Die Vorstellungsrunden f?r die Ausbildungspl?tze sind erfolgreich verlaufen. Max, der Personaler in unserer Geschichte, kann eigentlich zufrieden sein. Drei Jungen und zwei M?dchen haben einen Vertrag f?r das n?chste Ausbildungsjahr unterzeichnet. Junge Menschen, die einen positiven Eindruck hinterlie?en und gut in das Unternehmen passen. Max k?nnte eigentlich sich jetzt zur?cklehnen, aber es gehen ihm die Gespr?che aus der letzten Personaler-Runde nicht aus dem Kopf.
?Wir hatten einen Azubi unter Vertrag, der ist einfach nicht zum Ausbildungsbeginn erschienen! Noch nicht einmal abgesagt hat er.? ?Uns erging es ?hnlich. Meine hatte wohl mehrere Vertr?ge unterschrieben.? ?Mein Azubi kam, blieb ein paar Tage und dann wurde er von der Konkurrenz abgeworben.?
Sicherlich kennen Sie so oder so ?hnliche Berichte. Vielleicht haben Sie es sogar selber im eigenen Betrieb erlebt. Unsere heutigen Jugendlichen sehen es nicht so eng mit der Vertragsbindung. Oft aus Unwissenheit oder getreu dem Motto: "Was ich hab, das habe ich. Mal sehen, was noch kommt".
Was brauchen Jugendliche in den Wochen und Monaten von der Vertragsunterzeichnung bis zum Ausbildungsstart? Was k?nnen Sie heute tun, damit ein junger Mensch seine Ausbildungsstelle auch antritt und bestenfalls dabei bleibt? In meinen Unternehmenswerkst?tten zum Azubimarketing werde ich das immer wieder gefragt.
Onboarding bedeutet, daf?r zu sorgen, dass Sie als Unternehmen Teil des Netzwerkes der Azubis werden.
Im Zeitalter der Digitalisierung ist die Welt der Jugendlichen eine vernetze, ob online oder offline. Sie tauschen Informationen aus, chatten und diskutieren. Und immer geht es um Themen, die sie besch?ftigen, interessieren oder erkunden m?chten. Mit der Vertragsunterzeichnung beginnt der Schritt weg von der Schule hin zur Ausbildung. D.h. aber auch, dass die Jugendlichen bereit sind ihr Netzwerk zu ?ffnen. Sie suchen Antworten auf berufliche Fragestellungen beispielsweise: Wie l?uft mein erster Arbeitstag ab? Welche Berufsschule werde ich besuchen? Was ziehe ich an? Wie werden wohl meine Ausbilder sein? oder Wer sind die anderen Azubis? Diese und andere Fragen k?nnen sie aus dem Unternehmen heraus am besten beantworten, indem SIE selbst Teil dieses Netzwerkes werden.
Als Ausbildungsbetrieb werden Sie sichtbar und bleiben in Erinnerung.
Sie liefern konkrete, authentische Antworten. Sie zeigen den Jugendlichen fr?hzeitig, was und wer sie im Ausbildungsbetrieb erwartet. Sie nehmen ?ngste, Unsicherheit und sorgen so f?r ein gutes Fundament. Sie stellen eine Bindung zwischen dem Betrieb und dem zuk?nftigen Auszubildenden her.
Wie geht das konkret? Wie halten Sie im Zeitraum, von Vertragsabschluss bis zum Ausbildungsbeginn, bestm?glichen Kontakt zum Azubi?
Oft sind es die kleinen Gesten, an die Sie schon einmal gedacht haben. Das ein oder anderer haben Sie sicherlich bereits auch als festen Teil ihres Onboardings f?r Azubis.
1. Bleiben sie mit ihren zuk?nftigen Azubis im Gespr?ch und laden sie diese ein zu:
- betrieblichen sozialen Netzwerken, wie Facebook, WhatsApp, Instagram oder Pinterest
- betrieblichen Veranstaltungen, wie Betriebsausflug, Firmenfeier, Sommerfest, Weihnachtsfeier
- Azubi-Veranstaltungen, wie Feier zur bestandenen Pr?fung der Auszubildenden, Azubi-Gruppentreffen u. ?.
2. Zeigen Sie Interesse an der Person. Wertvolle Gesten sind Geburtstagsgr??e oder Gl?ckw?nsche zum bestandenen Schulabschluss.
3. Bereiten Sie den ersten Arbeitstag und die Einarbeitungszeit vor. Beziehen Sie das Team bei der Vorbereitung mit ein. Ihre jetzigen Azubis k?nnen Ihnen sicherlich wertvolle Hinweise liefern. Was fanden diese damals zum Ausbildungsbeginn hilfreich? Was h?tten sie sich gew?nscht?
4. Vor dem ersten Arbeitstag senden Sie eine Willkommensmappe. Neben dem pers?nlichen Begr??ungsschreiben finden sich darin Informationen auf die der Azubi immer wieder zur?ckgreifen kann und die ihm helfen, sich im neuen beruflichen Umfeld zurechtzufinden.
5. Gestalten Sie den ersten Arbeitstag und die Einarbeitungsphase.
6. Bleiben sie vor allem in dieser ersten Phase im st?ndigen Gepr?chsaustauch mit dem Azubi. Reflektieren Sie zusammen die Zeit des "an Bord Kommens".
Das Onboarding von Azubis und Fachkr?ften unterscheidet sich letztlich nicht wirklich voneinander. Der Unterschied ist das Heranf?hren der Azubis von der Schule in die Ausbildungswelt. Sie als Unternehmen k?nnen punkten, indem sie eine Beziehung zum Azubi aufbauen und pflegen. Dies minimiert das Risiko, dass ein Vertrag gel?st wird. Zudem sorgen Sie bereits von Anfang an f?r ein "Wohlf?hlklima", indem Sie durch Informationen ersten Unsicherheiten entgegenwirken und Vertrauen schaffen. Und am ersten Ausbildungstag begr??en so manches bekanntes Gesicht den "Neuling".
Informationen zum Onboarding und zur Willkommensmappe finden Sie unter Perso-net.de und in unseren Leitf?den zum Azubimarketing.