig?net sind, bei allen Sch?lern oder Studierenden ein positives Selbstwirksamkeitserlebnis zu schaffen (Kirk 2018). Ein zu hohes Level verursacht ?ngste und ist kontraproduktiv (Pajares 2000). Zu leichte Aufgabenstellungen k?nnten hingegen dahinge?hend interpretiert werden, dass das Lehrpersonal an den F?higkeiten der Sch?ler und Studierenden zweifelt ? und sollte daher ebenfalls vermieden werden (Kirk 2018).
- Interessen ber?cksichtigen: Die Aufgabenstellungen und Lerninhalte sollten sich an den Interessen der Sch?ler und Studieren?den orientieren (Kirk 2018). Dies steigert die Iden?tifikation mit den Aufgaben und das Engagement bei der Bearbeitung.
- Freiheit geben, eigene Entscheidungen zu treffen: Die Lerninhalte sollten Spielraum f?r die individu?elle Ausgestaltung durch die Sch?ler und Studie?renden lassen (Kirk 2018). Dadurch wird das Inter?esse an der zu bearbeitenden Aufgabe gesteigert.
- Positives Feedback geben: Ehrliches, positives Feedback bezogen auf ein?zelne Arbeitsschritte steigert die Motivation. Dabei empfiehlt es sich, insbesondere Sch?ler auf eigenes Wachstum und Verbesserungen gegen??ber ihren eigenen Leistungen in der Vergangen?heit aufmerksam zu machen ? und die Gr?nde f?r die Steigerung herauszuarbeiten (Kirk 2018). Das Feedback sollte stets an erfolgreich gemeis?terte Arbeitsschritte und Zwischenergebnisse gekoppelt sein. Zudem muss es ehrlich gemeint sein, ?k?nstliche? R?ckmeldungen werden schnell durchschaut und sind kontraproduktiv (Pajares 2000).
- An den Erfolg glauben: Voraussetzung f?r eine Steigerung der wahrge?nommenen Selbstwirksamkeit ist, dass Sch??ler und Studierende wahrnehmen, dass ihnen das Lehrpersonal eine erfolgreiche Bearbeitung zutraut ? sofern sie bereit sind, die notwendige M?he aufzubringen (Kirk 2018).
Neben diesen Ma?nahmen steigern insbeson?dere Erfolgserlebnisse das Selbstwirksamkeitsge?f?hl (Pajares 2000). Es empfiehlt sich deswegen, Lerneinheiten so zu gestalten, dass diese sich im Niveau stufenweise steigern. Auf diese Weise kann bei Sch?lern und Studierenden eine hohe Grundmotivation geschaffen werden. Ebenfalls ist es zielf?hrend, wenn die Formate die Kreativit?t anregen. Auch die kooperative Zusammenarbeit in Gruppen, wobei die Teilnehmenden sich gegenseitig bei der Aufgabenbearbeitung helfen, kann die Selbstwirksam?keit positiv beeinflussen.
Weitere Informationen zur Selbstwirksamkeit und weiteren unternehmerischen Schl?sselkompetenzen sowie die prakische Anwendung finden Sie im Grundlagenheft ?Entrepreneurship Education ? Ans?tze aus Wissenschaft und Praxis?.
Unsere Workshopmodule f?r Sch?ler und Studierende f?rdern ebenso die Selbstwirksamkeit:
- In 7 Schritten zum Unternehmerischen Denken
- Ambiguit?tstoleranz - Durch Experimentieren lernen, mit Ungewissheit umzugehen
Literatur:
Kirk, Karin (2018): Self-efficacy: Helping Students Believe in Themselves, 2018/6
Pajares, Frank (2000): Schooling in America: Myths, Mixed Messages and Good Intentions, Atlanta. 2000/1