Die  ?digitale Transformation? betrifft in hohem Ma?e auch unsere Arbeitswelt. T?tigkeiten, Prozesse, Kundenbeziehungen ver?ndern sich. Mit einer weitreichenden Vernetzung, dem Einsatz intelligenter Systeme oder neuen Gesch?ftsmodellen sind hohe Flexibilit?t und Anpassungsf?higkeit gefragt. Neue Kompetenzanforderungen an F?hrungskr?fte und ihre Teams zielen unter anderem darauf, die betrieblichen Ver?nderungsprozesse aktiv (mit)gestalten zu k?nnen. Denn nur so sind die Chancen der technologischen Entwicklung f?r Unternehmen wie Besch?ftigte in vollem Umfang zu nutzen. Die Anregungen im neuen RKW-Leitfaden "Kompetenzen f?r den digitalen Wandel" basieren auch auf den Erfahrungen im Projekt "APRODI" - Arbeits- und prozessorientierte Digitalisierung in Industrieunternehmen (BMBF, 2017-20).

Kompetenzb?ndel

Eine pauschale Aussage, welche Kompetenzen f?r welche Aufgaben im einzelnen Unternehmen konkret und in welcher Auspr?gung gebraucht werden, ist nicht m?glich. Fest steht allerdings: Die weiterhin ?beraus notwendigen fachlichen Kompetenzen der Besch?ftigten m?ssen durch zus?tzliche F?higkeiten und Kenntnisse erg?nzt werden. 

Die Herausforderung besteht darin, Personen so auszuw?hlen oder so zu qualifizieren, dass sie ein m?glichst umfangreiches B?ndel aller der f?r ihren Arbeitskontext relevanten Future Skills besitzen.? (Kirchherr, J. et al: Future Skills. Welche Kompetenzen in Deutschland fehlen, 2018, S. 5)

Digitale Kompetenzen

Zu den ausgesprochen "digitalen Kompetenzen" geh?ren  Anwendungskenntnisse. Es liegt auf der Hand, dass digitale Werkzeuge nur effizient eingesetzt werden k?nnen, wenn Anwenderinnen und Anwender umfassende Kenntnisse ?ber die M?glichkeiten haben, die ihnen die Technik zur L?sung ihrer Aufgaben bietet. Die F?higkeit zum souver?nen Umgang mit technischen Systemen tr?gt zudem nachweislich zu  deren Akzeptanz bei.

Des Weiteren wird Wissen rund um Datenschutz und Datensicherheit wichtiger.  Zum einen geht es darum, Systeme den gesetzlichen Normen anzupassen und den Umgang mit immer komplexer werdenden Datenbest?nden und Datenstr?men, Speicherorten und entsprechenden Services zu gestalten. Wichtig sind zudem Kenntnisse, die die Auswahl und den Einsatz technischer Datensicherungs- und -schutzl?sungen  erleichtern. F?r die Verarbeitung sensibler Daten, den Umgang mit Social Media und mobilen Endger?ten sind Regeln  zu entwickeln. Die Mitarbeitenden m?ssen entsprechend sensibilisiert bzw. geschult werden.

Schl?sselkompetenzen

Digitale Entwicklungsbedarfe und -m?glichkeiten d?rfen sich nicht auf die Technik beschr?nken. Sie sollten sich vielmehr an ganzheitlichen Konzepten orientieren, um in eine erfolgreiche Strategie zu m?nden. F?hrungskr?fte sollten ?ber soziotechnisches Gestaltungswissen verf?gen. Entsprechende Vorgehensweisen sorgen daf?r, den Menschen und seine Arbeitsaufgaben in den Mittelpunkt zu stellen, die Technik auf dessen Unterst?tzung auszurichten und die Organisation im Zuge der Technologieeinf?hrung anzupassen. Um Widerst?nden in der Belegschaft vorzubeugen, Vertrauen und Akzeptanz zu sichern , ist eine transparente Kommunikation von Bedeutung: 


Es liegt auf der Hand, dass auch eine flankierende systematische Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Digitalisierungsaktivit?ten notwendig ist, um sie f?r die neue Strategie zu gewinnen.?
(APRODI 2020, S. 65) 

Agile Arbeitsformen und Vorgehensweisen kommen der Forderung nach hoher Anpassungsf?higkeit bei unberechenbaren bzw. rasch wechselnden Rahmenbedingungen entgegen. Top-down-Strategien sind dabei wenig hilfreich. Vielmehr ist das Coaching-Talent von F?hrungskr?ften gefragt. Es besteht im Wesentlichen darin,  die Zusammenarbeit in interdisziplin?ren organisations- und hierarchie-?bergreifenden Teams zu unterst?tzen. 

Auf Seiten der Teammitglieder gilt die Entwicklung  eines  sogenannten Digital Mindsets als eine zentrale Rolle. Damit ist unter anderem die F?higkeit zu unkonventionellem Denken zu f?rdern, Althergebrachtes (?Das war schon immer so?) in Frage zu stellen, sich auf neue Pfade zu begeben und auch Fehler zu tolerieren. In diesem Zusammenhang wird die Lernkompetenz wichtig, als F?higkeit und Bereitschaft, selbst?ndig oder im Team Wissen aktiv aufzubauen bzw. zu erweitern.

F?hrungskr?fte wie Mitarbeitende sollten ?ber m?gliche gesundheitliche Gef?hrdungen im Umgang mit digitalen Werkzeugen Bescheid wissen. Sie m?ssen Strategien zur Vermeidung bzw. Minderung von k?rperlichen und psychischen Belastungen kennen. 

Kompetenzerwerb

Der RKW-Leitfaden gibt auch Hinweise auf die M?glichkeiten und Formen des Kompetenzerwerbs. An Bedeutung gewinnen das arbeitsplatznahe Lernen und digitalunterst?tzte Lernangebote, die flexibel und nach individuellen Bed?rfnissen eingesetzt werden k?nnen.

Im Anhang bietet die Ver?ffentlichung eine Reihe interessanter Umsetzungshilfen sowie Links zu F?rderangeboten und Kontaktstellen.  

Hier geht's  zum Download des Leitfadens.

 

Noch ein Tipp:

Mit dem k?rzlich gestarteten RKW-Projekt "Bottom-up" haben Besch?ftigte in kleinen und mittleren Unternehmen Gelegenheit, Methoden und Instrumente zur Ideenentwicklung und -umsetzung im Hinblick auf eine zukunftsf?hige Arbeitsgestaltung einzu?ben und somit wichtige Kompetenzen aufzubauen! Interessierte Unternehmen k?nnen sich bei der Projektleiterin Gabriele Held (held@rkw.de) melden.