Damit haben die Frauen in Deutschland bei der Erwerbst?tigkeit fast mit den M?nner gleichgezogen. Ein Grund zur Freude? Na ja, nicht so wirklich.

Denn dieses Wachstum an Frauenerwerbt?tigkeit ist ?berwiegend auf Teilzeit und geringf?gige Besch?ftigung zur?ck zu f?hren. Wenn auch die Zahl der besch?ftigten Frauen seit 1991 um 21 Prozent gestiegen ist, nahm ihr Arbeitszeitvolumen nur um magere vier Prozent zu!
Und hier hat der Weltfrauentag mit Arbeitszeit zu tun.

Warum arbeiten Frauen so wenig?

Weil immer noch das m?nnerdominierte Familienbild gilt. Er ist der Ern?herer, f?r sie bleiben K?che und Kinder. Au?erdem rechnet es sich nicht, denn dank Ehegattensplitting w?rde ihr Mehrverdienst vom Finanzamt geschluckt. Also geht frau ein bisschen arbeiten, um ihr Taschengeld aufzubessern. Manchen Arbeitgebern kommt das entgegen. Die ?verkaufen? Teilzeitjobs sogar als Ma?nahme f?r die Familienfreundlichkeit, was sie teilweise sind. Dumm blo?, dass viele Ehen und Partnerschaften scheitern. Dann steht frau mit leeren Taschen da, wenn der Ex sie und die Kinder nicht mehr oder nicht ausreichend unterh?lt. Dann kriegt sie mit einer niedrigen Rente auch noch nach Jahrzehnten eine Quittung f?r diese ?Familienfreundlichkeit?.

Jenseits der pers?nlichen Perspektive hat Arbeitszeit und Weltfrauentag auch was mit der Gesellschaft zu tun. Es kann nur ein Mann auf die Idee kommen, den Fachkr?ftemangel dadurch zu l?sen, dass alle Frauen so viel wie die M?nner arbeiten ? den Vorschlag h?rte ich vorige Woche bei einer Veranstaltung. Und, so m?sste man erg?nzen, nat?rlich trotzdem viele Kinder geb?ren, damit auch k?nftig kein Fachkr?ftemangel mehr entsteht. Tolle Idee. Man m?sste daf?r die Kinder so programmieren, dass sie nie krank werden, immer problemlos durch alle Schulklippen kommen, sich selbstverst?ndlich an die B?rozeiten der Eltern halten bei Unf?llen und sonstigen Irritationen. Am besten w?re es sogar, wenn sie endlich betreuungsneutral gro? zu ziehen w?ren. Denn dann k?nnte sich die Gesellschaft sparen, in mehr und besser Kinderbetreuung zu investieren und ihre Einstellung zu Kindern und Familien zu ?ndern!

M?nner, macht Frauen gute Arbeit m?glich!

Jede Frau, die arbeitet und Kinder hat, hat mehrere Jobs: den bezahlten und die vielen unbezahlten als K?chin, Hausm?dchen, Spielkameradin, Waschfrau, Nachhilfelehrerin, Seelentr?sterin, Eink?uferin, Krankenschwester, Freizeitmanagerin, Chauffeurin. Arbeitszeitgesetz, Pausenregelung, Urlaub ? doch nicht f?r eine Mutter! Das bisschen Erziehen und Haushalt ?
Ich wei?, wovon ich rede mit drei Kindern. V?ter finden dabei gelegentlich auch statt, ja. Doch der L?wenanteil bleibt f?r die M?tter. Teilzeit kann nat?rlich etwas entlasten, aber irgendwann sind die Kinder ?lter und frau will wieder mehr arbeiten.

Vor allem aber darf Teilzeit ? wie viele Stunden und wie lange auch immer ? kein Karrierekiller mehr sein, weder f?r Frauen noch f?r M?nner.

Und muss es die Gesellschaft endlich kapieren, dass wir Frauen mehr wollen als Alete und Pampers: Wir wollen uns genau so einbringen k?nnen wie die M?nner, mit den selben Chancen, mit der selben Bezahlung. Daf?r brauchen wir gute und zuverl?ssige Betreuungsm?glichkeiten, Ganztagsschulen und viel mehr Unterst?tzung f?r den Rest.

M?nner, macht endlich was daf?r!